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Im Gespräch mit Ulrich Herzog und Dietmar Müller über den DSC-Nachwuchs

Die Spieler im Seniorenbereich befinden sich seit einiger Zeit bereits wieder in der Saisonvorbereitung. Nachdem sich nahezu der komplette DSC-Nachwuchs auf Abschlussfahrt befand, wird nun die Sommerpause genossen. Das Online-Team nutzt die Pause und spricht mit Ulrich Herzog, Geschäftsführer und Nachwuchs-Koordinator im Großfeldbereich, sowie Dietmar Müller, Abteilungsleitungsmitglied und Verantwortlicher des Kleinfeldbereiches. Insbesondere geht es uns um die einzelnen Jahrgänge sowie deren Entwicklung.

Online-Team: Hallo Ulrich, hallo Dietmar. Vergangenes Wochenende verbrachte der DSC-Nachwuchs von der C- bis F-Jugend ein verlängertes Wochenende in Stuttgart. Wie kam es zu der Abschlussfahrt?

Dietmar Müller: Im Anschluss an ein Donnerstag Training holte Peter Manuel einen Zettel aus der Tasche, den er von einem Elternteil der D1 bekommen hatte und stellte die Vermutung an, dass er große Lust hätte dort mit der D1 hinzufahren. Da alle Kleinfeldtrainer mit anwesend waren, wurde etwas gesponnen und geträumt und so wurde die Idee geboren, was es doch für ein Highlight wäre, wenn der gesamte Nachwuchs mit 140 Mann dort anrollen würde. Den Grundgedanken haben wie dann in der gleichen Nacht mit Thomas vom TSV Schwieberdingen noch abgesprochen und um 02:30 Uhr in Sack und Tüten gebracht. Der Rest war eine lange Vorbereitung und etwas Stress, den es aber auf alle Fälle Wert war.

Online-Team: Machen wir gleich weiter und reden über die jüngsten Jahrgänge beim DSC. Ab welchem Jahrgang geht es bei den Minis los, was ist der derzeit jüngste Spross und was treibt die G-Jugend, wo es ja bislang keinen geregelten Spielbetrieb vom Verband gibt?

Dietmar Müller: Vielleicht sollte man das Alter betreffend gleich auf die neue Saison eingehen. Die Minis in der neuen Saison werden Jahrgang 2007/2008 sein. Die Minis werden ab dem 6. September in der Zeit von 17:00 bis 18:15 Uhr wieder im Ostragehege trainieren. Bei den Minis gibt es keinen Spielbetrieb, auch Turnierangebote im Umland sind eher selten in diesen Altersklassen. Die G-Junioren haben in der vergangenen Saison wenig Spielpraxis sammeln können, da es nicht genügend Angebote im Umland gab. Bei den neuen G-Junioren wird das nächste Saison anders aussehen. Dort ist vom Stadtverband her ein Turnierspielbetrieb vorgesehen, der mindestens einmal im Monat stattfinden soll. Auch unsere G-Junioren (Jahrgang 2006) trainieren in der neuen Saison Donnerstag in der Zeit von 17:00 bis 18:30 Uhr im Ostragehege. Im Gegensatz zum Vorjahr, wo wir Probleme mit Hallenzeiten hatten, werden wir in diesem Jahr die „elternfreundlichste“ Zeit in der Energieverbund Arena für unsere Jüngsten freihalten. Betreut werden unsere Jüngsten in der kommenden Saison von Doreen Hartmann, Stephanie Kaube, Markus Reisch und Lars Breitfeld.

Online-Team: In der F-Jugend sind gleich drei DSC-Teams am Start, die sich in ihren Pools ordentlich schlagen. Was steht in dieser Entwicklungsphase bei den Kindern im Vordergrund?

Dietmar Müller: Nicht nur bei den F-Junioren steht die Grundausbildung und die Freude am Ball und dem Spiel im Vordergrund. Wichtig ist es, das Gefühl für den Fußball zu bekommen und erste kleine Schritte zum großen Thema Fußball zu erlernen. Das Spiel 1 gegen 1 ist ein ganz wichtiger Ausbildungsabschnitt und natürlich das Spiel selbst. In diesem Alter ist nicht nur das Training wichtig, auch der Spielbetrieb, in dem ein Ergebnis am Ende völlig belanglos ist, vermittelt die Freude am Fußball. Es gibt kein besseres Training als ein Spiel gegeneinander oder gegen andere Teams. Im F-Junioren-Bereich ist ein großes Potenzial an Kindern vorhanden. So wird auch in der nächsten Saison der Jahrgang 2004 als F1 und F2 mit zwei separaten Mannschaften ins Spielgeschäft gehen und an zwei Trainingstagen in der Woche von Andreas Mittag, Thomas Müller, Patrick Haist (B-Junioren) und Kenny Reichel (D-Junioren) betreut. Einmal die Woche unterstütze ich auch den Trainingsbetrieb. Die große Anzahl an Betreuern hat gerade in diesem Jahrgang zur Folge, dass man in vielen kleine Gruppen trainieren und für viel Abwechslung sorgen kann. Unsere F3 (Jahrgang 2005) wird in der kommenden Saison von Florian Will betreut, der seit der jetzt abgelaufenen Saison bei uns im Verein ist und ein Jahr lang im E-Juniorenbereich die E2 betreut hat, um Erfahrungen zu sammeln. Keinesfalls außen vor steht natürlich die F1 (Jahrgang 2003), die eine sehr gute Rolle im Pool 2 spielte und in der Rückrunde im Pool 1 antrat. Auch in dieser Altersgruppe waren die Trainingsziele die gleichen wie bei den jüngeren Trainingskameraden. Sehr gut hat sich auf die Mannschaft ausgewirkt, dass im Herbst der „Chaos Banker“ Thomas als Übungsleiter die Mannschaft mit unterstützte und mit seiner Ruhe und Sachlichkeit unserem Trainer Nico eine große Hilfe und Unterstützung war. Der Sprung ins Becken Pool 1 war sicher nicht einfach, aber die Jungs haben die Aufgabe angenommen und immer versucht zu lösen.

Online-Team: Bei der E-Jugend gibt es bislang zwei Mannschaften. Bleibt es dabei? Und wie siehst du hier die sportliche Entwicklung? Als Trainer bist du ja ganz nah dran.

Dietmar Müller: Man muss, wenn es um die abgelaufene Saison geht, die Altersstruktur der bisherigen E1 sehen. Die Mannschaft hat mit 60% jungem Jahrgang die Saison bestritten. Das Ziel auch in der nun kommenden Saison die Qualifikation zur Stadtoberliga spielen zu können, schaffte die Mannschaft schon im Herbst, in dem sie sich völlig überraschend für die Stadtoberliga qualifizierte. Auch in dieser spielte die Mannschaft fußballerisch keine schlechte Rolle. Natürlich sind manche Endergebnisse nicht das, was man vielleicht erwartet hat und ein 1:24 zum Bespiel muss man auch in der höchsten Spielklasse erst einmal verarbeiten. Da stehen die jungen Kicker den „Großen“ nicht hinterher. Aber die Mannschaft hat sich gut entwickelt und außerhalb der Punktspiele bei Turnieren aller Art sehr Erfreuliches gezeigt. Nach der Qualifikation für die Stadtoberliga stand die Vorbereitung des älteren Jahrganges für den Sprung in die nächste Altersklasse besonders im Vordergrund. Ergebnisse waren zweitrangig und sollten es auch in dieser Altersklasse noch sein, wohlwissend, dass das die immer zahlreich anwesenden Fans (Eltern) oftmals anders sehen. Unsere E2 hat am Ende durch die Hintertür noch den Aufstieg geschafft. Auch hier waren alle Jungs immer sehr fleißig und wurden so am Ende auch noch belohnt. Schon im Hinblick auf die neue Saison spielten die meisten jahrgangsjüngeren oft auch schon in der E1 mit, um beim Turnierbetrieb bereits Erfahrung für das Kommende zu sammeln. Derzeit bleibt es für die neue Saison bei zwei E-Junioren Mannschaften. Es sind zwar ein paar Spieler immer wieder einmal Schnuppern gekommen, allerdings war die Trainingsbeteiligung dann doch nicht so intensiv, dass man von großem Interesse eventueller Neuzugänge sprechen könnte.

Online-Team: Letzte Frage zum Kleinfeldbereich: Die D-Jugend krönte ihre abgeschlossene Saison mit dem Meistertitel, Aufstieg in die Bezirksliga sowie Stadtpokalsieg. Wie ist diese Leistung einzuschätzen und kann die D-Jugend die Bezirksliga halten?

Dietmar Müller: Was soll man sagen oder gar bemängeln, wenn ein Team ohne Saisonniederlage durch die Stadtoberliga marschiert und zur Krönung des Ganzen in einem zwar schweren, aber doch erfolgreichen Spiel auch noch den Stadtpokal holt. Es ist Peter Manuel gelungen aus vielen guten Spielern, ein Team zu formen, was nicht nur einen guten Fußball spielte, sondern auch als Mannschaft immer funktionierte. Niemand darf die Stadtoberliga bei den D-Junioren unterschätzen. Mit Dynamo 2., Dobritz, Löbtau und auch Rotation waren gute Teams in der Gegnerschaft, die schon gute und konstante Leistungen abforderten. Team und Trainer haben das über die gesamte Saison umgesetzt und am Ende völlig verdient das Double gefeiert. Vergessen darf man aber auch keinesfalls unsere D2-Mannschaft. Sie hatte es oft schwer in der Stadtliga B, war aber immer bemüht, das Beste zu geben. Einen gewissen Anteil an den Erfolgen der 1. Mannschaft haben auch sie und wenn es nur als Trainingspartner war. Ich finde das Trainergespann Manuel/ Poitz/ Bertram hat in der abgelaufenen Saison eine tolle Arbeit geleistet und die Jungs haben es Ihnen gedankt. Jetzt nun schon an die Bezirksliga zu denken – ja scheint notwendig. Es wird sicher eine schwere Aufgabe. Einige Jungs des 01er Jahrganges werden wohl schon in der Bezirksliga ranmüssen. So wird das Trainerteam vor der überhaupt nicht leichten Aufgabe stehen mit einer zu 50% jahrgangsjüngeren Mannschaft in das Abenteuer Bezirksliga zu starten. Vorteil: die Trainer haben reichlich Erfahrung und Wissen im Gepäck und die zur Mannschaft gehörenden Jungs, gleich ob Jahrgang 2000 oder 2001 sind es mittlerweile gewöhnt, sich schweren Aufgaben stellen zu müssen. Prognose: Es wird ganz ganz schwer, aber alle gemeinsam werden sie es schaffen!!

Online-Team: Wir werden es mit Spannung verfolgen. Was können wir von der C1 in der neuen Saison erwarten? Vorletztes Jahr wäre fast der Aufstieg in die Landesliga gelungen, dieses Jahr entkam man nur mit Glück dem Abstieg? Wie schätzt du die Lage ein und welchen Baustein bildet die neue C2?

Ulrich Herzog: Die neue C wird hoffentlich eine gute Rolle in der Bezirksliga spielen können, ein Großteil der Spieler des alten Jahrganges konnte Erfahrungen und Spielpraxis sammeln, was sehr wichtig für den nächsten Schritt ist. Außerdem ist fast der komplette Kader des D1-Double-Teams in die C aufgerückt, wir haben also mit Sicherheit ein spielstarkes Team zur Verfügung. Prognosen sind immer schwierig, da die Umgewöhnung aufs Großfeld seine Zeit braucht, außerdem steht für die C das Erlernen und Umsetzen verschiedener taktischer Spielweisen und Varianten im Vordergrund, aber ich denke wir werden uns im oberen Tabellenfeld festsetzen können.

Online-Team: Auch die B-Jugend kämpfte lange um den Klassenerhalt, sicherte diesen letztlich aber verdient. Wie geht es hier weiter und wie setzt sich die Mannschaft für die neue Saison zusammen?

Ulrich Herzog: Die B-Jugend bleibt weitestgehend erhalten, da in der abgelaufenen Saison die Jahrgangsälteren bereits in die A-Jugend delegiert worden, damit weitere A-Jugendliche den Sprung in die 1. Männermannschaft schaffen konnten. Damit haben wir schon ein eingespieltes Team zur neuen Saison zur Verfügung, die aufrückenden Spieler der C sind durchweg Verstärkungen, auch aufgrund der schwierigen vergangenen Saison sicherlich gereift. Nicht zu vergessen, diese Mannschaft war vor 2 Jahren Vizemeister in der C, so denke ich werden wir die B-Jugend auch in der neuen Saison im oberen Tabellenfeld sehen.

Online-Team: Zu guter Letzt möchten wir natürlich noch die A-Jugend ansprechen. Mit Aufstiegshoffnungen ist das Team in die Saison gestartet, hat letztlich aber zumindest tabellentechnisch dies nicht erreichen können. Dafür gelang der Stadtpokalsieg. Ist dem engagiert arbeitenden Trainergespann um Peer und Peter Petzold das Abstellen einiger A-Jugendlicher in den Männerbereich zum Verhängnis geworden? Wie hat sich das Team davon abgesehen entwickelt? Wie lautet das Ziel für die neue Saison?

Ulrich Herzog: Die A-Jugend hat sicher eine am Ende nicht zufriedenstellende Saison hinter sich gebracht, der Aufstieg war hier das Ziel. Allerdings war es für das Team und die Trainer sicher nicht leicht, die Besten in die 1. Männer abgeben zu müssen, und sicher hat dies auch Lücken hinterlassen. Nicht zu vergessen, dass ein Großteil der Spieler noch B-Jugend hätte spielen können. Aber wir haben uns entschieden, genau diese Jugendförderung zu betreiben. Es gibt nichts Schöneres für einen Verein, als aus dem eigenen Nachwuchs Spieler in die Erste einbauen zu können. Und Jungs wie Sascha , Julius und auch Olaf haben die Erste sogar verstärkt – ein wunderschönes Gefühl für alle im Verein, denn die Jungs sind nicht erst in der A-ugend zu uns gekommen, sondern echte Eigengewächse seit der F- bzw. E-Jugend. Dieser Prozess wird weitergehen, auch diese Saison bieten sich einige Spieler mit sehr guten Voraussetzungen an. Allerdings möchten wir diese Saison, auch durch den gut besetzten Kader der Ersten, nicht die A-Jugend schwächen, wenn die besten „abkommandiert“ werden. Der Ansporn für die Jungs, die Chance zu bekommen in der Ersten spielen zu können, ist als Motivation nicht zu unterschätzen. Daher gilt in erster Linie auch für die A-Jugend wie in der gesamten Jugendarbeit: ein Spieler muss sich vor allem Spielpraxis holen, die Liga ist dabei nur nebensächlich. Beispielsweise macht eine Saison auf der Bank in der B-Jugend Bundesliga keinen Spieler besser. Auch für die neue Saison gilt nachwievor: Ziel ist und bleibt der Aufstieg in die Bezirksliga.

Online-Team: Die abgelaufene Saison war für den DSC sportlich im Grunde äußerst erfolgreich. Neben dem Aufstieg der 1. Männer, konnte auch die Zweite am Ende den Klassenerhalt noch sichern, ebenso verbleiben B- und C-Jugend in den Bezirksligen. Mit der D1 gelingt ein Aufstieg in die höchste Spielklasse des Jahrgangs, nur die A-Jugend hat den Aufstieg leider nicht geschafft. Dafür gibt es noch zwei Pokalsiege zu vermelden. Auch im jüngeren Kleinfeldbereich gibt es viele positive Akzente, die wir hier gar nicht weiter aufzählen wollen. Bei allem Positiven, wo klemmt und hakt es noch und wo wird Unterstützung benötigt?

Ulrich Herzog: Ja, alles in allem kann man weiterhin von einer positiven Entwicklung sprechen, wir sind attraktiv für neue Spieler und Eltern. Doch der Zuspruch hat auch eine Folge, Trainer sind knapp und weiterhin gesucht, um unsere Teams auch optimal betreuen zu können. Im Bereich der Abteilung hapert es nach wie vor an Sponsoren, mit Stefan Steglich haben wir jemanden hinzugewonnen, der uns mit seiner engagierten Arbeit schon jetzt weiter nach vorn bringt.

Online-Team: Vielen Dank für das nette Gespräch und die offenen Antworten! Wir wünschen euch weiterhin viel Spaß mit dem DSC-Nachwuchs!

[DH / EE]

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