Auch wenn aktuell noch die Corona-Zwangspause herrscht, macht sich der Stadtverband Fußball Dresden Gedanken über eine Neujustierung der Spielformen im Kleinfeldbereich. So gibt es ein Pilotprojekt im Rahmen des neuen DFB-Konzeptes “Kinderfußball”, welches in diesem ersten Halbjahr des laufenden Jahres Anwendung finden soll, zumindest sobald der Kindersport im Verein wieder erlaubt ist.
Was bedeutet dies konkret?
Man macht sich bei den Verbänden in Zusammenarbeit mit den Vereinen Gedanken, wie gerade in den jüngeren Altersklassen der Fußball-Spielbetrieb so angepasst werden kann, dass sich die Nachwuchsfußballer optimal entwickeln können. Dabei geht es zum Beispiel darum, für alle Kinder so viele Aktionen mit Ball wie möglich zu generieren und die Kinder so stärker zu fördern. Ebenso stehen vor allem in den jüngsten Jahrgängen Spiel-Ergebnisse deutlich im Hintergrund.
So spielen die G-Junioren wie schon bisher in kleinen Turnieren ohne Wertung das so genannte Funino im 3-gegen-3 auf vier Mini-Tore. Ab sofort kann dies auch optional durch ein 2-gegen-2 ergänzt werden. DSC-Trainerin Doreen Hartmann sagt dazu: “Bei unseren G-Junioren und Minis hat sich diese Spielweise schon seit einigen Jahren eingebürgert und kommt gut an. Wir sehen einige Vorteile in der Entwicklung aller Spieler durch die schnellen Spielformen mit vielen Erfolgserlebnissen für alle Kinder.”
Ähnliches soll nun auch bei den F-Junioren getestet werden. Die Teams reihen sich in Pools mit 12 Mannschaften ein und spielen dann jeweils in kleinen 6er-Turnieren. Die Spiele erfolgen entweder im 3-gegen-3-Funino-Modell oder im 5-gegen-5 (inklusive Torwart) auf zwei Tore.
Bei den E-Junioren soll es erst einmal im 6-gegen-6 im Rahmen einer Fair-Play-Liga weitergehen wie bisher, wobei die Mittellinienregel wiedereingeführt wird. Empfohlen wird von der sächsischen AG Kinderfußball aber ein Modus wie bei den F-Junioren beschrieben.
Die Arbeitsgemeinschaft hat als Empfehlung für die D- sowie E-Junioren ebenfalls festgelegt, dass hier im klassischen Ligaspielbetrieb gespielt werden soll. Bei den D-Junioren im 7-gegen-7 und bei den C-Junioren im 9-gegen-9 (ab Landesliga 11-gegen-11), aber dazu gibt es noch keine Erprobung im laufenden Spielbetrieb.
Der DSC-Nachwuchsleiter Kleinfeld Benjamin Kümmig erklärte dem DSC-Online-Team die Änderungen wie folgt: “Kindgerechte Ausbildung heißt für uns: möglichst viele Ballkontakte pro Kind pro Training, viele 1-gegen-1-Situationen, die die Kinder selbstständig und mutig lösen sollen, viel Dribbling in hohem Tempo und ein Denken ‘nach vorne’, ohne Angst vor dem Gegentor oder der Niederlage. Die neuen Spielformen halte ich dafür auch für geeigneter als ein 6-gegen-6 auf einem zu großen Feld, das eher die körperlichen Vorteile und taktischen Anweisungen der Trainer in den Mittelpunkt stellt, als die Ballkontakte, mutigen Dribblings und schönen Ballaktionen.” Seien wir gespannt, wie die Erfahrungen mit den angekündigten Tests verlaufen und wie es dann in den verschiedenen Altersklassen weitergeht.
Zunächst bleibt aber abzuwarten, wann der Sport für unsere Nachwuchsfußballer wieder erlaubt wird und ab wann der Spielbetrieb ermöglicht wird. Wir drücken die Daumen, dass es bald wieder möglich wird.