Gegnervorschau & Anfahrt: FC Oberlausitz Neugersdorf 2
11.05.2018
11.05.2018
Bild: Aktuelles Mannschaftsfoto des FC Oberlausitz Neugersdorf 2 (Quelle: FC Oberlausitz Neugersdorf – vielen Dank!)
Die Vereinsgründung fand am 12. Dezember 1992 in der Neugersdorfer Gaststätte “Hotel Lampelburg” statt. Die Fußballabteilung des TBSV Neugersdorf trennte sich vom Stammverein und gründete den “Oberlausitzer Fußballclub Neugersdorf – OFC”. Es begannen die erfolgreichsten Jahre des Neugersdorfer Fußballs mit den Aufstiegen in Landes- und Oberliga bis hinauf zur Regionalliga.
Fußball wurde in Neugersdorf aber schon viel früher gespielt, 1919 wurde in Neugersdorf die “Ballspielvereinigung Sportlust 1919 e.V.” gegen den Widerstand ortsansässiger Turnerfunktionäre gegründet. Kurz nach der Gründung des Vereins waren neben Fußball auch Sportarten wie Ringen, Gewichtheben und Jiu Jitsu, zeitweise sogar Handball verankert. Mit ca. 200 Mitgliedern trug der Verein maßgeblich zum aktiven Sportgeschehen der Stadt Neugersdorf bei. 1933 gab es nach dem Zusammenschluss mit dem Arbeitersportverein (insgesamt mittlerweile über 500 Mitglieder) einen weitern Aufschwung. Die Neugersdorfer Fußballmannschaften waren in einem aktiven Spielbetrieb eingebunden und waren im ostsächsischen Raum ein beachtenswerter Gegner.
Nach 1940 kamen schwierige Zeiten für das Vereinsleben und deren sportlichen Aktivitäten. Zum Ende des Krieges war der Spiel- und Wettkampfbetrieb fast völlig eingestellt. 1945 hörte der Verein Sportlust 1919 entsprechend des SMAD-Befehles zum Verbot aller nationalsozialistischer Organisationen auf zu existieren und das vorhandene Vermögen wurde eingezogen. Der Name “Ballspielvereinigung Sportlust Neugersdorf 1919” geriet langsam in Vergessenheit.
In den folgenden Jahren wurden die Strukturen entsprechend der industriellen und politischen Entwicklung der DDR mehrfach verändert. Mehrere Umbenennungen führten unter anderem über Aufbau, Motor, und Fortschritt zur BSG Lautex Neugersdorf, aus der nach der Wiedervereinigung der neu gegründete Turn- und Ballspielverein hervor ging, ein Mehrspartenverein in dem Fußball eine Abteilung neben Handball, Turnen und Radsport bildete. Nach der Aufspaltung des Gesamtvereins spielte der OFC Neugersdorf in der Bezirksliga Dresden. Als der Aufstieg gelungen war, konnte sich der Verein in der Landesliga Sachsen etablieren. Ab der Saison 2001/02 spielte die Mannschaft in der NOFV-Oberliga Süd. Aus dem Jugend-Trainingsförderzentrum des Sächsischen Fußballverbandes entstand in Neugersdorf ein DFB-Trainingsförderzentrum.
Zum 1. Juli 2003 wurde die Umbenennung in FC Oberlausitz Neugersdorf e.V. wirksam. Das Vereinswappen orientiert sich dabei stark am alten Emblem der Ballspielvereinigung Sportlust 1919. 2006 stieg der Verein als Tabellenletzter der Oberliga wieder in die Landesliga Sachsen ab. In der Saison 2012/13 wurde bereits drei Spieltage vor Saisonende die Sachsenmeisterschaft gewonnen, welche zum erneuten Aufstieg in die NOFV-Oberliga Süd berechtigt. Trainings- und Spielbedingungen verbesserten sich nach der Rollrasenkur des Rasenplatzes, dem Bau einer Kunstrasenspielstätte und dem Um- und Neubau von Umkleidekabinen und Sanitärbereich in der Jahnturnhalle. Die Saison 2014/15 beendete der Verein mit dem erstmaligen Aufstieg in die vierthöchste Liga, der Regionalliga Nordost.
Die 2. Mannschaft des Vereins wurde in der Saison 2015/16 Meister der Landskron Oberlausitzliga und spielt seit dem in der SFV Landesklasse Ost. Aktuell steht das Team mit 30 Punkten (9 – 3 – 9) auf Tabellenplatz 7. Das Hinspiel im heimischen Heinz-Steyer-Stadion gewann der Dresdner SC mit3:2.
Anfahrt
Die Anreise (92 km) erfolgt über die A 4 bis Bautzen-West (Ausfahrt 89) und weiter über die B 96 Richtung Oppach bis zum Einkaufs- und Gewerbegebiet Ebersbach-Neugersdorf. Am Netto Lebensmittelmarkt führt die Rumburger Straße nach rechts vorbei an Kaufland, OBI und ARAL Richtung Zentrum Neugersdorf. Über Bahnbrücke und Kreisverkehr geradeaus weiterfahren, Ampelkreuzung (Zittauer Straße) überqueren, danach gleich links in die Karl-Liebknecht-Straße abbiegen. Die Sportanlage Dr.-Külz-Straße befindet sich auf der linken Seite, Parkplätze sind vorhanden.
Alternativ können ortskundige Fahrer auch über Stolpen, Neustadt/Sachsen, Sohland/Spree bis Oppach fahren und dort auf die B 96 treffen (18 Kilometer Ersparnis; ca. 15 Minuten mehr Fahrzeit).
Adresse für Navigationsgeräte: Dr.-Külz-Straße 9, 02727 Ebersbach-Neugersdorf
ÖPNV:
Hinfahrt
- Regionalexpress RE 2 – Richtung Liberec/Reichenberg: 13:11 ab Dresden Bahnhof Mitte (Steig 3) – 14:18 an Bahnhof Neugersdorf (Steig 1)
- weiter zu Fuß (ca. 15 Minuten) über Hauptstraße, Karl-Liebknacht-Straße, Dr.-Külz-Straße
Rückfahrt:
- Regionalexpress RE 2 – Richtung Dresden Hbf: 17:39 ab Bahnhof Neugersdorf (Steig 1) – 18:52 an Dresden Bahnhof Mitte (Steig 4)
Neugersdorf (oberlausitzer Mundart: Gierschdurf)
Neugersdorf wurde erstmals im Mai 1306 urkundlich erwähnt. In einer Urkunde der Markgrafen Otto und Woldemar von Brandenburg, Lausitz und Landsberg wurde sie als Gherardesdorpp (Dorf des Gerhard) bezeichnet. Am 10. Juni 1429 wurde der Ort vollständig von den Hussiten vernichtet. Die Dorfstatt blieb jahrhundertelang wüst und überwaldete. Erst im Jahr 1657 wurde auf dem Flurstück Gersdorfer Wald das Dorf Neu-Gersdorf gegründet. Wenige Jahre später kam es zu einer weiteren Gründung, diesmal von böhmischen Religionsflüchtlingen, die mit acht Häusern Alt-Gersdorf gründeten.
Da die Landwirtschaft keine ausreichenden Voraussetzungen für den Lebensunterhalt bot, nutzten die neuen Bewohner ihre mitgebrachten Kenntnisse der Weberei und begründeten damit eine lange Tradition der Textilwirtschaft in diesem Gebiet.
Mit dem Gut Neu-Gersdorf belehnten die sächsischen Landesherren bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts den Besitzer der böhmischen Fideikommissherrschaft Rumburg, den Fürsten von und zu Liechtenstein. Obwohl beide Dörfer selbständig waren und verschiedenen Grundherrschaften angehörten, wuchsen sie allmählich zusammen und verschmolzen zunehmend durch persönliche Verbindungen, gemeinsame Vereine und öffentliche Einrichtungen.
Die industrielle Blüte des 19. Jahrhunderts brachte auch wirtschaftlichen Aufschwung nach Neugersdorf. Villen, Geschäftshäuser, Fabriken wurden errichtet und neue Bebauungs- und Industriegebiete besiedelt. Die Textilbranche legte das wirtschaftliche Fundament, dieses wurde unterstützt durch die Einführung der Dampfkraft (3. Februar 1855) und den Eisenbahnanschluss (1. November 1874). Die Entwicklung der Textilindustrie und des Textilmaschinenbaues führte zu Unternehmen von Weltruf.
Am 1. Januar 1899 vereinigten sich die beiden zusammengewachsenen Dörfer Alt-Gersdorf und Neu-Gersdorf zu der neuen Gemeinde „Alt- und Neugersdorf“. Im September des gleichen Jahres wurde der Name auf Neugersdorf geändert. Fünfundzwanzig Jahre später, am 15. Dezember 1924, wurde Neugersdorf zur Stadt erhoben. Zum 1. Januar 2011 wurde mit der Stadt Ebersbach/Sa. eine Gemeindefusion unter dem Namen „Ebersbach-Neugersdorf“ durchgeführt.
Der jährlich stattfindende Jacobimarkt (Gierschdurfer Schissn) ist das größte Volksfest der Oberlausitz. Als Geburtsjahr des Jacobimarktes gilt das Jahr 1728, als die Privilegierte Schützengesellschaft vom Fürsten Josef Wenzel von und zu Liechtenstein ihre „confirmierten Schützenmatrikel“, das Recht zur Abhaltung eines Marktes anlässlich des Königsschießens der Neugersdorfer Schützen, erhielt. Das Volksfest findet über die Dauer von 6 Tagen (i.d.R. Freitag bis Mittwoch) um den 25. Juli herum statt (Jacobustag).
Sonstiges
- Webseite: www.fc-oberlausitz.de
- Facebook: https://www.facebook.com/fconeugersdorf/