Im Gespräch mit Frank Rittner
19.09.2013
19.09.2013
Seit drei Jahren ist Frank Rittner als Nachwuchstrainer beim DSC, betreute zuerst die B-Jugend und
startet nun mit den A-Junioren in das „Neuland“ Bezirksliga Ost. Daneben ist der 25-Jährige selber am Ball
aktiv und spielt für den SV Eintracht Dobritz in der Stadtoberliga. In einem Interview stellen wir euch
Frank Rittner näher vor.
Online-Team: Hallo Frank, auch wenn du den meisten DSC’ern schon bekannt bist,
stelle dich doch trotzdem einmal kurz vor.
Frank Rittner: Ja, also ich bin 25 Jahre alt. Ich bin mit einer eigenen
Finanzmaklerkanzlei, die sich auf die Bereiche Einkommenssicherung und Vermögensaufbau spezialisiert
hat, selbständig und spiele seit meinem 6. Lebensjahr Fußball. Meine Karriere habe ich beim SV Helios
begonnen, danach zog es mich nach Laubegast, wo ich den Großteil meiner Fußballausbildung erfahren
habe. Nach der A-Jugend zog es mich dann nach Görlitz in die Landesliga. Danach folgten für mich eher
weniger schöne Jahre durch Verletzungen und andere persönliche Sachen ging es für mich eigentlich nur
noch darum, den Spaß am Fußball wieder zu finden. Diesen habe ich dann beim DSC als Trainer der B-
Jugend und ein Jahr später auch als Spieler wiedergefunden.
Online-Team: Laut eigener Aussage wolltest du früher nie zum DSC. Wie kam es dann, dass du
doch den Weg zu dem schwarz-roten Verein fandest?
Frank Rittner: Ja das stimmt. Ich habe den DSC immer verfolgt und es waren gerade im
Nachwuchs immer sehr brisante Duelle. Dann kam das Loch beim DSC, die Trainer und das Umfeld waren
meiner Meinung nach damals einfach nicht das, was ich mir von einem guten traditionsreichen Club
vorgestellt habe. Dieses Blatt hat sich aber durch Ulrich Herzog und Daniel Jansen sehr schnell geändert.
Die beiden haben mir gezeigt, was den DSC wirklich ausmacht. Die Verpflichtung meiner Person als
Trainer beim DSC hat der Verein den Beiden zu verdanken, die mich mit überzeugenden Argumenten und
Leidenschaft für den Sport dazu getrieben haben, die B-Jugend, die damals in die Bezirksliga aufgestiegen
ist, zu übernehmen. Ein Jahr später war die Konsequenz daraus, dass ich mir das Trikot des DSC selber
angezogen habe.
Online-Team: Welche Mannschaften hast du schon trainiert? Was war dein schönstes Erlebnis
als Trainer?
Frank Rittner: Ich war bisher Trainer in Laubegast, wo ich die C-Jugend betreuen durfte,
und beim Heidemauer SV ebenfalls C-Jugend. Was war mein schönstes Erlebnis? Das ist eine sehr gute
Frage. Wer wie ich zu 1000% fußballgeil ist, hat viele schöne Erlebnisse. Allerdings muss ich sagen, dass
die letzte Saison, wo die B-Jugend am Abgrund stand, als ich wieder eingesprungen bin noch den
Klassenerhalt geschafft hat, ein geiles Erlebnis war. Auch in Laubegast in der C-Jugend als ich auch da die
Mannschaft mit 0 Punkten nach der Halbserie übernahm und den Klassenerhalt geschafft habe war es
genial.
Online-Team: Was gefällt dir an der Aufgabe als Nachwuchstrainer?
Frank Rittner: Ganz besonders wichtig ist für mich die Entwicklung der Spieler –
fußballerisch wie auch persönlich. Im Nachwuchs sind die Ergebnisse meist irrelevant, es kommt darauf
an, die Spieler für den Männerbereich vorzubereiten. Nichts desto trotz, wer mich kennt, ich bin absolut
erfolgshungrig und diesen Spagat zu schaffen, ist für mich das Besondere.
Online-Team: Mit der B-Jugend hast du vergangene Saison den Klassenerhalt erst kurz vor
Saisonende gesichert. Warum taten sich die Jungs lange Zeit so schwer?
Frank Rittner: Naja, ich habe die Jungs ja erst nach dem 4. Spieltag übernommen, da
ich mich eigentlich meinem eigenen Spiel widmen wollte. Ich denke, es spielte in dieser Saison vor allem
die Sommervorbereitung eine sehr große Rolle. Die Jungs hatten eigentlich diese für die Saison so
wichtige Vorbereitung nicht gehabt und so verlief auch die Hinserie, wo die Mannschaft ganze 8 Punkte
holen konnte. Wie wichtig die Vorbereitungen sein können, hat man in der Rückrunde gesehen, wo wir 21
Punkte holen konnten und damit den extrem schweren Klassenerhalt sichern konnten.
Online-Team: In dieser Saison trainierst du die A-Jugend, warum bist du eine Altersklasse nach
oben gerückt?
Frank Rittner: Das hat ganz alleine was mit meinen persönlichen Zielen zu tun. Auch
als Trainer muss man sich stetig weiterentwickeln. Und für mich war dieser Schritt einfach auch in der
Karriere als Trainer wichtig.
Online-Team: Die meisten Spieler der U19 kennst du bereits aus der B-Jugend. Wie schätzt du
das Team ein? Wie lautet das Saisonziel der A-Jugend?
Frank Rittner: Ja, ich kenne eigentlich die komplette Mannschaft. Ich kenne die Stärken
und die Schwächen von jedem Spieler, da ich alle, die momentan in der A-Jugend spielen, einmal in der B-
Jugend hatte. Diese Konstellation ist für mich als Trainer natürlich nur positiv zu sehen. Das Team hat
riesiges Potential. Ich muss sagen, dass das Team das Beste ist, was ich bisher trainiert habe. Allerdings
muss ich auch sagen, dass die Bezirksliga in der A-Jugend schon eine Nummer schwerer ist als in der B-
Jugend und gerade diesen Punkt müssen die Spieler noch in den Kopf bekommen. Dass Hacke, Spitze,
123 nicht mehr reichen wird. Das Ziel ist erst mal ganz klar ankommen in der Liga und schauen was
möglich ist.
Online-Team: In der Vorbereitung habt ihr mit den Ergebnissen gegen die Landesligisten SG
Weixdorf (1:1) und FSV Budissa Bautzen II (0:1) für Aufsehen gesorgt. Wie schätzt du die Spiele ein?
Frank Rittner: Ich schätze diese Spiele sehr hoch ein. Diese Spiele gegen die beiden
Landesligisten sind der Maßstab für unsere Saison. Allerdings sind solche Ergebnisse immer sehr
gefährlich, da man gerade im Fußball dazu neigt, dass jetzt alles von alleine läuft.
Online-Team: Im Landespokal habt ihr die 1. Runde durch einen 2:0-Sieg überstanden. Zum
Saisonauftakt gab es ein 3:3 bei Turbine und eine 1:2 Heimniederlage gegen Gelb-Weiß Görlitz. Wie lautet
dein erstes Fazit?
Frank Rittner: Naja wer die Spiele gesehen hat, wird gesehen haben, dass wir noch sehr
viel Arbeit vor uns haben. Wir haben uns in den ersten beiden Spielen viel vorgenommen und stehen jetzt
erst mal mit einem Punkt aus den beiden Spielen da. Die Gründe sind vielseitig, dass der Start nicht so
gelaufen ist wie geplant. Auch ich muss mir an die Nase fassen und versuchen, ein System zu fahren und
das haben wir gerade gegen Görlitz nicht gemacht.
Online-Team: Könntest du dir vorstellen, mal eine Kleinfeldmannschaft, vielleicht sogar eine G-
oder F-Jugend zu übernehmen?
Frank Rittner: Nein, auf gar keinen Fall. Ich bekomme ja schon in der A-Jugend die
Krise, wenn ich alles dreimal erklären muss. Ne, ne, das sollen lieber Andere machen und ich bin der
Meinung, dass wir gerade in den unteren Altersklassen Trainer haben, die das hervorragend machen.
Online-Team: Willst du im Nachwuchs bleiben oder später mal eine Männermannschaft
trainieren?
Frank Rittner: Mein Ziel ist ganz klar, Trainer einer Männermannschaft zu werden!!
Online-Team: Du spielst seit dieser Saison beim SV Eintracht Dobritz. Wie wurdest du in Dobritz
aufgenommen und wie gefällt es dir?
Frank Rittner: Ich wurde sehr gut aufgenommen, muss ich sagen, alles ist schick. Mir
gefällt es erstaunlich gut, ich bin sehr glücklich, da ich zu den Älteren gehöre und das spielen darf, was ich
auch kann!
Online-Team: In den ersten beiden Punktspielen hast du drei Tore erzielt. Wirst du der neue
Torschützenkönig der Stadtoberliga?
Frank Rittner: Hihi, das wäre schon schön und momentan treffe ich, wie ich will. Das
war in der Zeit beim DSC nicht wirklich so. Ich habe ja jetzt schon in vier Spielen mehr Tore geschossen
als in der ganzen Zeit beim DSC. Ich werde aber versuchen, gerade Riko Klausnitzer ein bissel zu ärgern
und dann schauen wir, was am Ende bei rauskommt. Aber wichtig ist nicht, dass ich da oben stehe,
sondern dass wir mit Dobritz schnell die nötigen Punkte zum Klassenerhalt holen und dann schauen wo die
Reise hingeht.
Online-Team: Du bist jetzt 25 Jahre alt. Wo liegen deine Prioritäten: selber spielen oder
Trainer?
Frank Rittner: Das ist die schwerste Frage für mich. Ich weiß, dass ich Prioritäten setzen
muss, kann ich aber momentan leider nicht. Ich werde zur Halbserie entscheiden, wie die Prioritäten sind.
Jeder der schon mal in dieser Situation war, weiß wie ich mich jedes Wochenende fühle, eine der beiden
Mannschaften im Stich lassen zu müssen. Ich habe aber gerade in der A-Jugend dafür gesorgt, dass wir
drei Mann im Trainerstab sind und dadurch immer alles abgesichert ist.
Online-Team: Vielen Dank für das Interview! Wir wünschen dir viel Erfolg mit der A-Jugend in
der Bezirksliga und natürlich auch als Spieler. Möchtest du abschließend noch etwas sagen?
Frank Rittner: Ich danke dem DSC dafür, dass man mir wieder den Spaß am Fußball
geschenkt hat und das ich gerade auch in der Situation die Unterstützung des Vorstandes habe. Des
Weiteren wünsche ich jeder Mannschaft den notwendigen Erfolg in dieser Saison. Wir haben beim DSC
geniale Voraussetzungen, um uns wieder einen Namen machen zu können.
[DH]