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Dresdner Sportclub 1898 e.V. Abteilung Fußball | 24. November 2024

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125 Jahre Dresdner SC: Historische Linie

13.02.2023

125 Jahre Dresdner SC: Historische Linie

Am 30. April 2023 feiert der Dresdner SC seinen 125. Geburtstag. Aus diesem Grund möchten wir die nächsten Wochen nutzen, um auf verschiedene Facetten der 125-jährigen Vereinsgeschichte zu blicken und diese euch in kurzer Form vorzustellen. Seid gespannt – jede Woche gibt es ein neues Thema. Für den Geburtstag selbst plant der Gesamtverein ein großes Fest mit abwechslungsreichem Programm. Den letzten April-Sonntag könnt Ihr euch also gern schon im Kalender rot anstreichen. Zudem erwartet euch eine Überraschung mit vielen weiteren Informationen zur DSC-Geschichte.

 

Die Historische Linie des Dresdner SC

Unter der Leitung von Karl Baier gründen fünf junge Fußballer in der Walpurgisnacht am 30. April 1898 gegen 23:15 Uhr in der Gaststätte des Hotels Stadt Coblenz in der Pfarrgasse 3 direkt neben der Kreuzkirche den „Dresdner Sport-Club“. Die fünf Gründungsmitglieder waren zuvor im März 1898 aus dem Neuen Dresdner FC ausgetreten, da sie neben Fußball auch andere Sportarten betreiben wollten. Dies durften sie aber beim NDFC nicht. Am 6. Mai findet mit 13 Gründungsmitgliedern die erste Mitgliederversammlung statt. Der Dresdner Sport-Club entwickelt sich prächtig – von beginn an liegt der Fokus nicht nur auf Fußball, sondern der ganz bewusst gewählte Vereinsname als Sport-Club soll mit Leben erfüllt werden.

In dem ersten halben Jahrhundert seiner Geschichte erlebt der DSC eine hervorragende sportliche Entwicklung. Doch diese endet durch den von Deutschland begonnenen 2. Weltkrieg. Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 ist sämtlichen deutschen Sportvereinen jegliche Betätigung verboten. Am 30. Mai 1945 wird der Dresdner SC durch die neue Stadtverwaltung Dresdens enteignet und am 30. Juni 1945 formal aufgelöst. Letzter Schritt ist im Oktober 1946 die Löschung aller Dresdner Sportvereine aus dem Vereinsregister. Beim DSC erfolgt die Löschung am 17. Oktober 1946. Die letzte Heimpartie des »alten« DSC findet am 31. Dezember 1944 statt: Mit einem 6:0 (1:0) gegen den TV 1846 Meißen gewinnen die Rothemden vor 2.000 Zuschauern das Hinspiel um die Dresdner Bezirksmeisterschaft 1944/1945.

An die Stelle der Sportvereine treten 1945 in der sowjetischen Besatzungszone zunächst an einen Ort oder Stadtteil gebundene Sportgruppen. Die Sportgemeinschaft Friedrichstadt wird bereits am 24. Juni 1945, nur 47 Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als Nachfolgeorganisation der drei im Sportpark Ostragehege beheimateten Vereine Dresdner SC, ATV Dresden und Post-SG Dresden errichtet. Der Sportführung der DDR ist die SG Friedrichstadt ein Dorn im Auge, gilt diese doch als bürgerlicher Verein, als Repräsentant vergangener Tage. Die Friedrichstädter weigern sich bis dato, in das neue System der Betriebssportgemeinschaften eingegliedert zu werden. Die Ausschreitungen im berühmt gewordenen Skandalspiel gegen Horch Zwickau sind für den Staat der Vorwand, die SG Friedrichstadt aufzulösen.

Die bekannten DSC-Spieler, darunter auch der spätere Weltmeister-Trainer Helmut Schön, flüchten zum Großteil nach Berlin und treten dort vorübergehend als Spielgemeinschaft Hertha BSC/DSC an. Im Juli 1951 wechselt der Großteil der Dresdner Spieler von Hertha BSC/DSC zur TSG Heidelberg 1878. Am 30. April 1952 zum 54. Stiftungsfest des DSC macht sich der Dresdner SC in der TSG Heidelberg 1878 schließlich als Dresdner SC Heidelberg selbstständig.

In der DDR ist unterdessen eine historische Linie zur Sportgemeinschaft Mickten zu sehen, da sich ein bedeutender Teil der DSC-Sportler dieser SG anschließt, anstatt wie gewünscht zur BSG VVB Tabak Dresden zu wechseln. Die SG Mickten wiederum muss sich am 1. Mai 1950 der BSG Sachsenverlag Dresden anschließen, welche am 11. Januar 1951 in BSG Rotation Dresden umbenannt wird.

In Dresden erlebt die Idee eines großen Sportclubs, wie es bis 1945 der Dresdner SC war, eine Renaissance, als am 21. November 1954 in Adams Gasthof in Moritzburg der SC Einheit Dresden gegründet wird. Als Abteilung (nun Sektion) Fußball gliedert sich der Leistungsbereich der BSG Rotation Dresden dem SC Einheit an. Bis zum 18. Februar 1963 ist der SC Einheit Dresden neben dem SC Einheit Berlin einer von zwei zentralen Sportclubs der Sportvereinigung Einheit in der DDR.

Die Sektion Fußball des SC Einheit Dresden wird mit all ihren 16 Fußballmannschaften schließlich am 6. Januar 1966 als Fußball-Spielvereinigung Lokomotive Dresden aus dem SC Einheit ausgegliedert.

Später, am 19. April 1990 beschließt der SC Einheit Dresden die Umwandlung in einen eingetragenen Verein und Umbenennung in Dresdner Sportclub 1898. Für manche geht die Zeit als DSC erst jetzt wieder los, für andere ist die historische Linie während der Zeit des Verbots des DSC nachvollziehbar. Klare Bezüge der Sportler sind definitiv vorhanden. Alles andere bleibt Interpretationssache.

Seit der Wieder-Gründung 1990 sind nun 33 weitere spannende Jahre vergangen und haben die Geschichte des großen Dresdner Sportclubs mit Leben erfüllt.

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