Gegnervorschau & Anfahrtsinfos: Königswarthaer SV 1990
06.04.2015
06.04.2015
Der Königswarthaer Sportverein kann auf eine über 120jährige Tradition zurückblicken. Der „Turnverein zu Königswartha“ wurde im Januar 1893 gegründet. Seit 1923/24 wurde in dem Mehrspartenverein auch Fußball gespielt. Nach dem Verbot aller deutschen Sportvereine fand 1945 ein Wiederbeginn mit der SG Königswartha statt. Fußball (ab 1946), Großfeld-Handball (Frauen), Frauen-Gymnastik und Schach (1949) waren damals die ersten Sektionen.
Aus der SG Königswartha entstand etwa 1950 Traktor Königswartha, ab 1956 wurde daraus die BSG Motor Königswartha. Mit dem Ende der DDR erfolgte am 29. August 1990 die Gründung des Königswarthaer SV 1990 e. V., heute besteht der Mehrspartenverein aus elf verschiedenen Abteilungen mit zurzeit ca. 450 Mitgliedern.
Im Verein erhalten mehr als 230 Kinder und Jugendliche eine sinnvolle Freizeitgestaltung und dazu sind sehr viele Trainer, Übungsleiter und Helfer mit Leidenschaft und Engagement ehrenamtlich tätig. Bei der Sportlerehrung des Landkreises Bautzen erhielt der KSV dafür den Wanderpokal des Kreissportbundes für die beste Nachwuchsarbeit im Jahr 2002. Das am 1Mai 2002 eingeweihte neue Sportvereinshaus, die im Sportkomplex „An der Winze“ bestehenden drei Sportplätze, die Beach-Volleyball-Anlage, die im Herbst 2002 neu rekonstruierte Turnhalle der Mittelschule und nicht zuletzt die vorhandene Halfpipe schaffen für die Mitglieder des Königswarthaer Sportvereins und für alle Königswarthaer Bürger gute Bedingungen zur Sportausübung.
Seit Jahrzehnten bildet der Fußballsport die größte Abteilung in Königswartha und es wurden mehrere Kreismeistertitel und Kreispokale errungen. Der bedeutendste Erfolg des Königswarthaer Fußballs war im Jahr 2001 der Aufstieg der 1. Männermannschaft in die Bezirksliga. Bei der Sportlerumfrage der SZ im Jahre 2001 nach der populärsten Mannschaft im Kreis Bautzen wurde das Team auf den 1. Platz gewählt. In der Spielsaison 2002/2003 belegte die 1. Mannschaft in der Bezirksliga Dresden einen achtbaren 5. Tabellenplatz. Schon im Jahre 2000 hatte die A-Jugend des KSV mit dem Double Bezirkspokal und Staffelsieger der Bezirksliga geglänzt. Gegenwärtig gibt es in Königswartha 9 Fußballmannschaften im Wettkampfbetrieb, wovon 5 im Schüler- und Jugendbereich angesiedelt sind. Somit werden beim KSV die Vorgaben des Fußballverbandes – Vereine deren 1. Männermannschaften in der Landesklasse spielen müssen vier Jugendmannschaften im Wettkampfbetrieb haben – bedeutend überboten. Dieses positive Ergebnis ist auch Ausdruck der umfassenden und Zielgerichteten Nachwuchsarbeit der Abt. Fußball.
Die Saison 2013/14 beendeten die Königswarthaer als Zwölfter der SFV Bezirksliga Ost und damit auf einem Abstiegsplatz, der Rückzug von Gelb-Weiß Görlitz ermöglichte jedoch den Verbleib in der nun in Landesklasse umbenannten Staffel. Aktuell steht der Verein mit 16 Punkten (4 – 4 – 9) auf Tabellenplatz 12. Das Hinspiel im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion im Oktober 2014 endete 4:1 für den DSC.
Die Anreise (65 km) erfolgt über die Bundesautobahn A4 bis Uhyst am Taucher (Ausfahrt 88a) und weiter über die S 101 über Crostwitz bis Königswartha. Am Ende der Bahnhofstraße biegen Sie rechts in die Hauptstraße (B96 Richtung Bautzen) und verlassen diese wieder auf Höhe des Schlossparks nach links. Dort finden Sie ausreichend Parkplätze vor.
Navi:
An den Sportanlagen 1, 02699 Königswartha
ÖPNV:
Hinfahrt:
Trilex TL 60 (Richtung Görlitz)
12:38 ab Dresden Bahnhof Mitte (Gleis 3)
13:46 an Bautzen Bahnhof (Gleis 2)
Regionalbus 103 (Richtung Hoyerswerda)
14:00 ab Bautzen August-Bebel-Platz (ZOB)
14:31 an Königswartha Kirchplatz
weiter zu Fuß (etwa 8 Minuten) Richtung Ortsausgang nach Bautzen bis die Sportanlagen auf der linken Seite auftauchen.
Rückfahrt:
Regionalbus 103 (Richtung Bautzen)
18:01 ab Königswartha Kirchplatz
18:36 an Bautzen August-Bebel-Platz (ZOB)
Trilex TLX 1 (Richtung Dresden)
19:09 ab Bautzen Bahnhof (Gleis 1)
19:56 an Dresden Bahnhof Mitte (Gleis 4)
Königswartha (obersorbisch Rakecy)
Mit dem Vordringen slawischer Völkerschaften nach Westen in die durch die Völkerwanderung entstandenen Freiräume der heutigen Lausitz entstand im frühen Mittelalter die Gründung der sorbischen Siedlung Rakecy (dt.: Leute des Krebses). Um 930 drangen deutsche Siedler erstmals in das Gebiet der heutigen Lausitz vor. Königswartha wurde erstmals 1350 als Conigswarte urkundlich erwähnt und als „Städtlein“ mit Marktrecht bezeichnet. Der deutsche Name leitet sich von einem Wachturm (Warte) des böhmischen Königs ab, der hier die alte Straße von Bautzen nach Hoyerswerda sicherte. Königswartha gehört zu den wenigen Orten, deren sorbischer Ortsname keine Verbindung zum deutschen Namen hat.
1429 wird der Ort im Zuge der Hussitenbewegungen durch Brände und Plünderungen verwüstet. Das gleiche Schicksal ereilt den Ort mehrere Male im Dreißigjährigen Krieg. Dazu kommt noch der Ausbruch der Pest, so dass das Ende des Krieges nur noch 250 Einwohner erlebten. Schon 1620 wurde der Ort vom sächsischen Kurfürsten erobert, mit dem Sächsisch-Böhmischen Separatfrieden gelangte der Ort mit der ganzen Ober- und Niederlausitz 1635 nach Sachsen.
Das gräfliche Barockschloss wurde in seiner heutigen Gestalt 1780 unter dem Reichsgrafen Johann Carl Friedrich von Dallwitz (1742–1796) erbaut. Die kleine, von 1786 bis 1793 landschaftlich angelegte Parkanlage wird durch einen zentralen Teich, in dem sich das Schloss malerisch spiegelt, geprägt. Der Park mit dem Schloss nimmt nur einen kleinen Teil der Fläche des ehemaligen Ritterguts ein. Die im Erscheinungsbild nur gering veränderte Anlage des ehemaligen Ritterguts ist Ortsbild prägend.
Nach dem Wiener Kongress 1815 verlief die Staatsgrenze zwischen den Königreichen Sachsen und Preußen durch das Gebiet der heutigen Gemeinde Königswartha, nur wenig nördlich des Ortes. Die Königswarthaer Kirchgemeinden Wartha, Steinitz, Kolbitz, Weißig und Hermsdorf gelangten zu Preußen, wurden aber trotz der neuen Staatszugehörigkeit nicht nach Preußen ausgepfarrt. Zur Erinnerung daran wurden im September 2008 zwei restaurierte Grenzsteine auf dem Marktplatz von Königswartha aufgestellt.
Im Jahre 1880 fand die Gründung der ersten sorbischen Vereinigung „Lipa“ (dt.: Linde) statt, aus dem 1912 im benachbarten Crostwitz die Domowina, ein Bund der Lausitzer Sorben hervor geht. Zum damaligen Zeitpunkt wohnten 969 Sorben und 150 Deutsche im Ort. Berühmt wurde der Ort durch seine Karpfenzucht, um 1882 lieferte das Rittergut Karpfen nach Berlin, Chemnitz, Dresden, Hamburg und Leipzig in der Größenordnung von 60 – 75 000 kg/Jahr.
In den Jahren 1938/1939 baute die Wehrmacht eine Heeres-Munistionsanstalt (Muna) im Eutricher Wald. Bei der Sprengung der Anlage in den Jahren 1945 bis 1947 entstanden an vielen Gebäuden im Ort erhebliche Beschädigungen. Zudem wurde 1945 im Zuge einer sorbischen Separatitistenbewegung (Sorbischer Nationalrat/Luziskoserbska narodna rada) der sorbische Ortsname Rakecy, der bisher nur im Volksmund überliefert war, offiziell anerkannt.
Im Schloss wurde 1949 eine Hochschule für Teichwirtschaft und ab 1950 die Zentrale Verwaltung der Teichwirtschaften eingerichtet. In der DDR wuchs die Anlage zum größten Karpfenzuchtbetrieb des Landes. Die über 80 Teiche werden auch heute noch mehrheitlich zur Fischzucht (vor allem Karpfen) genutzt. Die Hofläden der verschiedenen Teichwirtschaften (Lippitsch/Greim/Ringpfeil) in Königswartha haben am Spieltag allerdings leider nur vormittags geöffnet.
Die Webseite des Königswarthaer SV: www.ksv-sport.de
Aktuelles Mannschaftsfoto des KSV:
Quelle: Königswarthaer SV