Die Geschichte der Dresdner Sportfreunde 01 beginnt 1933 mit dem Zusammenschluss der Dresdner Vereine Ring- Greiling (bis 1930 Dresdner Fußballring 02), SV Brandenburg 01 und dem Verein für Rasensport. Gespielt wurde von Anfang an auf der Radrennbahn Bärnsdorfer Straße, auch bekannt als Stadion Dresden-Nord. Die Sportfreunde erreichten nach ihrer Gründung auf Anhieb die Qualifikation zur neu gegründeten Gauliga Sachsen. In der damals höchsten deutschen Spielklasse agierten die Sportfreunde mit zwischenzeitlichen Unterbrechungen insgesamt fünf Spielzeiten.
Bereits im Aufstiegsjahr erreichte der Verein mit Rang 5 sein bestes Gauligaergebnis, blieb jedoch hinter dem Dresdner SC und dem SV Guts Muts Dresden nur dritte Kraft in Dresden. Im Tschammer-Pokal erreichten die Dresdner 1935 das Viertelfinale, in dem sie dem SV Waldhof Mannheim mit 0:1 unterlagen. 1941 erfolgte gegen den Polizei-SV Chemnitz bereits in der ersten Runde das Aus.
1945 wurde der Verein, wie alle anderen Vereine auch, durch die Besatzungsmächte verboten und aufgelöst.
Nach Lockerung der Bestimmungen wurde 1946 die SG Neustadt gegründet. Bedingt durch Umstrukturierungen im DDR-Fußball änderte sich auch der Vereinsname mehrfach. Aus der „SG Neustadt“ wurde 1950 die BSG Bau-Union- Süd Dresden und 1952 die BSG Aufbau Dresden-Mitte. Die BSG trat nie im höherklassigen DDR-Fußball in Erscheinung.
Nach dem politischen Ende der DDR gründeten die BSG-Mitglieder den ehemaligen Verein Sportfreunde 01 Dresden am 4. Mai 1990 neu. Am 1. Juli 2001 schlossen sich die Sportfreunde 01 mit dem 1950 gegründeten SV Nord Dresden (ehemals BSG Funkwerk, BSG Motor Industriegelände und BSG Meßelektronik Dresden) zu den Sportfreunden 01 Dresden-Nord zusammen. Die Fusion brachte mit sich, dass sich der Fußballspielbetrieb von der Bärnsdorfer Straße an die Meschwitzstraße verlagerte, wo 2002 ein neuer Kunstrasenplatz entstanden war. Das Stadion Dresden-Nord musste aufgegeben werden, da die Sportler des American Football Clubs „Dresden-Monarchs“ diesen Platz durch die Stadt Dresden zugesprochen bekamen. Aktuell bietet der Verein Sportmöglichkeiten in 8 Abteilungen: Fußball, Handball, Billard, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Kanu und Allgemeine Sportgruppe.
2004 stieg die Fußballmannschaft der Sportfreunde 01 Dresden-Nord in die Stadtliga Dresden auf und konnte dreimal den Stadtpokal der Sparkasse (2007/2009/2011) gewinnen. Die letzte Saison in der Stadtliga Dresden beendeten die Sportfreunde mit nur zwei Toren Rückstand als Zweiter und belegten damit einen der zusätzlichen Aufstiegsplätze zur neuen Stadtoberliga Dresden. Aktuell stehen die Sportfreunde mit 7 Punkten (2 – 1 – 6) auf Tabellenplatz 12, der Dresdner SC bestritt in der jüngsten Vergangenheit noch kein Punktspiel gegen die Mannschaft aus der Albertstadt.
Albertstadt
Im Zuge der Militärkonvention zwischen Preußen und Sachsen, die am 7. Februar 1867 unterzeichnet wurde, erhöhte sich, bedingt durch die neu eingeführte allgemeine Wehrpflicht, die Zahl an Soldaten so stark, dass die bestehenden Kasernen in der Dresdner Neustadt nicht mehr ausreichten. Im Jahr 1873 begann mit Hilfe der umfangreichen Kriegsreparationen Frankreichs der Bau der Albertstadt, die nach dem damaligen König Albert (1828 – 1902) benannt wurde. Dieser war im Deutsch-Französischen Krieg Befehlshaber der sächsischen Maasarmee und wurde von Kaiser Wilhelm I. zum Feldmarschall befördert. Initiator der Albertstadt war der sächsische Kriegsminister General der Kavallerie Georg Friedrich Alfred Graf von Fabrice (1818 – 1891), der gleichzeitig Ministerpräsident von Sachsen war.
Entlang einer Heerstraße von über drei Kilometern Länge und dreißig Metern Breite ließ er im Auftrag Alberts von 1873 bis 1876 mehrere Kasernen für Grenadiere, Gardekavallerie und Feldartillerie errichten.
Hinzu kamen entlang der Hellerschanze und des Transitkorridors durch die Dresdner Heide (Bahnlinie nach Schlesien, Straße nach Königsbrück, Prießnitz) Unterkünfte für Pioniere, Train, Reitschule sowie eine Kadettenanstalt. Etwa in der Mitte wurde auf einer riesigen ehemaligen Verteitigungsanlage das Arsenal als Ersatzneubau für das alte Zeughaus (das heutige Albertinum) angelegt. An das Arsenalhauptgebäude, welches heute als Militärhistorisches Museum dient, schlossen sich die umfangreichen Militärwerkstätten an. Dieses Zentrum der Rüstungsindustrie vereinigte Lager- und Magazingebäude, Werkstätten zur Fabrikation militärischer Geräte und ein Pulverlaboratorium zur Munitionsherstellung. Die bis 1918 mehrfach erweiterten Anlagen mussten nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages aufgegeben werden. In den Hallen und Werkstattgebäuden siedelten sich daraufhin verschiedene zivile Unternehmen an, so dass dieser Teil der Albertstadt heute allgemein als Industriegelände bekannt ist.
Auf den Flächen zwischen Königsbrücker Straße und Eisenbahn befand sich der Provianthof zur Versorgung der Dresdner Garnison mit der Heeresbäckerei, Wäscherei und Speichern sowie das Militärfestungsgefängnis. Nach dem Tod Fabrices 1891 setzte sein Nachfolger Carl Paul von der Planitz den Ausbau der Albertstadt fort.
U.a. entstanden 1897 das Sächsische Kriegsarchiv an der Marienallee, nach der Jahrhundertwende weitere Kasernenbauten an der König-Georg-Allee und der Tannenstraße sowie 1910 das Sächsische Soldatenheim. Bis
1945 wurde die gesamte Anlage ständig ergänzt und erweitert, vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges waren zu Friedenszeiten in der Albertstadt (die mittlerweile Klotzsche erreicht hatte) mehr Soldaten stationiert als heute die gesamte Bundeswehr an Personal aufbieten kann. Damit war die Anlage umfangreicher als die preußischen Garnisonen Potsdam oder Stettin.
Als eigentlicher Gründungstag der Albertstadt gilt der 7. Februar 1873, als die sächsische Ständeversammlung die Pläne des Kriegsministeriums billigte. Mit einer politisch und wirtschaftlich selbstständigen Militärstadt sollten kurze Entscheidungswege erreicht und unerwünschter politischer Einfluss von den Militärangehörigen ferngehalten werden. Gleichzeitig gelang es jedoch, moderne Erkenntnisse der militärischen Ausbildung und der Militärhygiene umzusetzen und so die Lebensbedingungen der Soldaten spürbar zu verbessern. Außerdem hemmte die enge Verflechtung zwischen militärisch genutzten und zivilen Objekten die weitere städtebauliche Entwicklung Dresdens. Bis 1945 bildete die Militärstadt mit ihren Kasernen, wirtschaftlichen und militärischen Einrichtungen einen selbstständigen Gutsbezirk und wurde erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges nach Dresden eingemeindet.
Die Anfahrt (5 km) erfolgt über die Königsbrücker Straße landwärts. Ausreichende Parkmöglichkeiten gibt es im Gelände der Heeresbäckerei am alten Heizhaus (griechisches Restaurant Mythos Palace).
ÖPNV: StraBa 7, 8 (Haltestelle Heeresbäckerei) und fußläufig die Königsbrücker Straße weiter landwärts (300 Meter) bis zum Vereinsgelände.
Die Webseite der Sportfreunde: http://sportfreunde01.de/neu/index.php
Aktuelles Mannschaftsfoto der 01’er:
Foto: Sportfreunde 01 Dresden-Nord