Im Gespräch mit Albrecht Mauersberger
11.04.2020
11.04.2020
Seit dem Sommer steht Albrecht Mauersberger bei der 2. Mannschaft an der Seitenlinie und ist selber für die Alten Herren aktiv. Bereits 2004 wechselte der heute 36-Jährige zum DSC und spielte zwischendurch für die 1. Mannschaft in der Bezirksliga. In unserem Interview berichtet der Offensivspieler von seiner Karriere und der Saison in der 2. Mannschaft.
Online-Team: Hallo Albrecht, auch wenn du vielen DSC-Fans bestimmt ein Begriff bist, stell Dich doch noch einmal kurz vor.
Albrecht Mauersberger: Hallo. Ich bin Albrecht, seit 2004 im Männerbereich beim DSC aktiv und aktuell Co-Trainer der 2. Mannschaft und Spieler in der Ü35.
Online-Team: Du trainierst seit Sommer die zweite Mannschaft. Wie kam es zum Wechsel vom Platz an die Seitenlinie?
Albrecht Mauersberger: Ende der letzten Saison habe ich dem damaligen Interimstrainer Egbert Exner den Vorschlag gemacht, in der nächsten Saison ein paar Hütchen im Training mit stellen zu können, sofern er Unterstützung braucht. Während meines Sommerurlaubs entstand daraus etwas Eigendynamik, die in der Verabschiedung als Spieler beim Landespokal gegen Rotation und der Aufnahme der damit verbundenen Tätigkeit als Co-Trainer endete.
Online-Team: Mit einem Dreivierteljahr in Amt und Würden Hand aufs Herz: Macht‘s Dir Spaß mit der Zweiten?
Albrecht Mauersberger: Es ist ganz hervorragend. Die Arbeit mit der Mannschaft macht Spaß, weil sie super mitzieht und einen sehr guten Teamspirit entwickelt hat. Die Arbeit mit dem Trainer macht Spaß, weil wir uns gut ergänzen und ähnlich Denkweisen und Ansätze haben. Auch der Austausch mit dem Trainergespann der 1. Mannschaft und dem Sportdirektor läuft sehr gut. Bei allen Beteiligten möchte ich mich an dieser Stelle dafür bedanken.
Online-Team: Wie schätzt Du den bisherigen Saisonverlauf ein?
Albrecht Mauersberger: Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung. Man muss auch sehen, wo die Mannschaft herkommt und dass die 2. Männermannschaft in den letzten Jahren einen großen Umbruch erfahren hat. So sind wir froh, dass sich jetzt wieder ein Gefüge bildet, mit dem dann Ende der Hinrunde auch eine kleine Serie gestartet werden konnte und die Mannschaft merkt, dass sie mit dem entsprechenden Einsatz und passender Mentalität immer gut für die nächsten 3 Punkte ist.
Online-Team: Was war bzw. ist Euer Saisonziel bei der zweiten Mannschaft?
Albrecht Mauersberger: Oben mitspielen. Wir haben dafür die Qualität im Kader und auch die nötige Mannschaftsbreite. Es sollte also unser Anspruch sein, schon allein deswegen, weil dann auch die Trainingsmotivation höher ist, wenn man sich nicht im Niemandsland der Tabelle befindet.
Online-Team: Du spielst selbst noch bei der Ü35. Wie groß ist der Unterschied zwischen den Spielen bei der Zweiten und der Ü35?
Albrecht Mauersberger: Vom Tempo und von der Aktionsdichte her ist das natürlich wenig vergleichbar. Man muss aber auch feststellen, dass in unserer Ü35 ja wirklich viele gute Fußballer spielen, dazu sind wir eine vergleichsweise junge Truppe, wenn man sich mit der Liga vergleicht. Der Spaß ist so auf jeden Fall vorhanden und man kann einen sehr gepflegten Ball spielen.
Online-Team: Wie zufrieden bist Du mit dem bisherigen Abschneiden der Ü35 als Aufsteiger?
Albrecht Mauersberger: Wie schon in der ersten Saison haben wir den Start etwas verschlafen und uns erst wiederfinden müssen. Zuletzt waren wir aber sehr konstant. So kann ich mich nur dem Trainer anschließen, der sehr zufrieden ist mit dem Verlauf.
Online-Team: Wo begann Deine eigene fußballerische Karriere und bei welchen Vereinen hast Du bisher gespielt?
Albrecht Mauersberger: Als 5-Jähriger haben mich meine Eltern zwei Jahre zu Dynamo Dresden zum Training geschafft. Umgezogen wurde sich im Steinhaus und trainiert auf dem Hartplatz neben dem Stadion. 1991 ist meine Familie umgezogen, wodurch ich mit acht Jahren zum SSV Turbine Dresden gewechselt bin und dort dann sieben Jahre die eigentliche Grundausbildung genossen habe. Ein Dank geht an dieser Stelle an meine Trainer Peter Blüthgen, Axel Noack und Steffen Werner. Nach der C-Jugend hatte ich dann vorerst andere Interessen und habe nur noch in der Freizeit gekickt.
Online-Team: Wann und wie kamst Du zum DSC?
Albrecht Mauersberger: 1999 nahm mich ein Klassenkamerad mit zu Spielen ins Heinz-Steyer-Stadion, als noch die Namen Sanchez und Bustos auf der Anzeigetafel erschienen und man ein 4:0 gegen Sachsen Leipzig von der Holztribüne bestaunen durfte. Dazu reichte mir mein damaliger Nachbar Thomas Dathe auch noch kleine Fanartikel aus dem Kofferraum. Seitdem bin ich Sympathisant der Schwarz-Mohnroten.
Als Student bekam ich dann wieder Lust auf aktives Training und so haben sich mein WG-Mitbewohner und ich zum Probetraining im Oktober 2004 bei der 2. Mannschaft angemeldet. Ich kann mich heute noch an die Krämpfe im Abschlussspiel erinnern, der damalige Trainer Karsten Petersohn ließ uns aber trotzdem, wohl auch wegen der geringen Kaderdichte, weiter mittrainieren. Und so ging das los.
Online-Team: Immerhin 19 Spiele hast Du in der 1. Mannschaft bestritten. Wie war die Zeit in der Bezirksliga und Bezirksklasse unter Trainer Harald Fischer?
Albrecht Mauersberger: Doch so viele. Eine tolle Saison und vom Trainingsumfang wohl das intensivste Jahr. Immerhin konnten die taktischen Lücken der fehlenden B- und A-Jugendsaison geschlossen werden und an das legendäre 5:0 in Riesa denkt man natürlich immer gerne zurück. Schön auch, dass einige Spieler aus dem damaligen Kader noch im (Alt)Herrenbereich aktiv sind.
Online-Team: Wie hältst Du dich derzeit fit oder verbringst Du die zusätzliche freie Zeit auf der Couch?
Albrecht Mauersberger: Das ist schnell beantwortet: Drei- bis viermal die Woche 10+ Kilometer joggen. Dazu aktuell mindestens eine Stunde täglich jeweils 50 % Trampolin und Fußball mit meinen Kindern.
Online-Team: Und wie sollte es aus Deiner Sicht weitergehen?
Albrecht Mauersberger: Es ist natürlich schwer, eine Prognose abzugeben. Allgemein gesehen würden sicher viele, mich eingeschlossen, bestimmte Lockerungen begrüßen. Ich erwarte hier unser Bundesland aber als etwas konservativer in seinen Entscheidungen, was mit Blick auf die Altersverteilung der Demografie im Land auch akzeptiert werden sollte. Auf den Fußball bezogen freut sich sicher aktuell jeder, wenn überhaupt erstmal wieder ein Training stattfinden darf. Das fehlt schon sehr.
Online-Team: Möchtest Du zum Abschluss noch etwas loswerden?
Albrecht Mauersberger: Ich wünsche allen ein paar erholsame Ostertage, genügend Energie und Durchhaltevermögen für die kommende Zeit und freue mich auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen im Ostragehege!
[DH]