100 Jahre Stadion: Anzeigetafel (Führung am Sonntag)
23.05.2019
23.05.2019
Anlässlich 100 Jahren Stadion im Ostragehege möchten wir auf unsere Anzeigetafel im Stadion blicken. Diese ist leider seit dem Ende der Regionalligazeit für den DSC außer Betrieb und inzwischen auch „abgeklemmt“ und nicht mehr einsatzfähig. Theoretisch könnte man die Anlage zwar wieder in Gang setzen, müsste dafür aber viele Stunden Bastelarbeit in Kauf nehmen und würde vermutlich bei der Suche nach diversen Ersatzteilen große Probleme haben.
Diesen Sonntag zu unserem Stadionfest gibt es die Chance, sich die Anzeigetafel einmal näher anzsuchauen. Details dazu findet Ihr am Ende dieses Beitrags.
Die 1978 von der Firma Elektroimpex Budapest erbaute Anzeigetafel ergänzte das 1919 eröffnete Stadion im Ostragehege. Der schwarze Koloss in der Westkurve des Stadions ist 17,2 Meter breit und 8,28 Meter hoch. Auf dieser Fläche tummeln sich rund 10.000 Glühbirnen, welche zueinander mindestens zehn Zentimeter Abstand haben. Das ist also vergleichbar mit dem heute gern verwendeten „Pixel“. 35 Glühbirnen bildeten ein Feld, mit dem eine Ziffer oder ein Buchstabe dargestellt werden konnten. Eine analoge Uhr mit einem Ziffernblattdurchmesser von 2 Metern oben links auf der Anzeigetafel ergänzte den markanten Bau – diese wurde aber vor einigen Jahren demontiert.
Wie auch die Geschichte des Stadions ist die Geschichte der Anzeigetafel ganz eng mit der DSC-Geschichte verbunden und langjährige DSC-Fans werden sich mit Freude und Nostalgie an die Ergebnisanzeige zurückerinnern. Wir haben für Euch einen Blick ins Innere der Anzeige geworfen und wollen die Eindrücke mit Euch teilen.
Zunächst blicken wir in das elektronische Herz der Anzeigetafel, direkt unterhalb der sichtbaren Anzeige:
Hinauf geht’s nun über die Treppe ins Innere der Anzeige selbst. Wir stehen dann also quasi hinter den von vorn sichtbaren Glühlampen. Die Anzeigetafel ist in mehreren Etagen aufgebaut.
Gesteuert wurde die Anzeige über einen kleinen Raum in der Steintribüne. Ganz oben links (vom Spielfeld aus gesehen) versteckt sich ein kleiner Raum, der als „Schreibraum“ betitelt wurde. Von hier aus wurde die Anzeige gesteuert. Dies geschah mit einem Computer, der einen Loch-Stanzer steuerte. Mittels eines separaten Lesers wurden die erstellten Lochbänder dann eingelesen und die darauf gespeicherten Informationen zur Anzeigetafel geschickt. Vorbereitete oder für bestimmte Situationen wiederverwendbare Lochbänder wurden mit Wäscheklammern aufgehängt und warteten auf Ihren Einsatz durch das Steuer-Personal.
Die Anzeige ließ zwar im Grunde nur statische Informationen zu. Mit kleinen Tricks konnte aber auch eine Laufschrift oder ein aufblinkendes Wort erzeugt werden.
Mit den geplanten Stadion-Modernisierungsmaßnahmen wird die alte Anzeigetafel verschwinden und verschrottet. In welcher Form dann eine neue Anzeige entsteht, steht aktuell noch nicht fest.
Aber: Fleißige DSC-Fans haben sich als Übergangslösung etwas einfallen lassen. Seid gespannt auf Sonntag und füttert unsere Spendensammlung zur Deckung der Materialkosten. Danke!
Führungen durch die Anzeigetafel am Sonntag
Am Sonntag feiern wir den ganzen Tag 100 Jahre Stadion und wollen Euch die Chance geben, die hier gezeigten Bilder und einiges mehr live zu erleben. Dazu wird es eine Führung durch die Räumlichkeiten geben. Diese übernimmt freundlicher Weise Gunter Noack, dem in Kombination mit dem Eigenbetrieb Sportstätten der Landeshauptstadt Dresden der Dank für die Möglichkeit gebührt. Er war viele Jahre im Stadion auch für die Anzeigetafel zuständig und kennt sich bestens mit der Technik aus.
Treff für die Führung ist gegen 13:35 Uhr in der Halbzeitpause des Traditionsspiels direkt an der Anzeigetafel. Die Führung ist kostenfrei und sicher sehr spannend für alle langjährigen Fans, aber natürlich auch alle anderen Stadion-Interessierten.