Interview mit unserem neuen Trainer Michael Wege
18.06.2018
18.06.2018
Die Saison 2017/18 neigt sich dem Ende entgegen und der DSC plant den Neuanfang in der Stadtoberliga. Grund genug, uns schon jetzt mit dem neuen Trainer der 1. Mannschaft, Michael Wege, zu unterhalten.
Online-Team: Hallo Michael, die Saison 2017/18 ist zu Ende und der DSC leider in die Stadtoberliga abgestiegen. Für Dich beginnt nun aber die Arbeit erst so richtig, denn Du bist ab der neuen Saison als Chef-Trainer verantwortlich für die Erste des DSC. Hast du Dir das gut überlegt?
Michael Wege: Ja, allerdings. Anders kann man diese Aufgabe auch nicht angehen. Chef-Trainer der 1. Männermannschaft dieses Traditionsvereines zu werden, ist ja definitiv keine kleine Nummer. Von daher kann sich jeder sicher sein, habe ich mir viele Gedanken gemacht und bereits einige Vorhaben angeschoben.
Online-Team: Aber von vorn: Du bist nun seit ziemlich genau zwei Jahren im Verein. Wie kam es dazu? Und stelle Dich doch bitte den Anhängern, die Dich noch nicht so recht kennen, noch einmal kurz vor.
Michael Wege: Das ist korrekt, ich kam Mitte 2016 zum DSC, nachdem ich mir einige Spiele der Ersten und das Umfeld genauer angesehen hatte. Nachdem ich 2015 aus beruflichen Gründen von Leipzig nach Dresden gezogen bin, wurde es relativ schnell klar, dass ich aufgrund einer Hüfterkrankung lieber nicht mehr als Spieler auf den Fußballplatz laufen sollte. Da es ohne Fußball aber nun mal nicht funktioniert, habe ich mich direkt für einen Posten als Trainer im Verein interessiert. Nach einer kurzen Anfrage meinerseits, hatte ich dann zeitnah ein Gespräch mit dem Sportdirektor und dem Nachwuchsleiter. So kam es also dazu, dass ich Trainer der 2. Männermannschaft wurde, was mir bis zum letzten Tag extrem viel Freude bereitet hat. Zu meiner Person selber gibt es gar nicht so viel zu erzählen. Ich bin vor kurzem 29 Jahre jung geworden, wohne mit meinem Hund in Heidenau und bin extrem glücklich, bei der Firma „punkt um“ als Filialleiter tätig zu sein. Sollte das einigen Anhängern nicht reichen, freue ich mich jederzeit auf ein persönliches Gespräch.
Online-Team: Nach Deinem Einstieg als Trainer in der Zweiten bist Du im vergangenen Herbst dann als Co-Trainer in die Erste aufgerückt. Die erhoffte Trendwende mit neuen Reizen blieb leider aus? Wie hast Du die vergangene Saison erlebt?
Michael Wege: Es fiel mir natürlich schwer, die 2. Mannschaft so plötzlich abgeben zu müssen. Jedoch musste ich keinen Tag überlegen, denn die 1. Mannschaft ist nun mal das Aushängeschild des Vereins, also habe ich versucht zu helfen. Ich würde jetzt ungern über die Vergangenheit reden, also über das was alles falsch lief. Ich denke jedem ist klar, dass viele Faktoren für eine derartige Erfolglosigkeit verantwortlich sind. Wir sind daher seit einigen Wochen bereits dabei, eben an diesen Faktoren zu arbeiten und werden spätestens zum Start der Vorbereitung dann alles dafür tun, um unsere Ziele zu erreichen.
Online-Team: In fünf Spielen der vergangenen Saison hast Du sogar aktiv mitgewirkt, dazu noch Einsätze in der 2. Mannschaft. Werden wir Dich als Spielertrainer erleben?
Michael Wege: Nein, das ist kein Thema. Das habe ich auch so schon der Mannschaft mitgeteilt. Zum einen tue ich damit meinem Körper keinen Gefallen, zum anderen bin ich grundsätzlich kein Fan von solch einer Lösung. Und wenn es doch einmal wieder krabbeln sollte, frage ich nett in der 2. Mannschaft an, ob sie mich mitspielen lassen. *lacht*
Online-Team: Mit Rico Niederlein (Karriereende 1. Mannschaft), Adrian Herkt, Alexander Preißiger, Marco Grahle, Tobias Haufe und Johannes Kliemt stehen einige Abgänge fest. Auch Max Ahnert wird wohl als dritter Torwart nicht mehr genug Zeit aufbringen können. Was wird aus den restlichen Spielern – gab es hier schon Gespräche?
Michael Wege: Außer den genannten Spielern gibt es aktuell keine weiteren Abgänge zu vermelden. Ich bin natürlich sehr glücklich darüber, dass die Mannschaft im Großteil zusammenbleibt. Daran wird sich auch heute oder morgen nichts Gravierendes ändern, da ich tatsächlich bereits mit jedem Spieler ein Einzelgespräch geführt habe. Wenn man bedenkt, dass mit Sicherheit einige Vereine mit ganz anderen Möglichkeiten an unseren Leistungsträgern dran waren, motiviert uns das uns entgegengebrachte Vertrauen in unsere Pläne, natürlich umso mehr. Zudem gibt es noch etwas sehr Erfreuliches: Franz Rösner bleibt dem Sportclub treu, muss sich aber Ende Juli einer weiteren Operation unterziehen. Wir drücken dafür alle Daumen!
Online-Team: Und gibt es schon Neuzugänge zu vermelden?
Michael Wege: Wir sind derzeit natürlich auch in Gesprächen mit interessanten Spielern. Sobald es dort etwas Handfestes zu vermelden gibt, werden wir das gern machen. Bis dahin bitte ich noch um ein wenig Geduld.
Online-Team: Welches Saisonziel wird der DSC verfolgen – was möchtest Du mit Deiner Truppe in der bevorstehenden Stadtoberliga-Saison erreichen?
Michael Wege: Das Saisonziel kann für die gesamte Abteilung Fußball nur Aufstieg heißen. Außerdem will ich unbedingt in das Finale des Stadtpokals. Für das Erreichen dieser Ziele muss an vielen kleinen Stellschrauben gedreht werden, aber da sind wir – wie gesagt – schon voll dabei. Mein persönliches Ziel, welches ich kurzfristig erreichen möchte, ist eine eingeschworene Truppe auf den Platz zu bringen. Hier haben wir vor allem in der Vorbereitung einiges geplant.
Online-Team: Nach dem Abstieg verkauft der Sportclub unter dem Motto ‚Jetzt erst Recht!‘ wieder Dauerkarten. Was sagst du dem vielleicht noch überlegenden Fan, warum er nach dem Abstieg unbedingt wieder zugreifen sollte?
Michael Wege: Weil Sportclub Familie ist. Wie ich auch schon in den vorherigen Interviews sagte, ist es einfach Wahnsinn wie viele Menschen sich für diesen Verein im Ehrenamt engagieren. Und wenn man zuletzt gesehen hat, was hier gegen Borea im Heimspiel wieder los war, ja das sorgt dann halt schon für Gänsehaut. Ich denke, das Motto trifft es ganz gut, denn die Spiele in der Stadtoberliga werden für den einzelnen Fan vielleicht sogar noch interessanter. Die Mannschaft ist unendlich dankbar für die unfassbare Unterstützung trotz der anhaltenden Erfolglosigkeit. Und eins kann ich dazu noch sagen, die Spieler brennen schon jetzt darauf, endlich wieder etwas zurückgeben zu können. Alle sind sich dessen bewusst, das werden wir ab Sommer zeigen!
Online-Team: Vielen Dank für Deine Zeit, Michael und natürlich viel Kraft sowie Erfolg bei der Mission Rückkehr in die Landesklasse! Wir sind schon auf die nächsten Wochen gespannt. Das letzte Wort gehört nun wie immer unserem Gesprächspartner, also Dir. Was möchtest du noch loswerden? Ich bedanke mich für das Interview.
Michael Wege: Das Wichtigste für mich ist, dass der Verein auch jetzt zusammenhält. Und damit meine ich halt wirklich Jeden, der in irgendeiner Art und Weise etwas für den Sportclub macht. Das Team hinter dem Team ist ungemein wichtig, ohne diese Menschen würde gar nichts funktionieren. Das Größte für die Mannschaft wäre, wenn sie weiterhin diese Unterstützung der Fans bekommt. Vielleicht packen wir den Zuschauerschnitt der aktuellen Saison, vielleicht dürfen wir wieder eine Stimmung wie gegen Borea genießen. Wir werden in jedem Fall alles dafür tun. Danke!
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