Interview mit Stefan Haase
29.06.2020
29.06.2020
Die zweite Mannschaft steht im Finale des Stadtpokals Dresden. Gegner ist Stadtoberligist SG Weißig. Grund genug, uns mit Routinier Stefan Haase über die letzten Pokalspiele gegen Sachsenwerk und Rotation, sowie das bevorstehende Endspiel zu unterhalten.
Online-Team: Hallo Stefan, Glückwunsch zum Einzug ins Pokalfinale. Wie hast Du das Spiel gegen Rotation II erlebt?
Stefan Haase: Ich denke, dass dies ein verdienter Sieg war. Die Mannschaft wollte unbedingt ins Finale. Rotation war der erwartete unbequeme Gegner, aber wir haben das mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung am Ende ziemlich souverän runtergespielt.
Online-Team: Letzte Woche gab es schon einen unerwarteten Sieg gegen Landesklasse-Aufsteiger Sachsenwerk. Hattet Ihr an Eure Chance geglaubt?
Stefan Haase: Wir wussten selber nicht so genau, in welcher Form wir uns befinden. Aber genau darin lag ja unsere Chance. Sachsenwerk musste genauso pausieren wie wir, hatte keinen Punktspielrhythmus. Wir waren zwar Außenseiter, aber wollten uns auf keinen Fall nur defensiv ausrichten. Und da hat man speziell in der Anfangsviertelstunde gesehen, dass der Gegner von unserem Offensivspiel etwas überrascht wurde.
Online-Team: Was denkst Du, waren Eure Vorteile in den beiden Spielen? Vor allem im Spiel gegen den Favoriten SV Sachsenwerk? Spielt die Corona-Pause eine Rolle?
Stefan Haase: Der bedeutendste Vorteil ist wohl: Wir sind die zweite Mannschaft des DSC. Da kann man zu einem gewissen Teil von den Ressourcen der ersten Mannschaft in Form von Spielern, spontan angesetzten Trainingsspielen oder sogar Physiotherapeuten partizipieren. An ein so gutes Verhältnis zwischen erster und zweiter Männermannschaft wie es heute besteht, kann ich mich in meiner gesamten Zeit beim DSC nicht erinnern. Das liegt auch viel an der guten Absprache der Trainer untereinander. Auch Mannschaftsabende werden häufig zusammen verbracht, das nächste Event ist hoffentlich die Feier des Pokalgewinns.
Online-Team: Wie fühlt es sich an, als Mannschaft aus der Stadtliga A, das Finale zu bestreiten?
Stefan Haase: Die Partien gegen Gegner aus höheren Ligen machen ja den Reiz des Pokalwettbewerbes aus. Dass wir da jetzt im Finale stehen, anstelle eines Stadtoberligisten, kann uns natürlich stolz machen. Wir können jetzt zeigen, dass auch eine zweite Mannschaft den Titel holen kann.
Online-Team: War der Stadtpokal als Quasi-Titelverteidiger – nach dem Pokalsieg der Ersten im vergangenen Sommer – Euer Ziel oder habt Ihr von Spiel zu Spiel geschaut?
Stefan Haase: Am Anfang der Saison ist das Pokalfinale natürlich noch weit entfernt und der Fokus liegt eher auf den Ligaspielen. Das Trainerteam hatte allerdings von Beginn an das Pokalfinale als Saisonziel ausgegeben und mit jeder Runde, die man weitergekommen ist, wurde der Mannschaft natürlich klar, was sich da für eine Chance bietet. Und natürlich sind wir froh, trotz des verfrühten Saisonendes doch noch den Pokal zu Ende spielen zu können. Die schon ausgeschiedenen Mannschaften im Stadtgebiet haben da schon neidvoll zu den noch verblieben Teams im Pokal geschaut.
Online-Team: Wie hast Du die Belastung nach der dreimonatigen Pause mit jeweils 90 Minuten weggesteckt?
Stefan Haase: Da ist man natürlich komplett platt nach diesen schweren Spielen. Und im Training will man natürlich auch auf nichts verzichten, um gut vorbereitet ins nächste Spiel zu gehen. Da kommt die vielleicht nötige Belastungssteuerung auch mal zu kurz. Und bei alten Spielern, zu denen ich mich auch zähle, fängt es dann eben in einigen Muskeln an zu zwicken. Vielleicht hat das Trainerteam ja diese Woche etwas Erbarmen- *lacht*
Online-Team: Im Finale wartet nun die SG Weißig aus der Stadtoberliga auf Euch. Wie schätzt Du Eure Chancen ein?
Stefan Haase: Basierend auf den letzten beiden Spielen: Sehr gut! Die Mannschaft zeigt sich fokussiert, das Selbstvertrauen ist da. An der Chancenverwertung müssen wir noch etwas arbeiten.
Die Trainer werden uns in den letzten Einheiten noch einmal gut einstellen, die Fans werden sich bestimmt auch wieder was Motivierendes einfallen lassen. Wir werden am Samstag alles reinhauen, was geht.
Online-Team: Du spielst mit Unterbrechung seit 14 Jahren für den DSC, standest aber noch nie in einem Pokalfinale. Wie sehr freust Du Dich nun darauf?
Stefan Haase: Das Finale zu spielen, ist natürlich eine geile Sache. Ich wünsche mir jetzt, dass die Mannschaft sich für die zuletzt gezeigten Leistungen selbst belohnt.
Online-Team: Haben die Spieler der 1. Mannschaft schon vom Pokalerfolg letzte Saison berichtet?
Stefan Haase: Ja, man tauscht sich natürlich aus. Jeder von uns hat da letztes Jahr auch mitgefiebert und die eine oder andere gute Anekdote von der Pokalfeier gehört. Ein Mannschaftsfoto der Ersten mit Pokal vom Vorjahressieg klebt an jedem Pokalspieltag an unserer Kabinentür … so ein Foto wollen wir am Wochenende auch gern von uns haben!
[DH]