DSC trauert um Herbert Pohl
23.11.2010
23.11.2010
„Ich bin der letzte Mohikaner; unser Mittelläufer Walter Dzur ist vor sechs Jahren im Alter von 80 in Hamburg verstorben“, sagte Pohl vor vier Jahren zu seinem 90. Ehrentag. Herbert Pohl war der letzte Lebende aus dem DSC-Team, was 1943 sowie 1944 Deutscher Meister wurde. Zudem war er auch an den beiden Pokalsiegen 1940 und 41 aktiv beteiligt. Am vergangenen Sonntag verstarb er in Bochum, wo er zuletzt lebte. Der Dresdner Sportclub trauert um einen seiner großen Fußballer und spricht seinen Angehörigen das von Herzen kommende Mitgefühl aller DSC’er aus.
Pohl, der im 2. Weltkrieg in Russland 1943 seinen linken Arm verloren hatte, bestritt in der Zeit 1937 bis 1945 an die 400 Spiele für den Sportclub, später auch noch für die SG Friedrichstadt, und war berühmt für seine einarmigen Einwurf-Flanken, für die der DFB sogar sein Reglement anpasste. Zudem eilte dem Läufer der Ruf von besonderer Zweikampfhärte sowie großer Schussgewalt voraus. Seine Kampfesmentalität bewies er auch nach der Amputation seines Armes, als er nach nur vier Monaten schon wieder auf dem Feld stand und mit dem DSC die Meisterschaft holte. „Als Kicker-Leser bin ich über das Dresdner Fußball-Geschehen bestens informiert. Ich freue mich immer, wenn ,mein‘ DSC gewinnt“, gab Pohl einst zum Besten. Mit Pohl verliert nicht nur der DSC, sondern auch die deutsche Fußballgeschichte (Pohl bestritt zwei Länderspiele) eine bedeutende Persönlichkeit.
In tiefer Trauer und ewigem Gedenken – Dresdner Sportclub 1898!
Herbert Pohl, geb. 18.09.1916, gest. 21.11.2010