Interview mit DSC-Maskottchen Friedrich
13.10.2016
13.10.2016
Friedrich – das ist unser Maskottchen. Friedrich feuert eifrig seine DSC-Teams an und sitzt auch bei einigen Nachwuchsteams während der Spiele mit im Tor – mittendrin statt nur dabei. Im Programmheft unserer 1. Männermannschaft zeigt er, dass auch Bären viel zu erzählen haben – in „Friedrichs Ecke“ plaudert das Maskottchen gern aus dem Nähkästchen. Eine Kategorie, die schon Kultstatus hat und jedes Mal aufs Neue zum Herzhaften Lachen anregt (Tipp: zu jedem Heimspiel gibt’s das Programmheft an der Stadionkasse sowie Kasse im Casino für nur 1,- Euro). Zudem haben wir auf unserer Webseite schon unzählige Bilder von Friedrichs Reisen gesammelt.
All dies ist für uns Grund genug, endlich auch mal ein Interview mit unserem Maskottchen zu machen – viel Spaß!
Online-Team: Hallo Friedrich, zunächst einmal: wie geht es dir?
Friedrich: Ich bin zwar nicht der Li-La-Laune-Bär, aber eigentlich bin ich meistens ganz gut drauf. Natürlich habe ich auch meine dunkelgrauen Düsterphasen. Besonders wenn die Sportclubbuben auf die Mütze bekommen. Aber wem sag ich das. So ist halt das Leben als Fußballfan. Mal läuft’s und dann wieder nur am Bein herunter. Da hilft es aber, wenn man, so wie ich, einen wasserdichten Pelz hat.
Online-Team: Das Leben eines Maskottchens ist wahrlich nicht einfach. Wenn wir deine Berichte in den Programmheften verfolgen, so liegen die Schwankungen zwischen Euphorie und Suizid-Gedanken recht nah. Wie verarbeitest du die DSC-Spiele und wobei kannst du am besten einfach mal abschalten?
Friedrich: Tolle Spiele wie zuletzt gegen Trebendorf, die will ich ja gar nicht verarbeiten. Die hebe ich mir auf, wie einen Dauerlutscher. Da kann man ewig dran schlecken.
Dann gibt es natürlich die Kraut- und Rübenspiele. Oder ganze Gurkensaisonen. Nach solchen Erschrecknissen lasse ich die wilde Seite in mir raus. Ich bin zwar ein Stadtbär, aber falls Ihr mal ‚The Revenant‘ gesehen habt: so in etwa läuft das dann ab [fletscht die Zähne]. Gurkensalat!
Abschalten tue ich nicht. Bin ja kein Fernseher. Ein Maskottchen hat niemals frei.
Online-Team: Apropos niemals frei. Ist das wirklich richtig oder flunkerst du uns gerade an? Auf unserer Internetseite [Friedrich on Tour] lässt du uns ja an deinen Ausflügen und Urlauben teilhaben. Malediven, Persischer Golf, Königswartha – überall warst du schon. Dieses Jahr haben wir Bilder aus Stockholm, Bayern und von der Ostsee entdeckt. Sicher warst du auf der Suche nach günstigen, unentdeckten Talenten!? Was kannst du uns von deinen Ausflügen berichten?
Friedrich: Gut, dass Ihr da nachfragt. Das sind auf der einen Seite, ganz richtig erkannt, Ausflüge mit fußballerischem Bezug. Irgendwie muss man ja die sportclubfreien Phasen überbrücken. Zuletzt habe ich für mich in Finnland den FC Santa Claus entdeckt. Die Weihnachtsmänner spielen am Polarkreis in der dritten finnischen Liga. Leider läuft es dort sportlich gerade gar nicht gut. Aber die pendeln eh immer zwischen dritter und vierter Liga. In der ganzen Welt wird Fußball gespielt. Es gibt viel zu entdecken!
Auf der anderen Seite ist da mein Nebenjob, der mich viel herumkommen lässt. Ich bin nämlich stellvertretender Vorsitzender des Vereins prominenter Bären. Käpt’n Blaubär ist derzeit noch der Chef aber er stellt sich nicht nochmal zur Wahl. Ehe irgendeiner von den ausgeflippten Glücksbärchis den Job übernimmt, werde ich halt Vorsitzender. Die letzte Klausurtagung war bei unserem Schriftführer im Yellowstone-Nationalpark. Da muss ich noch die Fotos für Friedrich on Tour herauskramen. Die habe ich irgendwie verlegt.
Online-Team: Was uns bei den Fotos deiner Reisen und auch bei deinen Texten auffällt ist ein latenter Hang zum flüssigen Hopfenextrakt. Gehört für dich angelehnt an den Song „Eine Bockwurst und ein Bier“ auf der CD mit der DSC-Hymne ein kühles Blondes zum Fußball dazu?
Friedrich: Ja, das kann man schon so sagen. Bier ist ja auch das Sportgetränk schlechthin. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente. Aber die aktiven Fußballer sollten sich lieber etwas zurückhalten. Mehr als ein Bierchen sollte es in der Halbzeitpause nicht geben.
Dass mit der Bockwurst ist leider immer schwerer umsetzbar. Bei unseren Heimspielen gibt es ja derzeit keine. Ich werde mal eine Petition starten. Ich hätte schon mal wieder Bock auf Bockwurst im Stadion! Das wäre auch gleich der passende Slogan. Vielleicht ein bisschen zu platt, aber was soll’s.
Online-Team: Der Saisonanfang liegt hinter uns. Im Pokal ging‘s eine Runde weiter, in der Liga stehen zwei Siegen auch zwei Niederlagen gegenüber, dazu noch ein Remis. Wie bewertest du als Fachmann bzw. Fachbär die Situation?
Friedrich: Na wenn ich das so richtig überblicke, hält sich ja damit gerade alles die Waage. Und wenn wir bei dem Bild bleiben, dann kann es noch in beide Richtungen gehen. Kleine Veränderungen können den Ausschlag geben. Jeder beim DSC – Spieler, Trainer, Fans, Funktionäre, Helfer – hat mindestens ein Schräubchen, an dem er drehen kann. Und weil das so ist, bin ich auch ganz optimistisch. Denn wenn wir alle feste drehen, schlägt die Waage in unsere Richtung aus. Also dieses Jahr Konsolidierung. Nächstes Jahr Aufstieg. Dann Aufstieg, Aufstieg, Aufstieg. 2023 spielen wir Bundesliga. Läuft!
Online-Team: [Kurzes Nachrechnen] Stimmt, das wäre dann der berühmte Sieben-Jahres-Plan – mal schauen, wie es um die Planerfüllung steht. Dafür müssen wir alle ganz schön schrauben. Trittst du eigentlich auch selber gegen den Ball oder reicht dir als Maskottchen der Expertenblick und Klugscheißer-Modus aus?
Friedrich: Meine aktive Laufbahn habe ich schon seit längerer Zeit beendet. Ich war ein hervorragend veranlagter Spieler, der es bis hinauf in die G-Jugend geschafft hat. Leider hat dort niemand mein großes Talent erkannt und so hängte ich die Töppen schon früh an den Nagel. Seitdem konzentriere mich auf die theoretischen Aspekte rund um das runde Synthetikleder.
Online-Team: Erhältst du eigentlich auch Feedback aus dem Mannschaftskreis? Nehmen sich die Spieler und Verantwortlichen deine Worte zu Herzen?
Friedrich: Es ist ja gar nicht nötig, etwas zu sagen, wenn man so überwältigt von Wahrheit und Sinn ist, wie meine Leser. Andächtiges Schweigen ist da Feedback genug. Es sind viele Faktoren, die letztlich ausschlaggebend für Erfolg sind. Ich versuche jedenfalls im Vorausblick immer das Positive zu sehen und hoffe, dass sich das hier und da auch auf andere abfärbt. In der Rückschau kann man ruhig etwas herummaulen, aber die Zukunft sollten wir immer rosig sehen. Denn die liegt in unserer Hand.
Online-Team: Da passt doch meine letzte Frage wie die Faust auf’s Auge. Aber keine Angst – dir passiert nichts. Vielmehr interessiert uns, ob es in der Zukunft eine hübsche Bärin an deiner Seite geben wird, quasi eine Frieda deines Vertrauens? [Flüsternd: Das ist die Chance für deine Bärinnenanzeige …]
Naja, direkt auf der Suche bin ich derzeit nicht. Es hat schon seinen Reiz, sich der weiblichen Dorfjugend bei Auswärtsspielen als Singlebär vorstellen zu können. Und es kostet auch generell 13,50 € wenn man mich abschleppen will. Auf jeden Fall sollten interessierte Bärinnen schön haarig sein. Dann können wir unser Fell verknoten.
Online-Team: Besten Dank, Friedrich! Es hat uns enorm viel Freude bereitet, mit dir zu plaudern und wir sind schon wieder sehr gespannt, mit welchen geistigen Ergüssen du uns in einer Woche zum Friedrichstadt-Spieltag beglückst. Wie immer bei unseren Interviews gehört das letzte Wort dir – willst du den DSC’ern noch etwas mit auf den Weg geben?
Danke an die ganze DSC-Familie. Für euren Einsatz und eure Leidenschaft. Im Strafraum, auf der Bank, hinter den Kulissen oder auch nur am Bierstand. Euer Maskottchen wird immer bei euch sein!
Und denkt an die Schrauben und an die rosige Zukunft!
Wir sehen uns in Laubegast.
Friedrich im Fanshop
Den niedlichen Plüsch-Bär in ca. 30 cm Größe (ca. 20 cm sitzend) mit bedrucktem Shirt gibt es bei allen DSC-Heimspielen im Casino und in unserem Online-Fanshop zu kaufen.
Friedrich on Tour
Unser Friedrich ist schon viel rumgekommen, er ist ein richtiger Abenteurer. Unter dem Menüpunkt “Specials” > “Friedrich on Tour” könnt Ihr viele Bilder von Friedrich’s Touren sehen. Ob Sachsen oder die weite Welt – nichts ist vor ihm sicher, nicht einmal Hopfenkaltschalen. Viel Spaß beim Durchstöbern!