Foto: Mannschaftsfoto Radebeuler BC 2015/16 (Bildquelle: Radebeuler BC 08 – vielen Dank!)
Mit seiner mehr als 100-jährigen Tradition ist der Radebeuler BC ein fester Bestandteil der Stadt Radebeul und ganz Sachsens, der sich schon immer um die Förderung des Kinder- und Jugendsports kümmerte und sich auch für die Zukunft hohe Ziele gesteckt hat. Im Nachwuchs sind alle Altersgruppen von den G- bis zu den A-Junioren besetzt. Der RBC 08 hat sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren eine Fußballgröße unter den sächsischen Vereinen zu werden. Dazu soll sich die 1. Männermannschaft über Jahre in der Landesliga etablieren. Der Verein verzeichnet einen regen Mitgliederzufluss, bisher haben ca. 340 Mitglieder die Möglichkeit, aktiv Sport zu treiben.
Die Gründungsversammlung fand 1908 auf den Radebeuler Seewiesen statt, mangels eigener Spielstätte wurde bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf unterschiedlichen Plätzen gespielt. Während des Krieges kam es aufgrund zahlreicher Einberufungen zu einer Kriegsspielgemeinschaft mit dem SV Brandenburg Dresden, damit verbunden ein Umzug nach Mickten auf die Sportanlagen am Straßenbahnhof. An dieser Stelle befinden sich heute das Sachsenbad, der Sportplatz Wurzener Straße und ein Kleingartenverein.
Nach Kriegsende machte sich der RBC wieder selbständig, doch eine ordentliche Spielstätte fehlte noch immer. 1922 legte die Stadt Radebeul zwei schöne Sportplätze am Realgymnasium an (das heutige Lößnitzstadion), in das der RBC als feste Heimspielstätte einziehen konnte. Damit verbunden ging ein stetiger Mitgliederzuwachs einher. Vor allem Jugendliche kamen in den folgenden Jahren.
Fatal war allerdings, dass diese Jugendlichen während des nun folgenden Zweiten Weltkriegs alle im wehrpflichtigen Alter waren und die komplette A-Mannschaft einberufen wurde. Mit Hilfe der älteren Sportfreunde konnte der Spielbetrieb noch bis Ende 1944 aufrechterhalten werden. Doch mit dem Ende des Deutschen Reichs wurde der RBC wie alle anderen Sportvereine in Deutschland durch die Siegermächte verboten, die Sportplätze am Gymnasium wurden nach sowjetischem Vorbild umgebaut und auch durch die Besatzungsmacht genutzt.
Der Neuanfang erfolgte 1946 an der Forststraße (heute ein Autohaus) mit der SG Radebeul, mit dem Einstieg des Arzneimittelwerkes wurde daraus ALCID Radebeul und ab 1948 dann BSG Chemie Radebeul. Doch dies hat mit dem RBC nicht viel gemeinsam, außer dass sich ehemalige Fußballer des Vereins dort wieder fanden. Die BSG Chemie Radebeul war ein Gründungsmitglied der 1952 gegründeten drittklassigen Bezirksliga Dresden, die Mannschaft konnte sich dort nur ein Jahr halten, erst von 1983 bis 1987 kehrte die Mannschaft wieder in die Bezirksliga zurück.
Die Neugründung des Radebeuler Ballspielclub 08 erfolgte am 06.04.1998. Dies wurde durch die Fußball-Abteilungen von Planeta Radebeul und Chemie Radebeul möglich, welche fusionierten um eine schlagkräftige Radebeuler Mannschaft zu formen. Die 1. Männermannschaft stieg 2004 in die Bezirksliga auf und spielte von 2009 bis 2014 in der Landesliga. Seit der Strukturreform im Sächsischen Fußballverband 2010/11 ist der Radebeuler BC Mitglied des Stadtverbandes Fußball Dresden. Heimspielstätte ist mittlerweile das Weinbergstadion in Kötzschenbroda.
Die Saison 2014/15 beendete der RBC auf Platz 5 der SFV-Landesklasse Ost. Eine Niederlage am letzten Spieltag verhinderte dabei den möglichen Wiederaufstieg in die Landesliga. Aktuell steht das Team mit 30 Punkten (9 – 6 – 5) auf Tabellenplatz 5 in der Landesklasse Ost, die Wertung des Spiels gegen Zschachwitz durch das SFV-Sportgericht steht dabei noch aus. Das Hinspiel im Heinz-Steyer-Stadion gewann der RBC mit 0:1.
Anfahrt
Adresse Navigationsgeräte: Carl-Pfeiffer-Straße 5, 01445 Radebeul
Die Anreise (12 km) erfolgt über die Leipziger Straße, die in Radebeul zur Meißner Straße wird, bis zum Stadtteil Kötzschenbroda. Die Carl-Pfeiffer-Straße beginnt am Anfang der Kötzschenbrodaer Gleisschleife (rechte Seite) in Höhe der Straßenbahnhaltestelle Rdbl West/Flemmingstraße. Nach 200 Metern befindet sich das Weinbergstadion auf der linken Seite, Ein Parkplatz befindet sich im Eingangsbereich zur Sportanlage. Entlang der Carl-Pfeiffer-Straße besteht beidseitig Parkverbot, welches von einigen Anwohnern gern mit Hilfe des GVD (Ordnungsamt) durchgesetzt wird.
ÖPNV:
- Straßenbahn Linie 4 bis Haltestelle Radebeul West/Flemmingstraße (Fahrzeit ab Postplatz beträgt 33 Minuten, Tarifzonengrenze ab Forststraße beachten)
- S-Bahn S1 bis Kötzschenbroda (Fahrzeit ab Dresden-Mitte beträgt 16 Minuten plus 13 Minuten Fußweg über Bahnhofstraße, Meißner Straße, Tarifzonengrenze ab Trachau beachten)
Radebeul
Die heutige Stadt Radebeul entstand erst 1935 durch den Zusammenschluss der Lößnitzgemeinden zwischen Trachau / Kaditz auf der einen und Coswig auf der anderen Seite. Im Jahre 1349 wurde das namensgebende Dorf Radebeul (heute Alt-Radebeul) erstmals urkundlich erwähnt, die anderen weit größeren Ortsteile sind mitunter erheblich älter. Der Schreibweise von 1349 als Radebůl folgend wurden ohne jegliche wissenschaftliche Begründung ein Rad und ein Beil zur Erklärung des Ortsnamens ins Siegel aufgenommen, das Rad ist heute noch Bestandteil des Stadtwappens. Aus heutiger Sicht wird jedoch vermutet, dass der Ortsname einem alten slawischen Vornamen entspricht, etwa „Dorf des Radobyl“.
1905 wurde Serkowitz nach Radebeul eingemeindet, 1934 folgten Wahnsdorf und Oberlößnitz. Westlich von Radebeul vollzog sich in den 1920er Jahren eine ähnliche Entwicklung. So gliederte Kötzschenbroda 1920 die Gemeinde Lindenau ein. Durch die Eingemeindung von Naundorf, Zitzschewig und Niederlößnitz 1923 wurde Kötzschenbroda Großgemeinde und am 5. Mai 1924 zur Stadt erhoben. Radebeul und Kötzschenbroda wurden zum 1. Januar 1935 zur bezirksfreien Stadt Radebeul zusammengeschlossen. Dabei folgten die damaligen Machthaber der Legende von Rad und Beil als „deutscheste“ aller möglichen Ortsnamen, schafften in diesem Zuge die ihrer Meinung zu slawischen Ortsnamen ab und nummerierten kurzerhand alle Ortsteile mit römischen Ziffern durch. Erst Mitte der 1970er Jahre besann man sich in der Stadterwaltung auf die alten Bezeichnungen der Ortsteile zurück.
Das älteste und gleichzeitig berühmteste Bauwerk der Stadt ist die Kirche zu Kötzschenbroda aus dem Jahre 1273. Am 27. August 1645 wurde im dazugehörigen Pfarrhaus der Waffenstillstand von Kötzschenbroda zwischen dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. und dem schwedischen General Lennart Torstensson geschlossen, der für Sachsen den Dreißigjährigen Krieg beendete. Kurz vor Ablauf der Waffenstillstandsdauer von sechs Monaten wurde in Eilenburg der Waffenstillstand bis zum allgemeinen Friedensvertrag (Westfälischer Friede) verlängert. Seit 1935 wird für das Gotteshaus der Name Friedenskirche verwendet.
Am 1. Dezember 1928 wurde 16 Jahre nach seinem Tod in Karl Mays Wohnhaus Villa Shatterhand das Karl-May-Museum Radebeul eröffnet. Dort findet sich neben der 1985 eröffneten Ausstellung „Karl May – Leben und Werk“ auch das restaurierte und mit dem originalen Inventar ausgestattete Arbeitszimmer Mays, seine Bibliothek sowie der Empfangssalon, ferner das Arbeitszimmer Klara Mays. Alle Räume sind in jenem Einrichtungszustand wie zu ihrem jeweiligen Lebensende eingerichtet. Auch sind der Henrystutzen, der Bärentöter und die Silberbüchse nebst einer Büste von Winnetou ausgestellt. In dem ebenfalls auf dem Gelände stehenden Blockhaus Villa Bärenfett ist eine einzigartige völkerkundliche Indianerausstellung zu sehen. Der Grundstock der Indianersammlung stammt noch von Karl und Klara May, sowie von Patty Frank, dem Mitbegründer und langjährigen Verwalter des Museums.
Sonstiges
Webseite des RBC: www.rbc08.de