Serie „DSC-Geschichte ab 1990“: Teil 9 = 2008-2010
17.12.2020
17.12.2020
Und weiter geht’s. Im Frühjahr haben wir begonnen, auf die DSC-Geschichte seit 1990 zurückzublicken. In immerhin schon 8 Folgen haben wir dabei viel erlebt. Es gab die Neugründung nach der politischen Wende, den Aufstieg bis zur Drittliga-Vizemeisterschaft und den dann folgenden Niedergang bis in die Bezirkslasse Dresden. Mit einem dritten Platz gelang hier in der Saison 2007/08 zumindest eine erste Konsolidierung. In unserer neunten Folge geht’s jetzt im Sommer 2008 weiter und wir blicken auf den Rücktritt von Harald Fischer, gescheiterten Aufstiegsversuchen, dem sich anbahnenden Ende des Frauenbereichs und vielem mehr zurück.
Saison 2008/09 (Bezirksklasse Dresden Staffel 4)
Zur Sommerpause gibt es diesmal wenige Veränderungen. Bert Schindler geht zu Pirna-Copitz, Rudolf Keilholz nach Kesselsdorf und Torsten Kahl verlässt Dresden. Dafür kommen mit Christian Heinrich und Martin Mikolayczyk zwei starke Spieler aus Niesky in die Friedrichstadt. Auch Torhüter Norman Teichmann kommt zum Sportclub – vom SC Borea Dresden. Sein späterer Karriereweg sollte ihn dann noch in viel höhere Gefilde bringen. Das waren die wichtigsten Veränderungen.
Der DSC geht ambitioniert in die Saison und möchte um den Aufstieg mitspielen. Im Rahmen der Saisoneröffnung im Casino des Steyer-Stadions sagt Abteilungsleiter Marcus Zillich: „Wir wollen höheren Ansprüchen gerecht werden und die Mannschaft möchte dabei mitziehen.“ Im Rahmen der Veranstaltung werden Stefan Steglich und Robert Gläsel offiziell geehrt. Die beiden hatten die Online-Abstimmung zum Spieler der Saison 07/08 gewonnen.
Dass im Aufstiegskampf auch der TSV Stahl Riesa ein Konkurrent sein würde, war zu erwarten. Dass aber auch der Stadtkonkurrent aus Hellerau ein Wörtchen mitreden möchte, war nicht ganz so klar. Und die späteren Top 2 der Liga sind die ersten Heimspielgegner der Saison. Gegen Hellerau gibt es ein 1:1, was aber ein Geschmäckle hinterlässt, schließlich spielen die Gäste lange in Unterzahl, dreißig Minuten sogar nur zu neunt. Dem Sportclub gelingt durch Heinrichs erstes Pflichtspieltor für den DSC nur der Ausgleich. Eine andere Kuriosität am Rande: die überdachten Trainerbänke hatte die Stadt vor dem Spiel aus dem Stadion abfahren lassen und zu Dynamo Dresden gebracht. So standen im Steyer-Stadion Wechsler und Trainer beider Teams 90 Minuten im Dauerregen.
Zwei Wochen später schont die Stadt den Rasen für zwei Sonntags-Spiele und der Sportclub muss auf Platz 11 gegen Stahl Riesa antreten. 298 Zuschauer finden den Weg auf den Nebenplatz und sehen eine 0:1-Niederlage gegen den späteren Aufsteiger.
Der Saisonverlauf verläuft insgesamt nicht zufriedenstellend. So bleiben insbesondere auch ein 0:0 beim ESV Dresden am Emerich-Ambros-Ufer und eine 1:3-Pokalniederlage beim unterklassigen SV Helios 24 im Gedächtnis haften. Einem Sieg über Fortuna Leuben folgt ein 0:2 am 28. September 2008 bei der SG Weixdorf und das Ende der Zeit von Harald Fischer als Trainer. Ein gutes Jahr hatte er es „ausgehalten“ ehe er nun auf eigenen Wunsch zurücktritt. „Wie nach dem Weixdorf-Spiel bekannt wurde, verlässt Harald Fischer auf eigenen Wunsch mit sofortiger Wirkung den Dresdner Sportclub. Fischer hielt die aktuellen Bedingungen für nicht mehr geeignet, die eigenen sportlichen Ziele zu erreichen.“, schreibt die DSC-Internetseite. Die Unzufriedenheit war dem akribischen Arbeiter schon während des Weixdorf-Spieles ins Gesicht geschrieben. Fischer wollte mehr, Fischer wollte eine schnellere Entwicklung, Fischer wollte bessere Rahmenbedingungen, die er im Bezirksklasse-Fußball und beim DSC nicht finden konnte. Es passte einfach nicht zusammen mit Fischers eigenen Ansprüchen. Dennoch hinterließ der wohl bisher kleinste DSC-Trainer große Spuren, an die sich viele Spieler noch lange zurückerinnern.
Der bisherige Co-Trainer übernimmt fortan das Amt, zunächst als Übergangslösung – im Dezember zur DSC-Weihnachtsfeier wird Flügel, der zuvor schon in Laubegast als Trainer fungierte, auch offiziell als Trainer vermeldet. Flügels DSC-Geschichte reicht aber weiter zurück, in der Spielzeit 1995/96 agierte er unter Horst Rau schon als Spieler für die Schwarz-Roten. Als 18-Jähriger sammelte er zudem bei Energie Cottbus noch Erfahrungen in der DDR-Oberliga.
Sein Einstand als Trainer gelingt. Mit einem 9:1, darunter vier Tore von Robert Gläsel, fegt der DSC den TSV Radeburg aus dem Gehege. Dennoch sind es zur Winterpause auf Tabellenplatz 4 schon satte 15 Punkte Rückstand auf den noch ungeschlagenen Tabellenführer Stahl Riesa und zehn Punkte auf Hellerau-Klotzsche. Der Aufstieg ist für den DSC damit im Grunde illusorisch. Zu Trainer Jens Flügel gesellt sich in der Pause dann mit Uwe Helwig nach eineinhalb Jahren Pause ein Altbekannter.
Die DSC-Frauen holen in der Winterpause die Hallenbezirksmeisterschaft. Die Männer erreichen „nur“ die Vize-Bezirksmeisterschaft. Nach dem Vorrunden-Staffelsieg scheitert man im Endrunden-Finale ganz knapp an Rot-Weiß Bad Muskau (2:3). Das „Highlight“ der Winterpause war dann aber doch ein Testspiel beim Bezirksligisten FC Lausitz Hoyerswerda, was trotz schwacher Personaldecke mit 1:1 endete. Nach dem Spiel wollten einige Hoyerswerdaer Unverbesserliche dem DSC zeigen, wie wichtig dieser noch ist und wie sehr man ihn hasst. Pierre Kloppisch und Moritz Niese gingen für den DSC aber vornweg und so war die Sache schnell geklärt.
Eine 1:2-Niederlage bei Hellerau zum Rückrundenstart ließ auch letzte Hoffnungen auf eine für den DSC spannende Rückrunde sofort verpuffen. Da half auch der starke 1:0-Auswärtserfolg bei Riesa nichts, eine von am Ende nur zwei Niederlagen der Stahlwerker. Die Nudelarena ist also ein gutes Omen für den DSC. Robert Gläsel verwandelte fünf Minuten vor Ende eine Niese-Flanke zum Siegtreffer. Aber nur eine Woche später ist die Freude schon wieder verpufft. Daniel Schingnitz, zu Regionalligazeiten noch mit einer fanclubeigenen Zaunfahne im DSC-Fanblock, schießt mit einem 25-Meter-Kracher fünf Minuten vor Spielende das 1:1 für den ESV Dresden im DSC-Stadion.
Mit einer ordentlichen Siegesserie sichert sich der DSC am Ende souverän Platz 3. 13 Punkte Vorsprung auf Coswig als Vierten sind beachtlich, allerdings 12 Punkte Rückstand auf Aufsteiger Stahl Riesa ebenso. Hellerau-Klotzsche machte es mit nur zwei Punkten weniger als Riesa richtig spannend. 70:30 Tore stehen für den DSC zu Buche. Christian Heinrich ist mit 21 Treffern erfolgreichster Schütze bei den Friedrichstädtern vor Robert Gläsel (11 Tore), Stefan Steglich (8 Tore) und André Csobot (7 Treffer). Mit durchschnittlich 166 Zuschauern pro Heimspiel geht die Zuschauerzahl beim DSC leicht zurück.
Bei der Online-Abstimmung zum DSC-Spieler der Saison 2008/09 kann Torhüter Norman Teichmann die meisten Stimmen einheimsen. Von den 344 abgegeben Stimmen entfallen 91 auf den starken Rückhalt. Auf den weiteren Plätzen folgen Alexander Preißiger, Stefan Haase und Christian Heinrich.
Die DSC-Damen steigen mal wieder in die Landesliga auf und die zweite Herrenmannschaft schafft unter Spielertrainer Uwe Lichtenberger nach miserabler Hinrunde mit einer starken Rückrunde (Rückrunden-Dritter) am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt. Im Nachwuchs startet der DSC ohne A-Jugend, da er die älteste Mannschaft im Juniorenbereich quantitativ nicht spielfähig bekommt. Ab April 2009 wird dann mit zwei jungen, engagierten Trainern (Robert Rößler und Christian Leonhard) eine neue A-Jugend mehr oder weniger aus dem Boden gestampft.
Saison 2009/10 (Bezirksklasse Dresden Staffel 4)
Das dritte Jahr Bezirksklasse stand auf der Agenda und erneut schielt man beim Sportclub von 1898 nach oben in Richtung Bezirksliga. Für den Aufstieg ist aber deutlich mehr Konstanz von Nöten.
In der Sommerpause tut sich nicht sehr viel, was den Kader angeht. René Fritzsche verlässt kurz nach Saisonstart den DSC studienbedingt ins Ausland. Dafür kommen mit Christian Freudenberg und Thomas Melchior zwei Akteure aus Niesky bzw. See ins Ostragehege. Zudem verstärkt Daniel Forgber für viele Jahre den DSC. Er kommt vom Stadtklässler VfB 90 Dresden. Auch Mike Barthel und Niels Grell werden zeitweise in der Ersten vorstellig. Die SZ titelt Anfang August folgerichtig „Der DSC ist reif für den Aufstieg“ und zitiert den DSC-Coach Flügel: „Klar, dass der Aufstieg in die Bezirksliga angestrebt wird. Mit den zuletzt gezeigten Leistungen muss man die Erwartungen hochstecken.“
Die Saison startet mit einem Derby beim Post SV Dresden. Vor 223 Zuschauern ist es dann Neuzugang Forgber, der Sekunden vor dem Abpfiff einen perfekten Einstand liefert, indem er per Fallrückzieher das Tor des Tages erzielt und so für den ersten Sportclub-Dreier der Saison sorgt. Einem 4:2 beim Auswärtsspiel im idyllischen Leuben in der Lommatzscher Pflege folgt die erste Nullnummer. Gegen Gröditz mangelt es an der Chancenverwertung, so dass es ein Remis wird. Eine Woche später verlieren die 1898er gar – mit 1:0 in Coswig. Der Saisonauftakt kann also als mäßig bezeichnet werden. Auch, weil man im Bezirkspokal in Runde 1 an Kreisligist Großenhain scheitert – und zwar deutlich mit 5:0.
Zusätzlich wird bekannt, dass der zuverlässige Stammkeeper Norman Teichmann zum Thüringer Landesligisten Motor Altenburg abwandert – später sollte er gar noch in der Regionalliga spielen – dann allerdings mit Meuselwitz.
298 Minuten ohne eigenes Tor für den selbsternannten Aufstiegsanwärter DSC gehen dann beim Heimspiel gegen Weinböhla zu Ende. Es wird Wiedergutmachung geleistet und die 154 Fans sehen einen überzeugenden 7:2-Erfolg.
Gegen Aufstiegskonkurrent Hellerau-Klotzsche gibt es aber wieder einen Rückschlag – 2:0 heißt es für die Norddresdner. Spannend an dem Spiel ist aber vor allem die Torwart-Position. Nach dem Abgang von Teichmann steht zunächst Stefan Horn in der Kiste – auch der junge André Kasischke steht noch im Kader. Doch Trainer Flügel und Abteilungsleiter Zillich holen mit René Groß einen altgedienten 42-Jährigen zurück, um mit der Erfahrung zu punkten und die jungen Torhüter zu fördern. Groß hat zu diesem Zeitpunkt seinen Lebensmittelpunkt eigentlich in Mallorca und sein letztes Spiel gute zwei Jahre zuvor bestritten. Groß merkt man sein Alter und seine längere Auszeit an, dennoch zeigt er eine ordentliche Leistung, kann die Niederlage aber nicht verhindern. Die Schwarz-Roten unter den Zuschauern sind sich dennoch nicht ganz einig, ob dies nun eine gute Verpflichtung ist oder nicht, weil wenig zukunftsfähig.
Es folgen 13 Punkte aus 5 Spielen – eine wichtige Phase, um wieder Anschluss an die Spitzenplätze zu gewinnen. In Erinnerung bleibt da vor allem ein 6:2-Sieg beim Tabellenzweiten TSV Cossebaude, der von vier Platzverweisen begleitet wird. Für den DSC verlässt erst Martin Mikolayczyk wegen wiederholtem Foulspiel das Feld, ehe Christian Freudenberg samt Gegenspieler vom Feld geschickt wird – beide mit Rot wegen Tätlichkeit. Ja, es waren oft muntere Spielchen am „Rande“ des Stausees Niederwartha. Doch die Augen reiben sich dann die nach Meißen mitgereisten Sportclub-Anhänger als der Aufsteiger Fortschritt Meißen-West nach einer knappen Stunde mit 4:0 führt. Am Ende heißt es 4:2 – zu wenig, um oben richtig angreifen zu können. Drei abschließende Siege im Spieljahr 2009 sorgen zumindest dafür, dass der Rückstand auf Hellerau-Klotzsche nur drei Punkte beträgt. Es fehlt aber wie in der Vorsaison an der für die Meisterschaft notwendigen Konstanz.
Im November brennt es im Stadion. Innerhalb der Steintribüne des Steyer-Stadions brennen an einem Samstagmorgen zwei Räume, die herbeigerufene Feuerwehr kann den Brand aber schnell löschen. Nur kurz darauf wird auch die Wand des Casinos mit rosa Farbe beschmiert. Letztlich bleibt bis auf eine kurze Sperrung durch die Kriminalpolizei aber kein dauerhafter Schaden.
Nach einer wenig erfolgreichen Hallensaison geht es mit Verstärkungen weiter. Mit Tino Wecker kommt ein Mittelfeld-Routinier sowie Standard-Spezialist vom SV Bannewitz zum Sportclub. Und das Trainerteam um Jens Flügel sowie Co-Trainer Uwe Helwig kann ab sofort auf die Unterstützung von Boris Lucic bauen. Der 42-jährige Kroate spielte in der Regionalliga von 2000 bis 2002 für den DSC und kehrt nun nach Deutschland zurück.
Zum Rückrundenstart gibt es zunächst ein paar Schnee-Ausfälle zu verzeichnen, ehe es gegen die beiden Spitzenteams der Liga geht. Und dabei verspielt der Sportclub früh jegliche Aufstiegshoffnung. Zunächst setzt es in Gröditz trotz Führung eine derbe 4:1-Klatsche nach ganz schwacher Leistung. Dann folgt zwar ein knapper Sieg in Weinböhla, gegen Spitzenreiter Hellerau-Klotzsche zieht die Flügel-Elf aber mit 1:2 erneut den Kürzeren – das entscheidende Tor fällt in der Nachspielzeit. Der Blick nach oben ist damit im Grunde jetzt schon nutzlos, der Abstand einfach zu groß und die Leistungen weiterhin zu inkonstant. Das setzt sich auch in der Folge fort.
Aber die Schwarz-Roten wollen es nochmal wissen. Es folgen sechs Zu-Null-Siege mit 21:0 Toren. Es entsteht wieder so etwas wie Tuchfühlung nach ganz vorn. Einen Dämpfer gibt es beim 2:2 gegen Rotation ehe wieder zwei Siege erspielt werden, darunter gar ein 8:1 gegen Fortschritt Meißen-West – die Revanche für die peinliche Hinspiel-Niederlage. Den Showdown gibt’s dann am drittletzten Spieltag daheim gegen Weixdorf. Gröditz führt die Tabelle an, einen Punkt dahinter Weixdorf und nochmal einen Punkt dahinter die Schwarz-Roten, punktgleich mit Hellerau. Vier Teams innerhalb von zwei Punkten mit Aufstiegsambitionen. Starke 405 Zuschauer sehen das Spitzenspiel und nach einer knappen Stunde die DSC-Führung durch Tino Wecker. Doch die SGW dreht die Partie in den letzten elf Minuten noch um und siegt mit 2:1.
Die Friedrichstädter verbleiben so in der Bezirksklasse. Die Luft ist damit auch raus und einer 2:1-Niederlage in Tauscha folgt ein munteres 4:4 gegen Kesselsdorf zum Saison-Halali. Das erste Pflichtspiel auf dem Kunstrasen sehen nur 103 Zuschauer, Minusrekord in dieser Saison. Ähnlich sieht es auf der Bank des Heimteams aus, denn diese ist verwaist. 3:0 führt die SGK ehe Tino Wecker das Ergebnis drei Minuten vor Spielende auf 3:3 stellt. Doch Kesselsdorf schlägt nochmal zurück, was aber wiederum Martin Mikolayczyk nochmals egalisiert.
In der Endabrechnung heißt dies Platz 4 – insgesamt eine Enttäuschung und erneut kann man die zu wenig konstanten Leistungen als ausschlaggebenden Grund sehen, nicht weiter vorne eingekommen zu sein. Weixdorf steigt derweil mit neunen Punkten Vorsprung vorm Sportclub auf, Gröditz und Hellerau belegen die Plätze.
Alexander Preißiger absolviert 29 der 30 Punktspiele und verzeichnet damit die meisten Spielminuten vor Routinier René Groß und Albrecht Kaltofen sowie Stefan Haase. Der Dauerbrenner Preißiger wird auch von den Fans in einer Online-Abstimmung zum Spieler der Saison gewählt, knapp vor Albrecht Kaltofen. Stefan Haase und René Groß folgen mit Abstand. Bei den Torjägern geht es im Team sehr knapp zu. Mit 13 Treffern teilen sich Robert Gläsel und André Csobot den Spitzenplatz. Letzterer trifft nun auch sogar ganz einfach, nachdem er zuvor vor allem durch besonders schwierige Traumtore aufgefallen ist. Stürmer Christian Heinrich folgt mit 11 Treffern vor Tino Wecker mit 10 Toren, der ja aber nur eine Halbserie mitspielte. Martin Mikolayczyk kommt auf 8 Treffer, worunter sieben Elfmeter sind – eine Sicherheit, die der DSC später noch vermissen lassen wird. Aber Ihr werdet es ja noch lesen. Mit 180 Zuschauern pro Spiel erhöht sich der Zuschauerschnitt ein wenig, was vor allem der Spitzenpartie gegen Weixdorf zu verdanken ist.
Die Zweite holt sich Platz 12 in der obersten Liga der Stadt Dresden und die Frauenmannschaft steigt sofort wieder aus der Landesliga ab. Hier entwickelt sich ein größerer Zoff, begleitet von Unehrlichkeiten in der Zusammenarbeit. Letztlich ist es die falsche Entscheidung des Bereichsleiters gewesen, die Saison in der Landesliga zu starten. So war man bereits als Fahrstuhlmannschaft zwischen diesen Ligen unterwegs und auch die Spielerinnen selbst wollten den Aufstieg nicht wahrnehmen. Der Niveauunterschied zwischen Landesliga und Bezirksliga war schon in den Vorjahren groß und die Personaldecke bei den schwarz-roten Kickerinnen einfach zu dünn. Einige Spiele mussten so in Unterzahl absolviert werden, teils ohne Torfrau. Am Ende trennen sich die Verantwortlichen vom Verein, nehmen still und leise einen Teil der Spieler mit und gründen sich im Schoße der Fußballspielvereinigung Lokomotive Dresden, die rein gar nichts mit dem DSC zu tun hat, neu. Verletzte Eitelkeiten, Machtansprüche und einiges mehr sorgen so für das spätere Ende der Frauen- und Mädchenabteilung beim DSC. Schade! Doch zunächst strukturiert sich der Rest an DSC-Spielerinnen neu und tritt ab sofort als Spielgemeinschaft mit der SG Motor Trachenberge an, was beiden „Teamteilen“ viel Spaß bereitet und zumindest vorübergehend zum Erfolgsmodell wird.