Gegnervorschau & Anreise: SC Borea Dresden
27.10.2017
27.10.2017
Foto: Aktuelles Mannschaftsfoto des SC Borea Dresden (Quelle: SC Borea Dresden – vielen Dank!)
Der SC Borea Dresden tritt seit Dezember 2007 die Nachfolge des FV Dresden Nord an, unter dessen Namen sich der im Jägerpark ansässige Verein bis dahin über 15 Jahre präsentiert hatte. Der Verein möchte seine sportlichen und wirtschaftlichen Ziele seit dem mit einem neuen Gesicht kommunizieren, mit einem Namen der überregional, leicht aussprechbar und kraftvoll klingt. Zusammen mit einer ortsansässigen Werbeagentur für Mediengestaltung ist man dabei zu einer impulsiven und kraftvollen Lösung gekommen.
Die Ursprünge des Vereins liegen aber weiter zurück als die Jahre, in denen man unter dem Namen FV Dresden Nord vor allem für seine hervorragende Nachwuchsarbeit nicht nur deutschlandweit bekannt war. Der Verein entstand unter dem Namen SV SEM Dresden im Jahr 1991 aus den Fußballabteilungen der SG Dynamo Dresden-Heide und SV (ehemals BSG) Motor TuR Dresden-Übigau, zweier Vereine aus dem Dresdner Norden. So konnte man auf das große Nachwuchspotential von Dynamo Dresden-Heide und die entsprechend hohe Spielklasse vom SV TuR Dresden-Übigau zurückgreifen. Knapp 1 Jahr später bereits erfolgte dann die Umbenennung vom „SV SEM Dresden“ in „FV Dresden Nord“, unter dessen Namen der Verein vor allem im Juniorenbereich erwähnenswerte Erfolge feiern durfte.
Als SC Borea Dresden startet der Verein seit 2007 in eine neue Zukunft und nimmt zugleich die Chance war, seinen Außenauftritt professionell zu verändern und weiter zu entwickeln. Nach diversen Meinungsverschiedenheiten über die sportliche Zukunft innerhalb der Vereinsführung und einer Kontosperrung 2011 begann allerdings der sportliche Niedergang. Acht Oberliga-Spieler verließen zum Ablauf der Wechselfrist den Verein, die Verträge mit allen verbliebenen Kickern der 1. Mannschaft wurden aufgelöst, der Club meldete die Oberliga-Mannschaft im September 2011 nach vier absolvierten Spielen beim Nordostdeutschen Fußballverband ab. In der Saison 2012/13 war die erste Herrenmannschaft in der Fußball-Sachsenliga startberechtigt, stand jedoch frühzeitig als erster Absteiger in die Bezirksliga fest. Nach dem sportlichen Absturz bis in die Stadtoberliga gelang der Wiederaufstieg in die Landesklasse durch die Hintertür. Wegen des späten Rückzugs der zweiten Mannschaft des Bischofswerdaer FV war der SC Borea plötzlich aufstiegsberechtigt und nahm von dieser Sonderregelung Gebrauch.
Die Saison 2016/17 beendeten die Männer aus dem Dresdner Norden auf Tabellenplatz 2 der Dresdner Stadtoberliga, aktuell steht der Verein mit 8 Punkten (2 – 2 – 5) auf Tabellenplatz 13. Die letzten Spiele gegen den SC Borea stammen aus der Saison 2014/15 und endeten jeweils mit einem Heimsieg. Im Jägerpark gewann der SC Borea 1:0, im Heinz-Steyer-Stadion siegte der DSC mit 6:0.
Anreise
Die Anfahrt (5 km) erfolgt über die Bautzner/ Radeberger Straße stadtauswärts, in Höhe des Waldschlößchens wird die Radeberger Straße als Anliegerstraße nach links abgeleitet. Die zweite Straße links (Jägerpark) führt direkt zum Jägersportpark. Parkplätze sind vorhanden.
ÖPNV:
Bus 64 (Haltestelle Waldschlößchenstraße) und fußläufig die Radeberger Straße stadtauswärts (1 Kilometer, ca. 10 Minuten) bis zum Vereinsgelände (Weg ist ausgeschildert).
Straßenbahn Linie 11 bis Waldschlösschen und fußläufig durch das Brauereigelände bis zur Radeberger Straße. Weiter wie oben.
Jägerpark
Der Jägerpark entstand Ende des 19. Jahrhunderts mit dem generalstabsmäßigen Ausbau der Garnison Albertstadt am Rande der Dresdner Heide als Schieß- und Ausbildungsplatz des II. Königlich-Sächsischen Jägerbataillon Nr. 13. Das zum Dresdner Schanzengürtel gehörende Gebiet wurde nach dem Ende des Ersten Weltkrieges weitgehend entmilitarisiert, doch schon ab 1924 wegen „wesentlicher öffentlicher Belange“ wieder vor allem militärisch genutzt. In diese Zeit fällt auch die Anlage der Sportstätten, die der Wehrertüchtigung unter Umgehung des Versailler Vertrages dienten.
Der wirtschaftlich und administrativ selbstständige Heeresgutsbezirk Albertstadt konnte erst nach der Kapitulation und Auflösung des Heeres 1945 nach Dresden eingemeindet werden, wobei die Kasernen und sonstigen militärischen Einrichtungen zuerst ausschließlich von der Sowjetarmee, später auch teilweise von der NVA genutzt wurden. Die Brachfläche vor der Schanze wird seit den Fünfzigern von einer Kleingartenkolonie bewirtschaftet.
Auf dem weitläufigen Gelände zwischen dem Jägerpark und dem Albertpark entstand in den achtziger Jahren ein geschlossenes Wohngebiet für Angehörige des Staatssicherheitsdienstes, der in direkter Nachbarschaft den alten Heidehof am Elbhang vor dem Meisenberg für seine Zwecke ausgebaut hatte. Dazu wurde die durch den Bau der Schanzanlagen unterbrochene Radeberger Straße in nordöstlicher Richtung als Julian-Marchlewski-Straße fortgesetzt, diese dann im Rahmen der politischen Wende 1991 in Am Jägerpark umbenannt. Das Wohngebiet taucht in DDR-Stadtplänen nicht auf und wurde selbst auf amtlichen Karten in Lage und Grundriss bewusst falsch dargestellt. Das in DDR-Plattenbauweise angelegte Viertel ist heute auf Grund seiner Abgeschiedenheit und der Nähe zur Natur ein beliebtes Wohnquartier.
Sonstiges
- Webseite: www.borea-dresden.de
- Facebook: www.facebook.com/scborea/