Anfahrt + Corona-Regeln + Gegnervorschau: VfB Weißwasser 1909
15.10.2020
15.10.2020
Bild: Aktuelles Mannschaftsfoto des VfB Weißwasser 1909 (Quelle: VfB Weißwasser 1909 – vielen Dank!)
In der heutigen Gegnervorschau gibt’s neben Informationen zum Gastgeber-Verein, Gastgeber-Ort und zur Anreise auch Informationen zu den Hygiene-Regeln des VfB Weißwasser 1909.
VfB Weißwasser 1909
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts bestanden in der damaligen Glasmacherstadt mit dem „Turn- und Rettungs-Verein“ sowie dem „Arbeiter- und Turnverein“ zwei Sportvereine. Die Ringer waren zu dieser Zeit die erfolgreichsten Sportler, sie gehörten zu den besten im damaligen Schlesien. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden 1933 alle Sportvereine in Weißwasser zum „Turn- und Sportverein Weißwasser“ zusammengelegt.
Bedingt durch die 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht verfügte Auflösung aller Sportvereine und der Beschränkung der Sportwettkämpfe auf lokaler Ebene gründeten Sportler aus Weißwasser 1946 die SG Weißwasser, die vornehmlich im Fußball aktiv wurde. Mit Einführung des Systems der Betriebssportgemeinschaften wurden in Weißwasser mehrere BSG ins Leben gerufen, von denen die BSG Chemie Weißwasser (Eishockey bis 1953, Fußball, Faustball) und die BSG Weißwasser-Ost (Ringen) später am erfolgreichsten wurden.
Vor dem Zweiten Weltkrieg spielte Fußball in Weißwasser nur eine untergeordnete Rolle. Mit der Gründung der SG Weißwasser gerieten die Fußballspieler besser in die öffentliche Wahrnehmung. 1946 gewannen sie die Meisterschaft des Kreises Hoyerswerda, von 1947 bis 1949 waren sie im Fußballbezirk Ostsachsen mit guten Mittelfeldrängen dabei. In der Saison 1952/53 stieg die Fußballmannschaft unter der Bezeichnung Chemie Weißwasser West in die Bezirksliga auf und errang dort auf Anhieb den Bezirksmeister-Titel. Damit verbunden war der Aufstieg in die DDR-Liga für die Saison 1954/55. In dem 14er-Feld konnte Chemie Weißwasser jedoch nur fünf Siege erringen und stieg nach einem Jahr Zweitklassigkeit wieder in die Bezirksliga Cottbus ab. Mit einem Jahr Unterbrechung in der Bezirksklasse (1959) verbrachten die Chemiker zwölf Spielzeiten in der Bezirksliga. Ab 1969 versanken sie für weitere sechs Jahre in den unteren Fußballregionen, ehe sie 1975 wieder in die Bezirksliga aufsteigen konnten. Danach pendelte die Mannschaft bis zum Ende des DDR-Fußballbetriebes 1991 zwischen Dritt- und Viertklassigkeit.
Nach der Wiedervereinigung begann für den neu gegründeten SV Grün-Weiß 1991 in der Bezirksliga Dresden, wo er nach zwei 10. Plätzen 1994 nur Vorletzter wurde und in die damals siebtklassige Bezirksklasse absteigen musste. Nach dem Wiederaufstieg 1997 folgten weitere sieben Jahre in der Bezirksliga und ab 2003 wieder fünf Jahre in der Bezirksklasse Dresden. 2008 stieg Weißwasser zum dritten Mal in die Bezirksliga auf, aber nach Saisonende stieg der Verein wieder in die Bezirksklasse ab. Im Jahre 2010 wurde die Fußballabteilung des Vereines mit der des städtischen Konkurrenten KSV 90 Weißwasser (Knappensportverein, früher Aktivist Weißwasser) zum neu gegründeten VfB Weißwasser 1909 zusammengelegt.
Die abgebrochene Saison 2019/20 beendeten die Lausitzer als Sechster der SFV Landesklasse-Ost, aktuell belegt die Mannschaft mit 6 Punkten (2 – 0 – 2) Tabellenplatz 8. Das bisher einzige Pflichtspiel gegen den Dresdner SC im November vergangenen Jahres im Heinz-Steyer-Stadion endete mit einem 2:0 Sieg des DSC, das Rückspiel fiel dem Saisonabbruch zum Opfer.
Hygiene-Regeln und Zutritts-Informationen
Für alle Besucher der Veranstaltung besteht eine Registrierungspflicht für das Gesundheitsamt!
Für das Betreten des Vereinslokals und der Toiletten besteht zudem Maskenpflicht.
Wir bitten Euch, alle Regelungen im Rahmen des Hygienekonzeptes des Gastgebers einzuhalten, damit weiterhin Zuschauer zugelassen werden können.
Anfahrt
Adresse für Navigationsgeräte: Muskauer Straße 120, 02943 Weißwasser/O.L.
Anfahrt mit PKW:
Die Anfahrt (115 km) erfolgt über die A 4 bis Bautzen-Ost (Ausfahrt 90), weiter auf der B 156 bis Weißwasser. Am Ende der Ausbaustraße (nach rechts abbiegende Hauptstraße) wird in Weißwasser die B 156 zur Muskauer Straße. Nach passieren des Stadtzentrums und der Brücke über die Eisenbahngleise folgt nach etwa 800 Metern auf der rechten Seite die Sportanlage Turnerheim.
Parkplätze sind in begrenzter Anzahl vorhanden. Der Verein weist ausdrücklich auf das beidseitige Parkverbot entlang der Muskauer Straße hin, der örtliche GVD (Ordnungsamt) kontrolliert auch an den Wochenenden bevorzugt während Veranstaltungen in der Sportanlage. Als Ausweichmöglichkeit steht der Parkplatz der Waldeisenbahn zur Verfügung, dazu etwa 200 Meter vor der Sportanlage nach links in die Teichstraße biegen und der Beschilderung folgen.
ÖPNV:
Achtung: Im Zug besteht Maskenpflicht!
Hinfahrt:
- Regionalexpress RE 2 (Richtung: Reichenberg/Liberec): Dresden, Bahnhof Mitte Gleis 3 ab 11:30 Uhr
- Zittau, Bahnhof an 12:55 Uhr
- Regionalbahn RB 65 (Richtung: Cottbus): Zittau, Bahnhof Gleis 3a ab 13:02 Uhr
- Weißwasser (OL), Bahnhof Gleis 1 an 14:19 Uhr
- Weiter zu Fuß (ca. 100 m) die Bahnhofstraße bis zur Muskauer Straße und diese in landwärtiger Richtung ca. 700 Meter bis zur Sportanlage.
Rückfahrt:
- OE 62127 Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Richtung: Zittau): Weißwasser (OL), Bahnhof Gleis 1 ab 17:35 Uhr
- Zittau, Bahnhof an 18:57 Uhr
- Regionalbahn RE 2 (Richtung: Dresden): Zittau, Bahnhof Gleis 1b ab 19:04 Uhr
- Dresden, Bahnhof Mitte an 20:30 Uhr
Weißwasser/O.L.
Weißwasser (orbersorbisch: Běła Woda) wurde am 8. Juni 1552 erstmals im Besitzverzeichnis der Standesherrschaft Muskau erwähnt. Das ursprüngliche Dorf Weißwasser befand sich im westlichen Teil der heutigen Stadt. Dieser Bereich der Stadt wird noch heute das “Alte Dorf“ genannt. Weißwasser gehört zum offiziellen sorbischen Siedlungsgebiet in Sachsen und erhielt erst 1935 das Stadtrecht.
1860 wurde im Umland mit der Braunkohleförderung begonnen, etwa zur gleichen Zeit wurde auch die erste Ziegelei errichtet. Der Bau der Berlin-Görlitzer Eisenbahn begünstigte zusammen mit den in der Umgebung vorkommenden Ton-, Quarzsand-, Holz- und Kohlevorkommen die weitere Ortsentwicklung, Weißwasser entwickelte sich zum europäischen Zentrum der Glasproduktion. In elf Glashütten und fünf Glasraffinerien wurde die gesamte Palette der Glasproduktion abgedeckt, vom industriell gefertigten Fensterglas über Glaskolben zur Glühbirnenherstellung bis hin zu individuell geschliffenem Kristallglas.
Wegen etlicher Waldbrände in der näheren Umgebung wurde rund um Weißwasser das weltweit erste Brandmeldesystem errichtet, die dazu erbauten Feuerwachtürme wurden 1902 vom Reichspatentamt patentiert. Am Standort des ersten Feuerwachturms stand bis 2009 ein fast 30 Meter hoher Turm aus Beton, welcher jedoch dem sich ausdehnenden Tagebau Nochten weichen musste.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde bereits im September 1945 in der zu 40% zerstörten Stadt die Glasproduktion wieder aufgenommen. Dazu wurden die bestehenden Betriebe enteignet und als VEB weitergeführt, später zum Kombinat Lausitzer Glas zusammengeführt. Gegenwärtig existieren noch zwei reprivatisierte Unternehmen der Glasproduktion in der Stadt. Nach der politischen Wende in der DDR mussten die meisten Glas- und Industriebetriebe schließen, weitere Betriebe mussten Arbeitsplätze abbauen, um im geänderten politischen System wirtschaftlich überleben zu können.
Mit seinem Aufstieg vom bäuerlich geprägten Heidedorf zum Industriestädtchen wuchs Weißwasser von reichlich 1000 (1885) auf über 38.000 Einwohner im Jahr 1988 und fiel dann wieder auf 16.000 im Jahr 2020. Damit ist Weißwasser nunmehr wieder eine Kleinstadt.
Von 1815 bis 1945 gehörte Weißwasser zu Schlesien, Reg.-Bez. Liegnitz, Kreis Rothenburg (O.L.). Da der größte Teil des ehemaligen Landkreises Rothenburg nach 1945 östlich der Neiße lag, Rothenburg selbst an der neuen polnischen Außengrenze in eine Randlage gedrängt wurde und Weißwasser mittlerweile in Bevölkerungszahl und wirtschaftlichen Belangen deutlich an der ehemaligen Kreisstadt vorbeigezogen ist wurde der Kreissitz 1945 nach Weißwasser verlegt, 1948 dann aber nach Niesky. Bei der Verwaltungsreform 1952 wurde der Kreis Weißwasser aus dem nördlichen Teil des Landkreises Niesky gebildet und in den Bezirk Cottbus eingegliedert. Ein Bürgerentscheid 1990 führte die beiden Kreise Weißwasser und Hoyerswerda wieder an das neu geschaffene Bundesland Sachsen. Nach weiteren umfangreichen Kreisgebietsreformen gehört die Stadt seit 2008 zum Landkreis Görlitz.
Sonstiges
- Webseite: www.vfb-weisswasser.de
- Facebook: www.facebook.com/Turnerheim