Foto: Mannschaftsfoto der vergangenen Saison des FSV Oderwitz 02 (Quelle: FSV Oderwitz 02 – vielen Dank!)
Der FSV Oderwitz 02 wurde am 7. Mai 2002 durch den Zusammenschluss der Fußballabteilungen der beiden Sportvereine SV 1861 Oberoderwitz und TSV Niederoderwitz als reiner Fußballverein gegründet. Ziel des Vereins ist die Förderung und Beschäftigung der Jugend, für ein weiteres Ziel, Etablierung der 1. Männermannschaft auf Landesebene wurde mit dem Aufstieg 2017 in die Landesklasse Ost der erste Schritt getan.
Die Fusion der beiden Abteilungen verlief jedoch nicht immer gerade einfach. Bedingt durch eine über sechshundertjährige Teilung des Ortes, zuletzt manifestiert durch eine über Jahrzehnte mitten durch den Ort verlaufende Kreisgrenze, haben sich beide Ortsteile sehr unterschiedlich entwickelt. Erst die sächsische Gemeindegebiets- und Kreisreform machte es möglich, dass beide Orte am 1. Januar 1999 fusionierten. Seit dem gab es immer wieder Bestrebungen die Fußballabteilungen der beiden Vereine SV 1861 Oberoderwitz und des TSV Niederoderwitz zusammenzuführen. Viele Sportfreunde konnten sich jedoch nicht damit abfinden, mit den Fußballern des anderen Ortsteils eine Verbindung einzugehen. Gründe hierfür waren die jahrzehntelange Trennung der Gemeinde durch die Kreisgrenze, eine häufig unterschiedliche Spielklasse der jeweils 1. Männermannschaften und dadurch verbunden immer wieder persönliche Sticheleien der Sportfreunde untereinander. Selbst am unterschiedlichen KFZ-Kennzeichen (neuerdings sind die alten Nachwendekennzeichen LÖB und ZI als Wunschkennzeichen gegen Aufpreis wieder erhältlich) störten sich einige.
Die Saison 2018/19 beendeten die Oderwitzer als Vierter der Landesklasse Ost, aktuell belegt die Mannschaft mit 4 Punkten (1 – 1 – 3) Tabellenplatz 12. Die letzten Aufeinandertreffen mit dem Dresdner SC stammen noch aus der Saison 2017/18, das Heimspiel in Dresden endete 2:2 unentschieden, das Rückspiel in Herrnhut gewann Oderwitz mit 6:1.
Anfahrtsbeschreibung
Das Spiel wird auf dem Sportplatz Niederoderwitz (Rasen) ausgetragen.
Die Anfahrt (100 km ab Heinz-Steyer-Stadion) erfolgt über die A 4 bis Bautzen-West (Ausfahrt 89) und weiter über die B 96 bis Oderwitz. Im Ortsteil Niederoderwitz nach der Sparkasse in Sichtweite zur Schokoladenfabrik nach links in die Großhennersdorfer Straße (S 128) biegen und dem Straßenverlauf bis zum Parkplatz folgen, dieser taucht auf der rechten Seite in Höhe der Sportanlage auf.
Schneller, allerdings etwas länger (115 km ab H-S-S) ist die Anfahrt über die A4 bis Weißenberg (Ausfahrt 91), S112, B178 bis Löbau und weiter über die B 178n. Das Ende der Ausbaustrecke befindet sich an der Großhennersdorfer Straße, ganz in der Nähe des Rasenplatzes in Niederoderwitz. Nun einfach der Beschilderung nach Oderwitz folgen. Das Sportgelände einschließlich Parkplatz befindet sich auf der linken Seite.
Adresse für Navigationsgeräte: Ernst-Thälmann-Str. 3, 02791 Oderwitz
ÖPNV:
Hinfahrt
- Trilex RE2 – Richtung Reichenberg/Liberec
- 13:11 ab Bahnhof Dresden-Mitte Gleis 3
- 14:28 an Oberoderwitz Bahnhof, Gleis 1
- TRILEX RE2 hält nur in Oberoderwitz!!!
- DB-Fahrkarten werden anerkannt, Fahrradmitnahme begrenzt möglich, nur 2. Klasse
- Von dort zu Fuß über die Hauptstraße (B 96 Richtung Zittau), in Höhe der Schokoladenfabrik links in die Großhennersdorfer Straße und zirka 800 Meter zur Sportanlage laufen (ca. 20 Minuten).
Rückfahrt
- Trilex RE 2 – Richtung Dresden
- 17:30 ab Oberoderwitz Bahnhof, Gleis 1
- 18:49 an Dresden Bahnhof Mitte, Gleis 4
Oderwitz
Oderwitz (obersorbisch Wódrjeńca) geht auf eine slawische Siedlung namens Wudrijecz zurück und wurde urkundlich erstmals 1324 als Odrowitz erwähnt. Die Übersetzung des Ortsnamens aus dem slawischen bezeichnet eine vom Wasser verursachte Vertiefung. Bis ins 19. Jahrhundert war die Gemeinde durch Landwirtschaft und die grundherrschaftliche Trennung in sieben Anteile geprägt. Die ersten Bewohner von Oderwitz waren noch völlig frei, ab 1368 begann die herrschaftliche Trennung des Ortes in mehrere Anteile. Die ältesten bekannten Grundherren von Oderwitz waren Heinrich von Reydenburg und Heinrich von Bolberitz, die 1395 und 1396 Kirchenpatrone des Ortes waren. Kurz darauf ging der Besitz an die Burggrafen von Dohna über, die nun die Oberlehnsherren des Dorfes waren und den Besitz an verschiedene Lehnsleute aufteilten. Politische, religiöse und wirtschaftliche Differenzen führten immer wieder zu einschneidenden Veränderungen in den Besitzverhältnissen. Die endgültige Teilung des Ortes geht auf Heinrich von Schleinitz zurück, der 1515 einen Teil des Ortes an das Kloster Oybin verkaufte, dessen Güter im Zuge der Reformation aufgelöst wurden und an die Stadt Zittau fielen.
Im Zuge des Sächsisch-Böhmischen Separatfriedens im Dreißigjährigen Krieg 1635 gelangte die gesamte Oberlausitz zu Sachsen, die Teilung des Ortes in verschiedene Gutsherrschaften blieb davon unberührt. Erst durch die Sächsische Landgemeindeordnung von 1838 wurden die Anteile der Orte vereinigt und die eigenständigen Gemeinden Nieder-, Mittel- und Oberoderwitz geschaffen, die jeweils ein Gemeindevorsteher leitete. Ab 1865 wurden alle Abgaben und Dienste abgeschafft und wenige Jahre später endete auch die letzte adlige Grundherrschaft in Oderwitz. Durch eine Verwaltungsreform nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 ging Oberoderwitz in die Verwaltung der Amtshauptmannschaft Löbau über, Nieder- und Mitteloderwitz verblieben unter der Zittauer Verwaltung. Am 1. Januar 1910 wurde Mitteloderwitz nach Niederoderwitz eingemeindet. Im 19. Jhd. kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung, der auch ein enormes Bevölkerungswachstum mit sich brachte. So wurde bis 1848 die Bahnstrecke von Oderwitz nach Löbau gebaut; um 1880 entstanden die ersten maschinellen Großwebereien im Ort.
Ab 1960 erlebte die Gemeinde ihre wirtschaftliche Blütezeit, es wurden große Mengen Damastwaren produziert und exportiert. Nach der Wiedervereinigung verlor Oderwitz seine Bedeutung als Textilzentrum. Aufgrund des Rückgangs des Damastwarenbedarfs wurden die Damino-Werke 1991 stillgelegt, 1998 die Fabrikhallen in Niederoderwitz zum Teil abgerissen. Im selben Jahr kam es zur Stilllegung der Bahnstrecke Oberoderwitz-Löbau. Noch heute sind die Auswirkungen dieser Entwicklung spürbar, viele junge Leute ziehen auf der Suche nach Arbeit in den Westen Deutschlands. Nach der sächsischen Kreisreform im Jahr 1994 und der damit verbundenen Zusammenlegung der beiden Landkreise Löbau und Zittau verschwand mit der Kreisgrenze die letzte politische Teilung, 1999 fusionierten beide Orte zur Gemeinde Oderwitz, die nun aus zwei zusammen gehörenden Ortsteilen besteht.
In neuerer Zeit wurde der Ort durch das Meteorologiezentrum Wetterkabinett „Zittauer Gebirge“ bekannt. Es dient auch touristischen Zwecken mit Einführungen und Vorträgen rund um das Thema Meteorologie. Ein weiteres touristisches Ziel ist die Sommerrodelbahn am Hang des Oderwitzer Spitzberges. An der Nordwand des Spitzbergs gibt es ein Sportklettergebiet mit über 60 Routen der Schwierigkeitsstufen II bis Xb.
Sonstiges
- Internetseite: www.fsvoderwitz02.de
- Facebook: www.facebook.com/fsvoderwitz02