Der Hoyerswerdaer SV wurde im Jahr 1919 unter der Bezeichnung SV Hoyerswerda 1919 gegründet. Der Club agierte innerhalb des Südostdeutschen Fußball-Verbandes bis 1933 im Gau Schlesien. In der Spielzeit 1932/33 qualifizierte sich Hoyerswerda für die 1933 neu eingeführte Gauliga Schlesien, konnte den sofortigen Wiederabstieg jedoch nicht verhindern. 1943/44 kehrte der Club noch einmal kurzzeitig in die 1941 gegründete Gauliga Niederschlesien (Gruppe Liegnitz/Görlitz) zurück, stellte den Spielbetrieb aber noch vor 1945 ein.
1945 wurde der Club aufgelöst und als SG Hoyerswerda neu gegründet. Die lose Sportgruppe agierte zwischen 1947 und 1950 für drei Spielzeiten in der LL Sachsen (SBZ), in der durchweg vordere Tabellenplätze erreicht wurden. Im Anschluss wurde eine Umbenennung in BSG Kreisrat Hoyerswerda vollzogen. Mit dem Einstieg der Stadtverwaltung Hoyerswerda wurde die Betriebssportgemeinschaft ab 1951 wie alle Mannschaften der staatlichen Verwaltung innerhalb der zentralen Sportvereinigung Einheit unter der Bezeichnung Einheit Hoyerswerda geführt. Bereits 1956 wechselte die BSG erneut den Trägerbetrieb und trat in der Folgezeit als Aufbau Hoyerswerda in Erscheinung.
Auf sportlicher Ebene stieg Einheit Hoyerswerda erstmals 1954 in die drittklassige Bezirksliga Cottbus auf, in welcher die Lausitzer mit kurzzeitigen Unterbrechungen bis in die Achtziger Jahre zur festen Größe wurden. Beste Platzierung war die 1969/70 Cottbuser Bezirksligavizemeisterschaft. 1956 erreichte Einheit Hoyerswerda die Qualifikationsrunde zum FDGB-Pokal, gegen Dynamo Dresden verloren die Lausitzer mit 2:5.
1991 vollzog der Club eine erneute Namensänderung zum historischen Namen SV Hoyerswerda 19. 2001 fusionierte der Verein mit dem ESV Lok Hoyerswerda zur SpVgg Hoyerswerda 1919. Bereits 2007 folgte der Zusammenschluss mit dem Hoyerswerdaer SV Einheit zum Hoyerswerdaer SV 1919. Heimstätte des Clubs ist das Stadion Am Adler, welches 3.000 Zuschauern Platz bietet, gespielt wird im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark mit 11.000 Zuschauerplätzen.
Die Saison 2011/12 beendete der Hoyerswerdaer SV 1919 als Zweiter der Bezirksliga Sachsen-Ost, aktuell steht der Verein mit 9 Punkten (3 – 0 – 2) auf Tabellenplatz 4. Die letzten Punktspiele gegen den Dresdner SC fanden in der Saison 2006/07 statt und endeten beide siegreich für den Sportclub (3:0 für den DSC im heimischen Heinz-Steyer-Stadion und 0:1 auswärts im Stadion am Adler).
Die Anreise (65 km) erfolgt über die B 97 bis Hoyerswerda. Nach Überquerung der Elsterbrücke befindet sich der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark zwischen Spremberger Chaussee (B 97) und Lieselotte-Hermann-Straße auf der rechten Seite. Dazu rechts in die Bautzener Allee abbiegen und gleich wieder nach links in die Lieselotte-Hermann-Straße, Parkplätze sind vorhanden.
ÖPNV:
RegionalExpress RE 15 – Richtung Hoyerswerda
11:45 ab Dresden Hauptbahnhof, Gleis 2 – 13:19 an Hoyerswerda Bahnhof, Gleis 1
Stadtbus Linie 4 (Ringlinie)
13:35 ab Hoyerswerda Bahnhof – 13:47 an Hoyerswerda Konrad-Zuse-Straße
Rückfahrt:
20 bis 30 Minuten Fußweg zum Bahnhof, kein Bus mehr nach 16:00 !
RegionalExpress RE 15
18:38 ab Hoyerswerda Bahnhof, Gleis 1 – 20:12 an Dresden Hauptbahnhof, Gleis 1
Fanbus:
Der DSC setzt erneut einen Fanbus ein. Interessenten für einen der wenigen Restplätze können sich im DSC-Forum oder bei Roy Helbig melden!
Hoyerswerda (obersorbisch Wojerecy)
Die Niederung der Schwarzen Elster war seit dem Abzug der Germanen mit der Völkerwanderung im 4. Jhd. menschenleer und wurde erst im 12. und 13. Jahrhundert besiedelt. Ein großer Teil der Kolonisten, die hier neue Dörfer anlegten, waren Sorben. Der Begriff Lausitz lässt sich vom slawischen luza ableiten und bedeutet so viel wie Sumpfland. In einer Urkunde des Bischofs von Meißen aus dem Jahr 1225 wird eine Kirche in Hoyerswerda erwähnt. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ließen sich deutsche Siedler hier eine Wasserburg erbauen. Damit entstand wohl auch die Ansiedlung. 1268 wird Hoyerswerda in der Oberlausitzer Teilungsurkunde der Markgrafen von Brandenburg genannt. Sie ordnete die westliche Hälfte der Herrschaft Hoyerswerda dem Land Budissin zu, während die Osthälfte zum Land Görlitz kam. Erster bekannter Besitzer von Burg und Herrschaft war der 1272 urkundlich erwähnte, aber weit früher lebende, Hoyer (Wojcek) von Vredeberg (Hoyer von Friedeburg), der damit auch für beide Sprachfamilien Namensgeber der Herrschaft wurde, der Werder des Hoyer. Werder bedeutet dabei so viel wie Erhöhung in einer Flussniederung.
1353 kaufte der böhmische König und deutsche Kaiser Karl IV die Herrschaft Hoyerswerda den Grafen Johann und Günther von Schwarzburg ab, um auf diese Weise die böhmische Herrschaft über die Lausitzen zu verstärken. 1382 bekam Benesch von Dauba Hoyerswerda von König Wenzel als erbliches Lehen. Heinrich von Dauba verlieh Hoyerswerda 1423 das Stadtrecht und das Recht der freien Ratswahl. Die drei Eichen (slawisch Dub) im Stadtwappen gehen auf ein altes Siegel aus dieser Zeit zurück.
Nach dem Sächsisch-Böhmischen Separatfrieden im Dreißigjährigen Krieg gelangte der Ort mit der ganzen Ober- und Niederlausitz 1635 nach Sachsen. 1705 schenkte August der Starke seiner zeitweiligen Mätresse Katharina von Teschen die Standesherrschaft Hoyerswerda. Die neue Herrin war eine wichtige Förderin des Städtchens, besonders des ansässigen Handels und Handwerks. Sie ließ das Schloss im Barockstil aus- und umbauen. Katharina von Teschen lenkte die Geschicke von Hoyerswerda 32 Jahre lang. Die Frondienste in der Herrschaft Hoyerswerda wurden 1782 aufgehoben. Die Äcker des herrschaftlichen Vorwerks von Hoyerswerda verpachtete man an einzelne Bauern der Umgebung.
Als Resultat des Wiener Kongresses 1815 musste Sachsen auf Grund der Beteiligung an den Napoleonischen Kriegen auf französischer Seite unter anderem den Norden und den Osten der Oberlausitz an Preußen abtreten. Am 1. August 1825 wurde die Stadt zusammen mit dem südlichen Kreisgebiet als Kreis Hoyerswerda des Regierungsbezirks Liegnitz in die Provinz Schlesien eingegliedert. 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst und aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz die neue Provinz Niederschlesien gebildet. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt. Die einmarschierenden Truppen der Roten Armee setzten Teile der Stadt in Brand. Da der Landkreis westlich der Oder-Neiße-Linie lag, wurde er nicht wie der größte Teil von Schlesien nach dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt. Er wurde Teil der Sowjetischen Besatzungszone und in das Land Sachsen eingegliedert, mit dem er seit 1949 zur DDR gehörte. Bei der Verwaltungsreform von 1952 wurden die Länder in der DDR aufgelöst und durch Bezirke ersetzt. Der Westteil des Landkreises Hoyerswerda mit der Stadt Ruhland kam zum neuen Kreis Senftenberg (Bezirk Cottbus). Aus dem verbleibenden Kreisgebiet wurde der Kreis Hoyerswerda gebildet, der ebenfalls dem Bezirk Cottbus zugeordnet wurde. Nach der Wiedervereinigung bestand dieser Kreis im Freistaat Sachsen bis 1996 als Landkreis Hoyerswerda fort.
Einige Kilometer nördlich der Stadt entstand 1955 das Braunkohleveredelungswerk (Kombinat) Schwarze Pumpe, für dessen Beschäftigte Wohnraum geschaffen werden musste. Ab 1957 stieg der Bedarf an Wohnungen immer mehr, so wurde erstmals in Großblock- und Plattenbauweise Wohnraum geschaffen. Es entstand eine sozialistische Stadt mit insgesamt zehn Wohnkomplexen und mehreren zehntausend Wohnungen. Im Jahr 1981 erreichte die Einwohnerzahl der Stadt ihr Maximum von 71.124 Einwohnern. Hoyerswerda galt zu DDR-Zeiten als kinderreichste Stadt der Republik. Auf Grund des nach der Wende einsetzenden Bevölkerungsrückgangs wurde 1997 mit dem Rückbau zahlreicher Wohneinheiten begonnen. Seit der Wende in der DDR hat die Stadt vor allem wegen der Abwanderung aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und in zunehmendem Maße wegen des Geburtendefizits 46 Prozent ihrer Bevölkerung (rund 32.000 Personen) verloren.
Die Webseite des HSV 1919: www.hsv-1919.de
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Quelle/Copyright: Werner Müller, 02627 Radibor – Freier Journalist
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