Gegnervorschau & Anfahrt: SG Dölzschen 1928
14.03.2019
14.03.2019
Foto: Sportanlage der SG Dölzschen (Quelle: SG Dölzschen – vielen Dank!)
Die Sportgemeinschaft Dölzschen wurde 1928 von Fußballern und Turnern des damals außerhalb des Dresdner Stadtgebietes liegenden Ortes unter dem Namen SG Dölzschen 1928 e. V. gegründet. Auf Anregung des Dölzschener Bürgermeisters Alfred Darre entstanden im selben Jahr ein Sportplatz sowie eine Turn- und Festhalle für öffentliche Veranstaltungen.
Bereits fünf Jahre später musste der Verein wie alle Arbeitersportvereine auf Druck der Nationalsozialisten seine Arbeit einstellen. 1945 erfolgte die Neugründung unter dem Namen Vorwärts Dölzschen. Im Zuge der Neuordnung des Sport- und Vereinswesen nach Gründung der DDR wurde die Sportgemeinschaft als Betriebsmannschaft der Brauerei Felsenkeller angegliedert und trug fortan den Namen Empor Felsenkeller.
1992 endete diese Partnerschaft, so dass Empor Felsenkeller seitdem wieder eine selbständige Sportgemeinschaft ist, welche zu ihrem ursprünglichen Namen SG Dölzschen 1928 e.V. zurückkehrte. Bis heute nutzt der Verein, der mit mehreren Fußballmannschaften am Spielbetrieb teilnimmt, sein Vereinsgelände mit Hartplatz und Sportheim Am Dölzschgraben. Die Turn- und Festhalle fiel 1945 leider den Bomben zum Opfer.
Die Saison 2017/18 beendete die SG Dölzschen mit 38 Punkten und 44:53 Toren als Fünfter der Stadtliga A Dresden. Aktuell steht das Team mit 25 Punkten (7 – 4 – 5) auf Tabellenplatz 6. Im Achtelfinale des Dresdner Stadtpokals setzten sich die Männer aus dem Dresdner Westen mit 3:1 gegen den höherklassigen SV Loschwitz durch. Gegen die erste Mannschaft des Dresdner SC fanden bisher keine Pflichtspiele statt.
Anfahrt
Die Anfahrt (6 km ab Heinz-Steyer-Stadion) erfolgt über Löbtauer Straße, Wernerstraße (bitte beachten, dass die Kesselsdorfer Str. vom Anfang bis zur Wernerstr. wegen Bauarbeiten gesperrt ist!), Kesselsdorfer Straße, Saalhausener Straße. Diese bis zur Ampel in Naußlitz und nach links über Altnaußlitz, Burgwartstraße und Naußlitzer Straße immer bergauf bis Dölzschen fahren. Nach dem Knick Am Pfiff beginnt die Straße Am Dölzschgraben. Da es am Sportgelände selbst keine ausreichenden Parkplätze gibt, bitte im angrenzenden Wohngebiet parken. Der Verein rät allerdings von einer Anreise mit PKW ab, auf der Hauptstraße besteht einseitiges Parkverbot, die wenigen Seitenstraßen sind meist zugeparkt und die DVB lässt rücksichtslos abschleppen, wenn der Bus nicht durch die schmalen Straßen kommt.
Adresse für Navigationsgeräte: Am Dölzschgraben 7, 01187 Dresden
ÖPNV:
- Bus 62 (Richtung Dölzschen) bis Endhaltestelle
- fußläufig zurück Am Dölzschgraben etwa 50 Meter bis zur Sportanlage
Dölzschen
Die aus einem slawischen Rundplatzdorf hervorgegangene Siedlung oberhalb des Plauenschen Grundes wurde 1144 erstmals als Deltsan in einer Urkunde Kaiser Konrad III. erwähnt, der den Ort in einem Rechtsstreit dem Meißner Domstift als Lehen zusprach. Der Name ist vom altsorbischen Wort Delcane abgeleitet, was übersetzt “Berg- bzw. Burgbewohner“ bedeutet. Diese Bezeichnung weist auf die geografische Lage über dem Weißeritztal, möglicherweise auch auf die frühgeschichtliche Burganlage Thorun hin, die sich im nahen Pesterwitz befand und 1206 Gegenstand eines Streites zwischen dem Bischof von Meißen und dem Burggrafen von Dohna war. Im Zusammenhang mit dem Schiedsspruch des Markgrafen wurde die Stadt Dresden erstmals urkundlich erwähnt. Der genaue Standort dieser Burg war lange umstritten, wahrscheinlich befand sie sich auf dem nur wenige Kilometer von Dölzschen gelegenen Burgwartsberg.
Das Bauerndorf Dölzschen gehörte bis 1559 zu den Besitzungen des Meißner Bischofs und wurde dann dem Prokuraturamt Meißen unterstellt. Zu den späteren Grundherren gehörten ab 1651 der Besitzer des Pesterwitzer Rittergutes Reichbrod von Schrenkdorff und ab 1736 die in Roßthal ansässige Familie von Nimptsch, welche sich 1742 ein Lusthaus oberhalb des Plauenschen Grundes errichten ließ. An seiner Stelle steht heute die Begerburg. Größtes Anwesen war ein 1657 erstmals erwähntes Freigut mit ca. 28 Hektar Grundfläche, welches noch bis zur Bodenreform existierte.
Der Dorfkern entstand in seiner jetzigen Form nach den Zerstörungen 1813, die lediglich ein Gehöft unbeschadet überstand. Zuvor hatte es bereits im Dreißigjährigen Krieg und im Zweiten Schlesischen Krieg 1745 größere Schäden im Dorf gegeben. Im Dezember 1745 plünderten preußische Soldaten neun Dölzschener Güter und brannten diese teilweise nieder. 1813 lieferten sich Österreicher und Franzosen auf den Feldern zwischen Pesterwitz, Roßthal und Dölzschen schwere Gefechte und schossen dabei auch Dölzschen in Brand. Am 27. August 1813 wurden die Truppen der Österreicher durch den französischen General Murat vernichtend geschlagen, über 13.000 Soldaten kamen in Gefangenschaft.
Neben dem Ackerbau war früher in Dölzschen der seit dem 16. Jahrhundert verbürgte Obst- und Weinbau von Bedeutung. Durch den Aufschluss der Plänersteinbrüche im Plauenschen Grund verschwanden nach 1860 fast alle Weinterrassen in diesem Gebiet. Neben dem alten Dorfkern und der im Weißeritztal gelegenen Siedlung Niederdölzschen entstanden ab 1900 weitere Wohngebiete zwischen Dölzschen und Plauen / Löbtau, die heute als Hohendölzschen bezeichnet werden. Im Weißeritztal waren bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wichtige Großbetriebe entstanden, darunter das Eisenhammerwerk Dölzschen (König-Friedrich-August-Hütte) und die aus der früheren Neumühle hervorgegangenen König-Friedrich-August-Mühlenwerke AG.
Bedingt durch den Zuzug begüterter Geschäftsleute, Fabrikanten und Beamter wuchsen auch die Steuereinnahmen des Ortes an. Diese ermöglichten neben dem Ausbau des Straßennetzes auch die Förderung von Sport und Kultur. 1923 kam die Gemeinde Roßthal mit ihrem Ortsteil Neunimptsch zu Dölzschen, welches seine Selbstständigkeit noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg bewahren konnte. Erst am 1. Juli 1945 wurde Dölzschen Stadtteil von Dresden. 1959 wurde der Ort durch Einrichtung einer Buslinie zum Dorfplatz an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Außerdem schlossen sich die verbliebenen Bauern zu einer LPG zusammen. An der Wurgwitzer Straße entstand in den 1960er Jahren eine nach 1990 wieder geschlossene Schweinemastanlage.
Bis heute ist Dölzschen ein ruhiger Wohnvorort geblieben, in dem vor allem Einfamilienhäuser und Villen dominieren. Einige Ergänzungsbauten entstanden nach 1990 auf den noch vorhandenen Freiflächen zwischen Dorfkern und Siedlung Hohendölzschen. Seit 2004 unterquert die Autobahn Dresden – Prag die Ortsflur und führt in der Nähe der Begerburg auf einer 30 Meter hohen Brücke über den Plauenschen Grund.
Sonstiges
- Internetseite: www.sg-doelzschen.de
- Facebook: www.facebook.com/sgdoelzschen