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Dresdner Sportclub 1898 e.V. Abteilung Fußball | 6. Juli 2025

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Im Gespräch mit Kay vom DSC-Webradio

28.03.2012

Seit nun schon längerer Zeit begleitet ein immer fröhlicher Fan den DSC, telefoniert während der Spiele unaufhörlich und ist für viele Auswärtige und Verhinderte während der entscheidenden 90 Minuten Woche für Woche der Rettungsanker. Wir haben uns mit Kay unterhalten und wollen ein paar Antworten geben, auf Fragen, die doch so manchen DSC’er interessieren: Was ist das Webradio? Wer ist dieser Kay? Und wie läuft das alles so ab? Dies und mehr könnt Ihr hier nachlesen!

Online-Team: Zunächst einmal bitten wir dich, dich kurz vorzustellen! Und erzähle uns doch bitte wie du zum DSC gekommen bist?

Kay: Geboren 1971 und aufgewachsen bin ich in Hamburg im Sternzeichen Stier. Beruflich bin ich tätig als selbstständiger Betreuer von Versicherungsmaklern für den Bereich Private Krankenversicherung. Als ich 2009 von Heidelberg nach Dresden umzog, wollte ich natürlich schnell mit den Menschen hier in Kontakt kommen. Was lag da näher, als es über den Fußball zu versuchen, der seit früher Kindheit schon meine Leidenschaft ist?

Online-Team: Und was hat dich als „Zugereister“ ausgerechnet ins Ostragehege gezogen?

Kay: In Dresden angekommen war tatsächlich die Frage, welchem Verein ich hier mein Herz schenken soll. Denn den Dresdner Fußball habe ich, ehrlich zugegeben, bis dahin nur am Rande beobachtet. Auf meiner Suche fielen die Schwarz-Gelben schnell aus meinem Raster. Ich recherchierte also ein wenig, und kam dann fast zwangsläufig auf den DSC, der mich mit seiner Tradition und dem großen Namen neugierig machte. Mein erster Besuch eines DSC-Spieles (5:0 gegen den LSV Tauscha, 28.11.2009) war dann auch in etwa das, was ich mir vorstellte. Spürbare Tradition und Historie im alt-ehrwürdigen Heinz-Steyer-Stadion. Dazu nette Menschen und bezahlbare Gastronomie. Doch entscheidend für mich war das Spiel gegen den Post SV zum Auftakt der Saison 2010/11, das leider wegen einiger Idioten abgebrochen wurde. Hier traf ich für mich die Entscheidung, nicht nur Besucher von DSC-Spielen zu sein, sondern mehr für den Verein zu tun. Nach einigen Überlegungen und Gesprächen war dann zügig klar, dass ich die Spiele des DSC irgendwie ins Radio bringen möchte.

Online-Team: Du bist die Stimme des DSC-Webradio und berichtest von fast allen Pflichtspielen der 1. Männer des DSC. Vielleicht erklärst du noch einmal kurz, was das Webradio eigentlich ist, wofür es gedacht ist und wie man es hören kann!

Kay: Das DSC-Webradio ist ein Fan-Radio, das auch als solches zu verstehen ist. Ich bin Fan des DSC, und zeige das in meinen Übertragungen. Trotzdem reportiere ich fair und zumindest mit ein wenig Abstand. Soll heißen, ich respektiere den Gegner und dessen Leistung, seine Fans und alles was dazu gehört. Eine gewisse Neutralität soll also tatsächlich hörbar sein. Mitunter ist genau dieses das besondere Etwas, auf das ich – obwohl Fan-Radio – sehr großen Wert lege. Die Übertragungen sollen den Fans (oder denen, die es werden wollen) den DSC näher bringen. Durch eine engere Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen und der Mannschaft sollen zukünftig auch kleine Anekdoten, Neuigkeiten oder auch Ankündigungen über das Webradio öffentlich gemacht werden. Klar, dass durch die weltweite Empfangsmöglichkeit über das Internet auch alte Fans oder Interessenten erreicht werden, die heute vielleicht nicht mehr in der Region wohnen. Für alle soll spürbar sein, dass der DSC nicht nur lebt, sondern sich hier viel tut. Zu empfangen ist das Webradio ganz einfach über das Internet. Unsere eigene Homepage vom Radio (www.Radio.Dresdner-SC.de) aufrufen, und dort auf den Player-Button klicken. Dann hört man die Übertragungen in seinem favorisierten Player als mp3-Stream. Für alle, die unterwegs sind, oder mit dem Internet nicht so gut umgehen können, gibt es auch eine Telefonübertragung. Hier wählt man einfach die Rufnummer (0345) 483 410 578 um den Übertragungen zu lauschen. Es empfiehlt sich natürlich eine Festnetz-Flatrate. Ansonsten sind beide Empfangsmöglichkeiten kostenlos nutzbar.

Online-Team: Wie bist du persönlich auf die Idee gekommen, von den DSC-Spielen per Live-Reportage zu berichten?

Kay: Seit frühester Kindheit begeistern mich das Medium Radio und der Fußball. Noch heute höre ich gern die ARD-Konferenzschaltung am Samstagnachmittag. Dazu habe ich viele Jahre in Hamburg Hörfunksendungen für den Offenen Kanal Hamburg produziert, und später für verschiedene privatgeführte Stationen Shows im Internetradio moderiert. Auch zwei gewonnene Kommentatoren-Wettbewerbe bei Megaradio und der Sparda-Bank Hamburg waren mit dabei. Da war die Überlegung nicht weit, die DSC-Spiele im Radio zu präsentieren. Das „wo“ und „wie“ war schon eher schwierig. Leider ist man in Dresden nämlich nicht wirklich offen, was dieses Thema angeht. Die Radiosender in Dresden sind auf den aktuellen Zweitligisten programmiert. Dazu vielleicht noch die Volleyball-Ladies vom DSC. Aber 8. Liga – LIVE im Radio? Da geht nicht viel, wie sich in meinen Gesprächen mit Verantwortlichen von Hörfunkprogrammen schnell zeigte. Alles in Eigenregie umzusetzen war also die einfachste Lösung, und sicher auch logische Konsequenz.

Online-Team: Der Service eines Webradios ist nicht völlig unbekannt, aber zumeist handelt es sich bei solchen Angeboten um Profivereine. Nur ganz ganz wenige Amateur-Clubs bieten so etwas an, uns fällt spontan nur Lok Leipzig ein. Lohnt sich das für den DSC? Findet das Webradio entsprechenden Anklang? Wie sind die Reaktionen darauf?

Kay: Gerade im Profifußball spielen natürlich auch die Übertragungsrechte eine große Rolle. Dieses haben wir im Amateurfußball zum Glück nicht. Es ist seit einiger Zeit zu beobachten, dass immer mehr Fan-Radios entstehen. Über die Umsetzung lässt sich natürlich streiten. Ein Meister fällt halt nicht vom Himmel. Man muss ständig an der Technik und an der Art zu Reportieren feilen. Die DSC-Fans nehmen den Service auf jeden Fall toll an, was sich über Äußerungen von Schulterklopfen bis hin zu einigen E-Mails zeigt. Mein persönliches Ziel ist es, auch Sponsoren und Unterstützer von diesem Projekt zu begeistern. Davon könnte schlussendlich nicht nur das Radio, sondern auch der Verein profitieren.

Online-Team: Immer wieder werden wir gefragt, wie es denn mit den Hörerzahlen aussieht. Kannst du uns hier einen kleinen Einblick gewähren? Was war denn die höchste Live-Hörerzahl?

Kay: Als der DSC am letzten Spieltag der Saison 2010/11 noch eine Mini-Chance für den Aufstieg hatte, konnten wir auf unserem Radiostream fast 240 Hörer zählen. Allerdings sendeten wir zu der Zeit noch über eine Plattform, die vermutlich reichlich Senderhopper beinhaltete, die einfach mal kurz reinzappten, um dann den nächsten Radiostream anzuklicken. Mit dem Wechsel auf unsere eigene Technik haben wir nun natürlich einen viel besseren Überblick, was verlässliche Hörerzahlen angeht. Denn unseren Stream besucht man gezielt, und nicht nur aus Zufall. Aktuell können wir ständig zweistellige Hörerzahlen vorweisen. Unsere Technik ist derzeit für bis zu 500 gleichzeitige Hörer ausgelegt, und ist natürlich noch erweiterbar. Dazu kommt ja seit erst kurzer Zeit die Möglichkeit, uns auch über das Telefon zu hören. Diese Hörerzahlen muss man natürlich hinzuzählen. Aktuell nutzen noch sehr wenige diese Übertragung. Wir rechnen aber mit einer Vervielfachung in diesem Bereich. Alle Kosten für diese Saison übernehme ich aus eigener Tasche. Denn im Internet entstehen teils hohe Geldbeträge durch den sogenannten Traffic (Datenverkehr, der beim Senden und Hören entsteht). Über diese Saison hinaus ist das Radioprojekt keinesfalls gesichert, da ständig Kosten entstehen, und derzeit alles ausschließlich in meinen Händen liegt, was auf Dauer nicht funktionieren kann.

Online-Team: So manch ein Fan hört deine Reportagen auch nach dem Spiel noch einmal als Nachbetrachtung – hauptsächlich bei schönen Siegen! Selbst dabei wird einem nicht langweilig. Wie überbrückst du Phasen, in denen auf dem Platz nichts Zählbares passiert?

Kay: Mitunter tut auch mir eine solche Ruhephase gut. Ich nutze dann die Zeit, um selber durchzuatmen, etwas zu trinken oder einen kurzen Blick auf meine Spickzettel zu riskieren. Sicher freuen sich auch die Hörer, wenn ich einmal ruhig bin, denn 90 Minuten ein und dieselbe Stimme zu hören, ist bestimmt anstrengend. Fakt ist aber auch, dass ich mich im Vorwege auf ein Spiel vorbereite, um die eine oder andere Statistik oder Neuigkeit zu erzählen. Des Weiteren übermittele ich in den ruhigen Momenten auch gern Grüße, oder versuche Wünsche oder Anmerkungen von Hörern mit einzubauen. In solchen Momenten reicht die Zeit meist nicht, weil ich mich wieder verquassle.

Online-Team: Du sprichst gerade an, dass du auch auf Wünsche, Anmerkungen und Grüße eingehst. Was kann man dir wie mit auf den Weg geben, damit es dann gesendet wird?

Kay: Im Prinzip freue ich mich über alles, was von den Hörern kommt. Es können Grüße, Wünsche, Anmerkungen, Verbesserungsvorschläge, Interviewfragen oder sonst was sein. Alles ist willkommen. Per E-Mail bin ich über RadioIm Gespräch mit Kay vom DSC-WebradioDresdner-SC.de zu erreichen. Allerdings nur bis kurz vor oder nach dem Spiel, und natürlich in der Halbzeit. Da können auch mal spontane Dinge mit in die Übertragung eingebaut werden.

Online-Team: Was hast du dir für die Zukunft des DSC-Webradio vorgenommen?

Kay: Das DSC-Webradio hat seit der ersten Übertragung am 30.04.2011 eine kontinuierliche Entwicklung vollzogen, was die Besucher unserer Homepage und auch die stabilen Hörerzahlen belegen. Dieses soll zukünftig natürlich weiterentwickelt und gestärkt werden. Eine meiner nächsten Überlegungen ist z. B., parallel zu den Radio-Übertragungen auch Fotos zu veröffentlichen. Damit wäre das LIVE-Erlebnis noch ein Schritt greifbarer. Mit Twitter, Facebook und sonstigen Social-Media-Diensten gibt es heute Möglichkeiten, die vor einigen Jahren für einen Amateurclub (oder Fan-Radio) undenkbar waren. Diese Möglichkeiten müssen wir nutzen, um den DSC und das Radioprojekt weiter voranzubringen. Ein weiterer – sehr wichtiger – Punkt ist, dass Webradio-Team zu vergrößern, denn aktuell ist es eine One-Man-Show von mir. Wie im Fußball geht es auch im Radio nur als Team. Dann ist in jeder Hinsicht noch einiges möglich und umsetzbar.

Online-Team: Gibt es etwas, was du dir fürs Webradio wünschst? Was benötigst du? Was würde dir die viele, viele Arbeit etwas einfacher machen?

Kay: Wie schon erwähnt wäre es klasse, wenn sich DSC- und Radiobegeisterte bei mir melden, um dem Radio zu helfen. Es wird von mir nicht gleich der Reporterstar erwartet. Aber Unterstützung in jeglicher Art wäre toll. Klar, dass die Technik dabei auch eine große Rolle spielt. Um qualitativ hochwertig zu senden, bedarf es guter Technik. Derzeit senden wir unseren mp3-Stream über einen mobilen Internetzugang. Das ist natürlich auf Dauer keine Lösung. Wünschenswert ist ein zuverlässiger DSL-Anschluss. Aber auch hochwertigere Technik, wie z. B. ein besseres Funkmikrofon wären für die Zukunft besser. Die Kosten für den Traffic darf man auch nicht übersehen. Hier muss man ebenso zukünftig schauen, wie man die Kosten im Griff behält. Im Prinzip sind wir derzeit für Unterstützung in allen Bereichen dankbar.

Online-Team: Was denkst du über die laufende Saison der 1. Männer – wo steht der Sportclub am Ende?

Kay: Nach dem Umbruch der 1. Männermannschaft zu Beginn der Saison 2011/12 hat sicher kaum jemand mit einer solch guten Saison gerechnet. Ich erinnere mich noch an Forumeinträge, die Abstieg oder Trostlosigkeit als Thema hatten. Fakt ist, zur Winterpause stand der DSC mit seiner jungen Truppe auf Platz 1 der Stadtoberliga Dresden. Nur zwei Saisonniederlagen bislang zeugen von einer tollen Spielzeit und einer Mannschaft, die stark genug ist, um bis zum Saisonfinale oben mitzumischen. Viele Fans erhoffen und erträumen sich nun einen Aufstieg, um endlich die 8. Liga nach oben zu verlassen. Auch ich gehöre zu diesen. Doch ich denke, es wäre besser, man spielt noch eine weitere Spielzeit in der durchaus interessanten Stadtoberliga, um dann den Aufstieg in die Bezirksliga – und den sofortigen Weiteraufstieg in die Landesliga anzupeilen. Der zweifache Aufstieg wäre aus wirtschaftlichen Gründen nötig, wenn man sich die aktuell relativ uninteressante Bezirksliga anschaut. Ich bin ehrlich, wenn ich sage, diesem Team traue ich den Aufstieg auch schon diese Saison zu. Doch dann muss man schauen, wie man in der Bezirksliga zurechtkommt. Übermannschaften gibt es auch dort nicht.

Online-Team: Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview. Wir hoffen, dass du uns und den zahlreichen DSC-Fans weiterhin so viel Freude mit dem Webradio bescherst und wünschen für dieses Projekt alles Gute! Nun gebührt dir das Abschluss-Statement – was möchtest du unbedingt noch loswerden?

Kay: Ich wünsche mir, dass Toleranz und ein sportliches Miteinander bei Dresdens Fußballfans noch mehr umgesetzt werden. Wir alle lieben den Fußball, weil er Emotionen weckt und uns aus dem öden Alltag holt. Das gemeinsame Erlebnis ist es, was uns jedes Wochenende zum Fußball zieht. Toleranz und Respekt sollten wir alle dabei niemals vergessen! Für den DSC wünsche ich mir, dass es spürbar nach oben geht, man aber nie wieder die gleichen Fehler macht, wie geschehen. Langfristig sollte für den Dresdner SC das Ziel sein, die klare Nummer zwei in Dresden zu sein, wenn es um Fußball geht.

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