Kick racism 3: 250 Fußballer kicken für guten Zweck
06.07.2014
06.07.2014
Rund 250 Freizeitfußballer aus 22 Mannschaften haben am Samstag bei kick racism 3 im Dresdner Ostragehege für den guten Zweck gespielt. Das vom Dresdner SC organisierte Turnier in Erinnerung an die 2009 ermordete Ägypterin Marwa El-Sherbini fand damit auch in der dritten Auflage großen Zuspruch und konnte Geld für einen guten Zweck sammeln.
Die Gewinne der Veranstaltung kommen einer Initiative zu Gute, die Deutschkurse für Dresdner Asylbewerber anbietet. „Die Berichte von Asylsuchenden während unseres Turniers 2013 haben uns nicht mehr losgelassen“, so Organisator Benjamin Kümmig vom Dresdner SC. „Asylsuchende haben in Dresden keinerlei Anspruch auf einen Sprachkurs, bei Behördengängen wird aber verlangt, dass sie Deutsch sprechen und verstehen. Daher werden wir den Gewinn aus kick racism 3 an die Initiative ‚DAMF‘ (Deutschkurse Asyl Migration Flucht) spenden, die entsprechende Kurse organisiert.“
Außerdem stellen die Fußballer des Dresdner SC eine größere Menge Bälle zur Verfügung, die in Asylunterkünfte gegeben werden, damit dort einfach mal gekickt werden kann.
Neben zahlreichen Freizeitteams aus Dresden, Leipzig, Halle oder Berlin war am Samstag auch Ausländerrats-Chef Sebastian Vogel zu Gast. Er unterstrich die immense Bedeutung des Turniers sowohl für die Erinnerung an Marwa El-Sherbini, als auch für die hier Lebenden Flüchtlinge und Migranten: „Marwa hat sich versucht, mit den Mitteln des Rechtsstaates gegen Diskriminierung zu wehren. Und wurde an einem Ort des Rechtes ermordet. Wir halten hier die Erinnerung an sie hoch, wir mahnen zu einem offenen, fairen Miteinander. Dafür bietet ‚kick racism‘ einen perfekten Rahmen. Wir danken dem DSC sehr für sein Engagement für Flüchtlinge und Migranten!“ Die Sprecherin der Arbeitsgruppe „Strategien gegen Rechtsextremismus“ der SPD-Bundestagsfraktion, Susann Rühtrich richtete genauso wie Verena Maiwald (MdL) einleitende Worte an die anwesenden Fußballer. Das Turnier haben die amtierende Ausländerbeauftragte der Stadt Dresden und mehrere andere Bundestags- und Landtagsabgeordnete unterstützt.
Auf den Sportplätzen im Ostragehege hatte sich am Samstagnachmittag das Dresdner Team der Hamburger Initiative Viva con Agua durchgesetzt. Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 2005 unter anderem für einen menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen einsetzt. Im Finale gewann das Team gegen die Dresdner Freizeitmannschaft Bohemians Nove Mesto, die auch bei ihrer dritten Teilnahme knapp den Sieg verpassten.
Sieben Stunden lang hatte sich die Kicker zuvor teils harte aber durchgehend faire Duelle geliefert, hatten sich untereinander ausgetauscht und neue Kontakte geknüpft. Ziel des Turniers ist es, die Erinnerung an die am 1. Juli 2009 ermordete Marwa El-Sherbini aufrecht zu erhalten und mit einem guten Beispiel im Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz auf dem Fußballplatz wie in der Gesellschaft voran zu gehen.



