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Pokalkracher am Sonntag anlässlich 105 Jahre DSC-Stadion im Ostragehege

Pokalkracher am Sonntag anlässlich 105 Jahre DSC-Stadion im Ostragehege

Am 12. Oktober 1919 wurde mit einem Spiel des Dresdner SC gegen den VfB Leipzig das „DSC-Stadion im Ostragehege“ eröffnet, das heute als Heinz-Steyer-Stadion bekannt ist. Genau 105 Jahre und einen Tag später empfängt der Sportclub die BSG Stahl Riesa zum Landespokalkracher der 3. Runde.

Beim Aufeinandertreffen der beiden Landesligisten treffen zwei Traditionsvereine aufeinander, die für Landesliga-Verhältnisse zur Zuschauerspitze gehören. Bereits am ersten Saison-Spieltag gab es dieses Aufeinandertreffen in Riesa zur Ligaeröffnung. Nun möchte der DSC den schwachen Saisonauftakt mit einem Pokalerfolg vergessen machen und am Sonntag alles in die Waagschale werfen.

Daher gilt am Sonntag: alle ins Stadion im Ostragehege und den DSC unterstützen!

Gelingt dem DSC das Weiterkommen ins Pokal-Achtelfinale und damit ein erneutes attraktives Los? Wir werden es sehen … am besten gemeinsam live im Stadion!

 

Fakten zum Heinz-Steyer-Stadion

Eröffnungsdatum: 12. Oktober 1919

Zuschauer-Rekorde:

Sportstätten-Chronologie:

 

Zur Geschichte des Sportpark Ostra im Ostragehege und des heutigen Heinz-Steyer-Stadions

Vor mehr als 100 Jahren begannen die ersten DSCer ihre Leibesübungen auf den Ostrawiesen durchzuführen. Dazu mussten die Spieler rechtzeitig vor Beginn anwesend sein, um das Spielfeld erst einmal aufzubauen. Dazu gehörte die Tore zu konstruieren, indem Holzpfeiler in den Boden gerammt und eine Latte aufgesetzt wurden. Außerdem musste Fähnchen zur Spielfeldbegrenzung herbeigebracht werden. Schon Ende des Jahres 1899 kam es aufgrund des Zulaufs zur Gründung einer zweiten Fußballmannschaft, woraufhin der Spielbetrieb über zwei Jahre auf einen Sportplatz in Strehlen verlegt wurde. Im Jahr 1902 musste der DSC erneut umsiedeln, und zwar an die Lennéstraße, zu dieser Zeit trainierten bereits drei Männermannschaften und eine Jugendmannschaft im Club. Mit stetiger Regelmäßigkeit ging es nur zwei Jahre später wieder auf Reisen. Diesmal wurden die Sportplätze an der Nossener Brücke eröffnet. Drei Spielfelder standen zur Verfügung, ein umgebauter Pferdestall wurde als Umkleidekabinen genutzt und es gab eine Waschgelegenheit an der „Plumpe“.

Bis ins Jahr 1912 spielte der DSC an der Nossener Brücke und es entwickelte sich eine starke Jugendabteilung. Die meisten Jugendlichen kamen von höheren Lehranstalten. Wie dem Lehrerseminar, der II. Städtischen Schule, der Annenschule oder dem Wettiner Gymnasium. Die Männermannschaften waren an der Zahl auf insgesamt sechs angewachsen. Von 1912 – 1914 kickten die Fußballer dann auf dem Schützenhof in Trachau. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bezog der DSC den Sportplatz an der verlängerten Friedensstraße, heute an der Bärnsdorfer, in der Nähe des Hechtviertels.

Am 12. Oktober 1919 wurde gegen den VfB Leipzig das DSC-Stadion im Ostragehege eröffnet, das heute als Heinz-Steyer-Stadion bekannt ist. Hier fand am 31. Dezember 1949 das erste Flutlichtspiel Deutschlands statt. 24.000 Watt sorgen für Helligkeit beim 2:0 der SG Friedrichstadt gegen die Auswahl der DDR.

Es war keines Weges ein Zufall, dass der Fußball im Dresdner Ostragehege eine Heimat fand. Ganz im Gegenteil. Als der Bezirksverein Friedrichstadt in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts einen Wettbewerb zur Gestaltung des Geheges ausschrieb, hatten fast alle Entwürfe gemein, dass Sportplätze und Gebäude für die Sportler das Herzstück der anzulegenden Parkanlage bildeten. Manche Entwürfe sahen im Dresden Football Club einen explizit benannten Hauptnutzer. Außerdem nutzte bereits Ernst Woldemar Bier, der den Fußballsport an den Dresdner Schulen etablierte, die Grünflächen Ostras für den Unterricht der königlichen Turnlehrerbildungsanstalt, die auf der Friedrichstraße beheimatet war.

Bis in die 60er Jahre trugen der DSC, anschließend die SG Friedrichstadt, dann der SC Einheit und zeitweilig die FSV Lokomotive im DSC- bzw. Steyer-Stadion ihre Heimspiele aus.

Zur Entwicklung des heutigen Heinz-Steyer-Stadions

Das Steyer-Stadion als Herzstück des Ostrageheges entwickelte sich stetig. Zunächst stand auf Seiten der markanten Steintribüne nur eine kleine Holztribüne, die nicht vielen Zuschauern Schutz vor Wind und Wetter bot. Den Rasen säumte ringsum ein kleiner Wall, auf dem sich wenige Neugierige versammeln und den Spielen des DSC beiwohnen konnten.

Im Jahr 1928 fiel die Holztribüne einem Brand zum Opfer, woraufhin die heute noch bekannte Tribüne aus Stein erbaut wurde. Eingeweiht wurde diese im November 1929 durch eine freundschaftliche Begegnung mit der SpVgg Fürth, dem amtierenden Deutschen Meister. 150.000 Mark musste der Verein in Eigenregie auftreiben, um das neue Klubhaus zu finanzieren. Über 800 Sitz- und 200 Stehplätze verfügte die neue Tribüne. Im Zuge dessen wurden auch die Traversen vergrößert, so dass das DSC-Stadion schließlich zu einer länderspieltauglichen Arena ausgebaut wurde und 40.000 Zuschauern Platz bot. Der Dresdner Anzeiger lobt das Stadion als das größte und schönste Mitteldeutschlands.

Doch die rasanten Entwicklungen des deutschen Fußballsports, sowie der Aufschwung des Dresdner SC in der Weimarer Republik, hatten eine enorme Auswirkung auf das Zuschauerinteresse. Folgerichtig wurde auf der Gegenraden die sogenannte Holztribüne errichtet und mit einem Freundschaftsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn eingeweiht. Dadurch wurde die Kapazität um weitere 10.000 Plätze auf 50.000 Zuschauer angehoben. Für einen freundschaftlichen Vergleich mit der Tschechoslowakei wurde das Fassungsvermögen durch einen erneuten den Ausbau der Traversen in den Kurven und westseitig der Steintribüne noch einmal angehoben. Der bei diesem Spiel aufgestellte Wert von 62.150 Zuschauern ist bis heute die Bestmarke für ein Fußballspiel in Dresden.

1972 wurde das Stadion vor allem für die Leichtathleten modernisiert. So wurden die Traversen für eine moderne Laufbahn zurück gebaut, für Marathonläufe und Friedensfahrten wurde ein Marathontor geschaffen. Außerdem wurde ostseitig der Steintribüne ein Zugang zum Stadioninneren angelegt. Letztlich erhielt das Rund seine markante Anzeigetafel. In den folgenden Dekaden fanden hier großartige Sportveranstaltungen wie das „Goldene Oval“ oder Etappenankünfte der Friedensfahrt statt und lockten bis zu 40.000 Zuschauer ins Stadion.

Nach der politischen Wende verfiel das Stadion zusehends und die Stadion-Kapazität wurde stückweise heruntergesetzt, auf bis unter 5.000 Plätze. Mit Fluthilfemitteln konnte zwischen 2015 und 2017 die historische Holztribüne abgerissen und die neue Nordtribüne erbaut werden. Im jkahr 2018 fasste die Stadt Dresden dann den Entschluss zum Neubau des Stadions und am 28. Januar 2021 wurde der Sieger der Wettbewerbs-Entwürfe vom Stadtrat freigegeben und das Projekt startete so richtig. Im herbst 2021 begann der Abriss und vor einigen Wochen fand mit dem SPiel des DSC gegen Laubegast vor 2.898 Zuschauern das erste Fußballspiel im neugebauten Stadion, einst “DSC-Stadion im Ostragehege” statt.

Nun feiern wir 105 Jahre Existenz dieses bedeutenden Ortes der Dresdner sowie deutschen Sportgeschichte.
Heinz-Steyer-Stadion: Back to the place where we belong.

 

Bilder-Galerie mit Eindrücken aus den letzten 25 Jahren der Stadiongeschichte
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