Gegnervorschau: FSV Budissa Bautzen
16.06.2016
16.06.2016
Foto: Aktuelles Mannschaftsfoto der Budissa-Reserve (Bildquelle: FSV Budissa Bautzen – vielen Dank!)
Am 21. Mai 1904 gründeten zwölf Sportler den Fußballclub Budissa Bautzen. Nach Aufnahme weiterer Sportarten gab sich der Verein 1907 den neuen Namen Sportverein Budissa 04. Dieser Verein bestand bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde dabei zwischen 1912 und 1932 sechsmal Meister des Fußballgaus Oberlausitz 1945 wurde er auf Betreiben der sowjetischen Besatzungsmacht aufgelöst.
Nach dem Zweiten Weltkrieg spielten die Budissa-Fußballer zunächst als SG Bautzen-Süd (Sparte Süd) weiter, aus dem Lokalrivalen Bautzener Sport Club wurde die SG Bautzen-West (Sparte West). 1950 erfolgte ein Zusammenschluss der beiden Sparten zur BSG LOWA Bautzen und im Zuge einer angeordneten allgemeinen Namensvereinheitlichung kurz darauf eine Umbenennung in BSG Motor Bautzen. Diese bestand mit zahlreichen Sektionen bis 1990. Nach dem Wegfall der Förderung durch das Waggonbauwerk infolge der wirtschaftlichen Veränderungen nach 1989 wurde die Sektion Fußball der Betriebssportgemeinschaft auf Betreiben einer Initiativgruppe Fußball in den eingetragenen Verein Fußballspielvereinigung Budissa Bautzen umgewandelt. Die Vereinsfarben blau-gelb wurden dem Stadtwappen entlehnt.
Während die erste Mannschaft seit 2014 in der Regionalliga spielt, musste die U 23 Reserve 2013 nach nur einem Jahr als 15. aus der Landesliga in die Bezirksliga Sachsen-Ost absteigen. Die vergangene Saison beendeten die Bautzener auf Tabellenplatz 2 der Landesklasse Ost, aktuell steht die Mannschaft mit 32 Punkten (9 – 5 – 11) auf Tabellenplatz 9. Das Hinspiel im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion endete 1:0 für den Dresdner SC.
Anfahrt
Die Anreise (62 km) erfolgt über die A 4 bis Bautzen-West (Ausfahrt 89) und weiter über die neu gebaute B 96 Richtung Bautzen. Diese verlassen Sie an der dritten Ampelkreuzung (Neustädter Straße) nach rechts und fahren sofort links in die Zufahrt zum Humboldthain und gleich wieder rechts in einem weiten Bogen um die Gartensparte herum. Nach zirka 300 Metern befindet sich links der Parkplatz.
Adresse für Navigationsgeräte: Neustädter Straße 26, 02625 Bautzen
Diese Adresse ist der letzte navigierbare Ort. Dann weiter in Richtung Parkplätze fahren. Achtung: die relativ neu angelegte Westtangente ist noch nicht in jedem Navigationsgerät enthalten!
ÖPNV:
Hinfahrt:
- Trilex TLX 1 – Richtung Görlitz: 12:11 ab Dresden Bahnhof Mitte (Steig 3) – 12:57 an Bautzen Bahnhof (Steig 2)
- Fußweg zum ZOB durch die Taucherstraße
- Stadtverkehr 5 – Richtung Grubschütz Spreetal: 13:26 ab Bautzen August-Bebel-Pl (ZOB) – 13:38 an Bautzen Abzw Waggonbau
- weiter zu Fuß (ca. 7 Minuten) durch den Humboldthain zum Sportkomplex
Rückfahrt:
- Stadtverkehr 5 – Richtung Bautzen Bautzen Thrombergsiedlung: 17:49 ab Bautzen Abzw Waggonbau – 18:03 an Bautzen August-Bebel-Pl (ZOB)
- Fußweg zum Bahnhof durch die Taucherstraße
- Trilex TL 60 – Richtung Dresden Hbf: 18:23 ab Bautzen Bahnhof (Steig 1) – 19:16 an Dresden Bahnhof Mitte (Steig 4)
Bautzen (obersorbisch Budyšin)
Bautzen wurde erstmals im Jahre 1002 als Civitas Budusin erwähnt. Es gibt mehrere Deutungen dieses Namens, eine Variante davon besagt, dass die Siedlung nach dem slawischen Fürsten Budissentius (bzw. Budestaus) benannt wurde, der sie im 9. Jhd gegründet haben soll. Bis hinein ins 15. Jhd sind in schriftlichen Dokumenten fast ausschließlich Varianten der alten Bezeichnung Budissin zu finden, ab Mitte des 15. Jhd wurden häufiger germanisierte Varianten verwendet. Bis ins 19. Jhd wurden die so entstandenen Namen Budissin und Bautzen gleichberechtigt und willkürlich verwendet. Am 3. Juni 1868 wurde der Name der Stadt durch eine Sächsische Ministerialverordnung offiziell in Bautzen geändert.
Nach dem Sächsisch-Böhmischen Separatfrieden im Dreißigjährigen Krieg gelangte der Ort mit der ganzen Ober- und Niederlausitz 1635 nach Sachsen. Im Zuge der Napoleonischen Befreiungskriege fand auf Bautzener Flur der als Schlacht bei Wurschen bekannte letzte Sieg der Franzosen statt. In dieser Schlacht verloren etwa 25.000 Franzosen und 11.000 Verbündete ihr Leben. Für Napoleon ein Pyrrhussieg, denn den im Nachgang der Schlacht ausgehandelten Waffenstillstand nutzten die mit Preußen verbündeten Russen zum Bündeln neuer Kräfte und eigene Verhandlungen mit den bis dahin neutralen Österreichern schlugen fehl.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges kam es erneut zu einer Schlacht um Bautzen. Hier erfolgte die letzte große Panzeroffensive der Wehrmacht in dessen Verlauf die Stadt zurückerobert wurde und bis zur Kapitulation in deutscher Hand blieb, der deutsche Sieg hatte jedoch keinerlei Auswirkungen auf den Kriegsverlauf, da die Rote Armee zur selben Zeit schon im Berliner Stadtzentrum stand. Während der militärisch völlig sinnlosen Kampfhandlungen wurden etwa 10 % der Wohnhäuser mit fast 34 % des Wohnungsbestandes zerstört. 18 Brücken, 35 öffentliche Gebäude, 46 Kleinbetriebe, 23 mittelgroße Betriebe wurden vollständig zerstört. In Bautzen sind auf beiden Seiten ca. 6500 Soldaten gefallen und etwa 350 Zivilpersonen getötet worden, in Niederkaina verübte die Rote Armee ein lange verschwiegenes Kriegsverbrechen.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Landesstrafanstalt Bautzen im Mai 1945 ein Speziallager des NKWD. In den Gebäuden waren vom sowjetischen Militärgericht Verurteilte untergebracht, laut Registrierung in den Lagerkarteien der sowjetischen Lagerverwaltung sind zwischen 1945 und 1950 mindestens 3.000 Menschen ums Leben gekommen und mindestens 4.000 Häftlinge in sowjetische Zwangsarbeitslager deportiert worden.
Nach dem Krieg entwickelte sich Bautzen in der DDR zu einer Wissenschafts- und Industriestadt. Hier waren unter anderem die Großbetriebe „VEB Waggonbau Bautzen“ (heute Bombardier Transportation), das Schneidmaschinenwerk „Perfecta“, ein Fernmeldewerk, ein Baustoffkombinat, eine Fachhochschule für Maschinenbau, ein Lehrerbildungsinstitut und eine Außenstelle der Akademie der Wissenschaften der DDR angesiedelt. Heute ist Bautzen mit rund 40.000 Einwohnern die größte Stadt des Landkreises Bautzen.
Der Humboldthain (Humboldtowy haj) wurde 1885 zu Ehren des Reichskanzlers Bismarck an dessen 80. Geburtstag als Bismarckhain angelegt und erhielt seinen heutigen Namen 1945 im Zuge administrativer Anordnungen der sowjetischen Besatzungsmacht. Zur damaligen Anlage gehörte neben einem inzwischen verfallenen Waldtheater bereits ein Sportplatz, der letztmalig 2010 zum heutigen Nachwuchszentrum Humboldthain ausgebaut wurde.
Sonstiges
Internetseite: www.budissa-bautzen.de