Anfang März wurde von den Mitgliedern der Abteilung Fußball eine neue Abteilungsleitung gewählt. Zum bestehenden Leitungs-Team wurde dabei Vanessa Faust neu hinzugewählt. Grund genug, uns mit ihr über ihren Weg zum Sportclub, ihre Aufgaben und Vorhaben sowie das Dasein als Schiedsrichter zu unterhalten.
Online-Team: Hallo Vanessa, stelle Dich doch bitte zunächst einmal den DSC-Fans, die Dich nicht kennen, kurz vor!
Vanessa Faust: Hallo, ich bin ‚Vanni‘, 25 Jahre alt, Schiedsrichterobmann im Verein und seit neuestem auch Mitglied der Abteilungsleitung.
Online-Team: Wie und wann bist Du denn zum DSC gekommen?
Vanessa Faust: So in etwa vor 17 oder 18 Jahren. Da nahm mich mein Vati mit zu Spielen der Männermannschaft und da habe ich gleich Gefallen dran gefunden. Später habe ich dann durch unseren ‚Webradio-Benny‘ erfahren, dass der DSC auch Nachwuchs-Mädchenmannschaften hat. So habe ich dann gemeinsam mit meiner Schwester 2006 auch als aktive Spielerin beim DSC angefangen.
Online-Team: Wie lange hast du aktiv für den DSC gespielt? Nachdem es inzwischen beim DSC ja leider keine Frauenabteilung mehr gibt, inwieweit bist Du da anderweitig aktiv?
Vanessa Faust: Ich habe bis 2010 für den DSC gespielt, ehe es mich dann zum Heidenauer SV zog, wo ich im Nachwuchs und für die Frauenmannschaften aktiv war. Da hatte ich sogar einen Einsatz im DFP-Pokal, was in meiner Laufbahn ein großes Highlight darstellte. 2012 gings dann arbeitsbedingt zurück nach Dresden und damit zur Spielgemeinschaft DSC / Motor Trachenberge. Nach einer ersten schweren Knieverletzung schloss ich mich dann im Sommer 2014 dem 1. FFC Fortuna Dresden an, nachdem die DSC-Spielgemeinschaft leider aufgelöst wurde. Im März 2015 habe ich den Schiedsrichter-Lehrgang erfolgreich absolviert und seitdem bin ich also auch als Schiedsrichterin unterwegs. Nach vielen Jahren Verletzungspause und weiteren schweren Knieverletzungen konnte ich vor einem guten Jahr mein Comeback als Aushilfs-Torwart bei der Spielgemeinschaft Serkowitz / Fortuna Dresden II geben. Ende letzten Jahres bin ich dann auch als Schiedsrichter zum DSC gewechselt, nachdem ich hier schon als Schiedsrichterobmann aktiv war. Seit 2018 bin ich zudem als Torwart im Feldhockey aktiv – beim ESV Dresden. Die schwarz-roten Vereinsfarben gefallen mir einfach. [lacht] Wir spielen hier im Sommer in der Mitteldeutschen Oberliga, der 4. Liga. In der Hallensaison geht’s hier ebenfalls in der Oberliga zur Sache, das ist dann aber die dritte Feldhockey-Liga. Jetzt ab Sommer plane ich, im Fußball für den Serkowitzer FSV als Torwart zu spielen.
Online-Team: Na, das waren ja bewegte Jahre. Schön, dass Du immer auch dem DSC treu geblieben bist und jetzt auch als Schiedsrichterin die Schwarz-Roten Farben vertrittst. Macht Dir das nach fünf Jahren immer noch Spaß und was ist für Dich das Schöne am Pfeifen?
Vanessa Faust: Natürlich macht mir das noch immer viel Spaß. Man lernt immer wieder neue Leute kennen und ist sportlich aktiv. Immer wieder bin ich erleichtert, wenn nach dem Spiel Trainer und Spieler zu einem kommen und sich für das Spiel bedanken. Zusätzlich bin ich noch Schiedsrichterpate. Das heißt, dass ich neue Schiedsrichteranwärter bei ihren ersten Spielen begleite und ihnen Tipps gebe. Dass mich Vereine immer wieder anfragen, für sie zu pfeifen – zum Beispiel bei den Alten Herren, wo diese das selbst organisieren müssen – ist das ein Zeichen, dass man seine Sache ganz gut macht.
Online-Team: Nun bist Du ja auch Schiedsrichterobmann bzw. -frau. Was macht man da? Wie werden die vereinseigenen Schiedsrichter betreut und brauchen wir weitere Schiedsrichter?
Vanessa Faust: Ich kontrolliere, ob die Schiedsrichter ihr Soll von 15 Spielen pro Saison schaffen, ob sie ihre Spiele antreten, seine Hausregeltests erfüllen und an den Regellehrabenden des Stadtverbandes teilnehmen. Wir stellen unseren Schiedsrichtern ein Budget zur Verfügung – für Trikots, Schuhe, Spielnotizkarten. Ich kümmere mich hier auch um notwendige Abrechnungen. Und natürlich brauchen wir Schiedsrichter. Schafft zum Beispiel ein Schiedsrichter wegen Krankheit sein Soll nicht, kann dies zur Strafe für uns als Verein führen. Daher freuen wir uns über jeden Neuzugang. Aktuell haben wir beispielsweise einen B-Jugendspieler, der im Herbst seinen Schiedsrichterlehrgang absolvieren möchte. Wenn jemand Interesse hat, bitte einfach bei uns melden!
Online-Team: Warum sollte jemand jetzt anfangen, Schiedsrichter beim DSC zu werden? Und wie wäre der Ablauf?
Vanessa Faust: Damit alle Spiele ausgetragen werden können, ist das wichtig. Erforderlich ist die Teilnahme an einem Schiedsrichterlehrgang. Dieser dauert circa drei Wochen. Zunächst gibt es etwa 8 Regelabende zum Erlernen und Auslegen der Regeln. Danach gibt’s einen kurzen schriftlichen Test dazu. Nachfolgend gibt es noch einen sportlichen Teil, bei dem man für 12 Minuten seine Ausdauer unter Beweis stellen muss. Nach erfolgreichem Absolvieren ist man dann als Schiedsrichter-Anwärter unterwegs und bekommt für die ersten Einsätze einen Paten an die Seite gestellt. Positiv für die Schiedsrichter ist auch, dass man kostenlos zu Bundesligaspielen ins Stadion kommt.
Online-Team: Jetzt bist Du ja Anfang März in die Abteilungsleitung gewählt worden. Wie kam es dazu? Und was möchtest Du hier bewegen?
Vanessa Faust: Ich wurde vorgeschlagen und davon war ich zunächst überrascht, denn meiner Meinung nach gibt es auch viele andere, die diese Position ebenso hätten übernehmen können. Ich habe es aber dankend angenommen, da mir der Verein sehr am Herzen liegt. Ich möchte mich insbesondere um die Schiedsrichterbelange kümmern und die Nachwuchsspieler zu ehrenamtlichen Tätigkeiten animieren, beispielsweise eben auch zur zusätzlichen Schiedsrichtertätigkeit. Ich bin überzeugt davon, dass wir gerade junge Menschen davon begeistern können, dass die „Arbeit“ beim Sportclub Spaß macht. So können wir als Verein im Hinblick auf Spieler, Schiedsrichter und Unterstützer nur wachsen.
Online-Team: Zum Abschluss noch einige kurze Fragen mit Bitte um kurze Antwort. Was ist neben dem DSC Dein Lieblingsverein?
Vanessa Faust: Neben dem DSC noch der 1. FC Köln.
Online-Team: Was war bisher Dein schönstes Erlebnis beim DSC?
Vanessa Faust: Die Meisterschaft und der Pokalsieg der Männermannschaft in der letzten Saison.
Online-Team: Was sollte es im DSC-Stadion unbedingt mal zu Essen geben?
Vanessa Faust: Currywurst mit Pommes.
Online-Team: Wir bedanken uns für das ausführliche Interview, wünschen beste Gesundheit – insbesondere auch fürs lädierte Knie – und natürlich viel Erfolg bei all Deinen Aufgaben beim DSC. Das letzte Wort gehört aber Dir – falls Du noch etwas loswerden möchtest?
Vanessa Faust: Ich möchte mich nochmal bedanken für das Vertrauen, in der Abteilungsleitung mitwirken zu können. Den Spielern der Männer- und Nachwuchsmannschaften wünsche ich eine baldige Rückkehr auf die Fußballplätze. Und ich hoffe, dass die Fans dem Verein weiterhin die Treue halten, auch wenn jetzt für eine lange Zeit schon Stillstand auf den Sportplätzen herrscht. Der Verein geht mir einfach unter die Haut! [Vanessa zeigt ihr DSC-Tattoo] Und ich hoffe, dass in einigen Jahren vielleicht mal wieder eine Frauenmannschaft für den DSC in den Spielbetrieb einsteigen kann.
[EE]