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Im Gespräch mit Nachwuchstrainer Tobias Weber

Im Gespräch mit Nachwuchstrainer Tobias Weber

Ein wesentlicher Bestandteil unseres DSC ist der große Nachwuchsbereich. Über 300 Kinder lernen aktiv Fußball und fürs Leben. Einer derjenigen, die das möglich machen, ist Tobias Weber. Der Kleinfeld-Nachwuchstrainer ist seit rund drei Jahren dabei und gehört inzwischen auch zum immer größer werdenden Trainerteam mit Lizenz. Wir haben mit ihm über die Nachwuchsarbeit beim DSC sowie seine Erfahrungen gesprochen.

 

 

Vielleicht stellst du dich zunächst kurz selber vor: wer bist du, was machst du beim DSC und warum bist du eigentlich beim Stern der Friedrichstadt gelandet?

Ich bin Tobias Weber, bin zweifacher Familienvater und seit etwa drei Jahren beim DSC als Übungsleiter aktiv und habe im letzten Sommer meine C-Trainer-Lizenz gemacht. Dass ich als Trainer beim DSC angefangen habe, ist tatsächlich Zufall gewesen. Jedoch verbindet mich schon seit meiner Kindheit eine große Sympathie mit dem Sportclub. Mein Vater spielte mal beim DSC und Ende der 90er/ Anfang der 2000er Jahre besuchte er mit mir regelmäßig Spiele der ersten Mannschaft im Steyer-Stadion.

 

Wie kam es dazu, dass du Trainer geworden bist?

Mein Sohn Maximilian hatte bereits mit drei Jahren ein großes Interesse am Fußballspielen entwickelt – keine Ahnung, wo das herkommt. [lacht] Auf einer Geburtstagsfeier von Freunden lernten wir Marvin Fischer kennen, der zu dieser Zeit Trainer der Minis war. Er war von Max’ Fußballkünsten ganz angetan und lud uns zum Probetraining bei den Minis ein. Als er dann noch meinte, er bräuchte Unterstützung als Trainer, waren Sohn und Vater plötzlich aktiv beim DSC. Marvin nahm mich dann auch zum Training der F-Junioren mit und schon war ich auch dort dabei. Es hat von Anfang an einen Riesenspaß gemacht, auch wenn ich mich zu Beginn erst einmal intensiv mit den Anforderungen an das Training und einen Kinder-Trainer sowie mit dem Ausbildungskonzept des DSC auseinandersetzen musste.

 

Welche Teams betreust du aktuell beim Sportclub und wo soll deine Trainerreise mal hingehen?

Zuletzt trainierte ich die U11 und die Minis, bald nun die U10. Beides macht sehr viel Spaß. Die E-Jugend ist als Altersstufe meiner Meinung nach gut geeignet, um weitere Erfahrungen zu sammeln und mich als Trainer weiterzuentwickeln. Hier wird der Fokus auf technische Grundlagen in Verbindung mit ersten individual- und gruppentaktischen Elementen gelegt. Perspektivisch könnte ich mir vorstellen, auch mal aufs Großfeld zu gehen, aber das hat keine Eile und bedarf sicher noch einiges an Erfahrung und Weiterbildung.

 

Wir sind stolz, mit dir einen weiteren Lizenz-Trainer in unseren Reihen zu haben. Wie war der Lehrgang und was hast du für die Arbeit beim DSC mitgenommen?

Den Basis-Lehrgang, also den ersten Teil der Lizenz-Ausbildung, konnte ich aufgrund des Lockdowns nur online machen. Ich war auf der einen Seite froh, überhaupt starten zu können, auf der anderen Seite fehlte das praktische Üben komplett. Dennoch muss ich sagen, dass es die Dozenten wirklich gut gemacht haben. Der zweite Teil konnte dann im Sommer letzten Jahres zum Glück in Präsenz stattfinden. Einige wenige Inhalte der Ausbildung sehe ich eher kritisch, aber der Großteil der praktischen Elemente haben mir wirklich weitergeholfen. Viele konkrete Übungen, aber auch Hinweise, wie lernförderliche Variationen in Übungsabläufe eingebaut werden können, habe ich in meiner Arbeit als Trainer bereits genutzt.

 

Welche drei Eigenschaften sind dir in deiner Rolle als Trainer am wichtigsten?

Ich würde es weniger als Eigenschaften, sondern mehr als Einstellungen ansehen, die ich mir als Trainer gern beibehalten würde.

Da wäre erstens der Wille, fortwährend die eigene Rolle und die des Trainings für die Kinder zu reflektieren. Dazu gehört, sich bewusst zu machen, dass für die Kinder Fussball in verschiedenen Lebensphasen auch eine unterschiedliche Rolle einnimmt, dass Kinder sehr unterschiedliche Backgrounds haben, familiär, schulisch, aber auch was das Lernen selbst angeht und auch, dass Erfolge und Misserfolge von Kindern ganz unterschiedlich wahrgenommen werden und damit unterschiedliche Wirkungen haben können. All das hilft meiner Meinung nach ungemein, das Training und die Betreuung so zu gestalten, dass es kindgerecht und auf die Bedürfnisse der SpielerInnen ausgerichtet ist.

Zweitens die Grundeinstellung, sich und das Training nicht in jeder Situation zu ernst zu nehmen. Klar, sollte man einen gewissen Anspruch an das eigene Training und sich als Trainer haben, aber es auch akzeptieren, wenn mal nicht alles so läuft, wie man sich das vorher gedacht hat. Und natürlich sollte man sich eigene Fehler eingestehen können.

Drittens finde ich es wichtig, dass TrainerInnen während ihrer ganzen „Karriere“ wissbegierig und neugierig bleiben, sich austauschen, von anderen lernen und die eigenen Methoden immer mal in Frage stellen und anpassen.

 

Und wie schätzt du die Nachwuchsarbeit beim Sportclub in Gänze ein? Was wünschst du dir vielleicht für die Zukunft?

Für ein Urteil über die gesamte Nachwuchsarbeit bin ich noch nicht lange genug dabei und habe von der Ausbildung mancher Altersstufen bislang kaum etwas mitbekommen, vor allem im Großfeld-Bereich. Jedoch kann ich mich mit dem grundlegenden Ausbildungskonzept des DSC gut identifizieren. Der wichtigste Punkt dabei ist meiner Meinung nach, dass nicht Ergebnisse im Vordergrund stehen sollten, sondern die individuelle Entwicklung der Kinder. Das sagt der DFB zwar auch für die gesamte Ausbildungsarbeit, aber ich habe den Eindruck, dass dies beim DSC auch wirklich umgesetzt und gelebt wird. Was ich mir für die Zukunft wünsche, wäre eine stärkere Vernetzung der einzelnen Altersstufen etwa in Form regelmäßigen Austauschs oder der Spezifizierung eines gemeinsamen Stufenplanes, der die konkreten Ziele für jede Altersstufe beschreibt.

Vielen Dank für dein Engagement und das Interview!

[BK]

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