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Dresdner Sportclub 1898 e.V. Abteilung Fußball | 22. August 2025

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Im Gespräch mit Anke Hirsch

30.11.2009

Bei der letzten Mitgliederversammlung vor wenigen Wochen wurde mit Anke Hirsch der Kapitän der 1. Damenmannschaft des DSC in die Abteilungsleitung gewählt. Die 29-jährige Mittelfeldspielerin, die seit acht Jahren beim DSC spielt, unterstützt zudem auch das B-Mädchen-Team. In unserem Interview steht Sie dem Online-Team Rede und Antwort und stellt sich sowie Ihre Ziele für den DSC näher vor.

Online-Team: Herzlichen Glückwunsch zur Wahl in die Abteilungsleitung! Bevor wir jedoch auf diese Aufgabe zu sprechen kommen, wäre es nett, wenn Sie sich kurz vorstellen könnten!

Anke Hirsch: Vielen Dank! Ich bin 29 Jahre alt und wohne seit 8 Jahren in Dresden. Für mein Studium der Wirtschaftsmathematik bin ich aus Minden, in Nordrhein-Westfalen, nach Dresden gekommen. Wie es der Zufall wollte, war der Oktober ein Glücksmonat, denn als ich in den Vorstand gewählt wurde, habe ich gleichzeitig eine Einstellungszusage für meinen Arbeitsplatz erhalten! Seit November bin ich als Disponentin in der Lagerwirtschaft eines großen Lebensmitteleinzelhandelsgeschäftes tätig. Dies bedeutet viele neue Aufgaben und Herausforderungen für mich – sowohl im Beruf als auch in meinem fußballerischen Leben. Neben meiner Tätigkeit im Vorstand, spiele ich in der 1. Frauenmannschaft des DSC und betreue seit dem Sommer auch unsere B-Juniorinnen.

Online-Team: Wie sind Sie eigentlich zum DSC gekommen und wo haben Sie vorher Fußball gespielt?

Anke Hirsch: Das ist eine sehr gute Frage! Ich bin durch meine Cousinen zum DSC gekommen! Zur damaligen Zeit hatten die beiden eine Freundin und Klassenkameradin, die als Torhüterin beim DSC spielte. Ich habe sie bereits bei Besuchen in Dresden kennengelernt und somit fiel meine Entscheidung für den DSC recht zeitig und auch eindeutig! Außer einer kleinen Pause aufgrund meines Auslandsemesters in Australien, spiele ich seit 2001 beim DSC. Zuvor habe ich lediglich in einem anderen Fußballverein gespielt, dem SV Weser Leteln – einem kleinen Verein in Minden.

Online-Team: Als Fußballerin der 1. Frauenmannschaft haben Sie bereits einige Höhen und Tiefen mitgemacht. Was war das sportlich schönste Erlebnis Ihrer DSC-Laufbahn?

Anke Hirsch: Das ist richtig, denn in dieser Saison läuft es leider noch nicht wirklich gut. Das schönste oder die schönsten Erlebnisse meiner DSC-Laufbahn waren die Aufstiege aus der Bezirksliga in die Landesliga. Leider war es uns nicht immer möglich, beständig in dieser Liga zu spielen, aber nach Rückschlägen kommen oftmals auch wieder positive Ereignisse und diese genieße ich dann umso mehr. Und ein weiteres schönes Erlebnis ist, dass ich es, aus meiner Sicht gesehen großen Konkurrenz heraus, geschafft habe, die beste Torschützin bei den Stadtmeisterschaften 2007 zu werden.

Online-Team: Nun zu Ihrer neuen Funktion im Verein. Im Rahmen der Mitgliederversammlung vom 20. Oktober kandidierten Sie bei der Wahl zur Abteilungsleitung und wurden schließlich auch erfolgreich gewählt. Wie kam es zur Kandidatur?

Anke Hirsch: An einem Trainingstag kamen Ulrich Herzog und Kai Lohmann auf mich zu und fragten mich, ob ich mir vorstellen könnte, mich als Kandidatin aufstellen zu lassen. Wir haben zunächst kurz über den Aufgabenbereich gesprochen und das ich mir diesbezüglich Gedanken machen soll. Nach meinen Überlegungen gelangte ich zu einer positiven Entscheidung, denn ich bin der Meinung, dass eine Frau einem Team, auch in einem Vorstand immer gut tut. Des Weiteren hoffe ich, den Mädchen- und Frauenfußball gut für den Verein vertreten zu können.

Online-Team: Welches sind Ihre ganz persönlichen Ziele, welche Sie mit dieser neuen Aufgabe verbinden? Welche Stärken können Sie in die neue Konstellation einbringen?

Anke Hirsch: Meine persönlichen Ziele sind, mich weiterhin für den DSC stark zu machen und mich für den Verein einzusetzen, insbesondere für die Mädchen- und Frauenfußballabteilung. Dabei ist mein persönliches Ziel primär, den Mädchen- und Frauenfußball weiterhin im Verein zu verankern. Meine Stärken, die ich mit einbringen kann, sind sicherlich zum Einen, dass ich mich mit dem Mädchen- und Frauenfußball voll identifizieren kann und zum Anderen, dass ich als Person insgesamt die 4 Männer gut verstärke.

Online-Team: Sie sprachen die Frauenabteilung des Dresdner SC bereits kurz an. Welche Bemühungen werden derzeit unternommen, um den weiblichen Nachwuchsbereich zu stärken und neu herauszubilden?

Anke Hirsch: Im Moment ist es so, dass wir daran arbeiten, eine D-Mädchen und auch C-Mädchen zu organisieren, wobei insbesondere Herr Griesbach die Leitung hat. Als Trainerin bzw. Übungsleiterin ist eine Spielerin der 1. Frauenmannschaft, Karolin Hennig, tätig. Zur Unterstützung steht ihr dabei unser Trainer der 1. Frauenmannschaft, Dennis Ahnert, zur Seite. Des Weiteren versuchen wir unsere B-Mädchen zu verstärken, wobei es im Moment wirklich schwierig ist, Mädchen zu einem bestimmten Verein zu holen, denn aufgrund der Frauen-Weltmeisterschaft im Jahr 2011 in Deutschland, gründet beinahe jeder Verein eine Mädchenabteilung. Aus diesem Grund ist es wichtig, zu beobachten, was nach 2011 passiert, denn dann werden sich eventuell die Mädchenabteilungen wieder auf wenige Vereine beschränken.

Online-Team: In der fünfköpfigen Abteilungsleitung sind Sie die einzige Frau. Werden sich die Männer nun warm anziehen müssen?

Anke Hirsch: Selbstverständlich! Im Ernst: Ich denke, es ist schon wichtig für den Verein, eine Frau im Vorstand zu haben, insbesondere wenn die Abteilung Fußball auch den Mädchen- und Frauenfußball inne hat. Zum Anderen betrachten wir Frauen bestimmte Sachen einfach aus einem anderen Blickwinkel oder gehen auch anders an organisatorische Dinge heran – wobei wir dies noch herausfinden müssen.

Online-Team: Was gefällt Ihnen beim DSC besonders gut?

Anke Hirsch: Am DSC insgesamt gesehen, gefällt mir sehr gut, dass wir fast jegliche Sportarten anbieten, die man sich vorstellen kann. In der Abteilung Fußball gefällt mir, dass wir gemeinsam nach unseren Heimspielen, zumindest bei der Frauenmannschaft, es noch immer schaffen, uns mit unseren Fans zusammenzusetzen.

Online-Team: Und wo muss am ehesten angepackt werden?

Anke Hirsch: Am ehesten muss meiner Ansicht nach in der 1. Männermannschaft angepackt werden. Wir haben seit Jahren hohe Ansprüche, aber leider ist es uns bisher nicht gelungen, diese erfolgreich umzusetzen. Aber auch die momentane Situation der 1. Frauenmannschaft sollte weiterhin im Fokus stehen. Im Großen und Ganzen gesehen, muss man stets alle Mannschaften betrachten und ein Auge darauf haben. Irgendwo ist immer etwas zu tun.

Online-Team: Zum Abschluss noch drei Kurz-Fragen: Bier oder Wein? Rad fahren oder Auto? Abwehr oder Sturm?

Anke Hirsch: Das sind drei Fragen, die ich einfach mal spontan beantworte, denn Ausnahmen gibt es immer oder sind unabdingbar! Bier, Rad fahren, Sturm!

Vielen Dank für das Interview! Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für die bevorstehenden Aufgaben!

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