Bild: Dobritz 1908 – Dresdner Gardinen- und Spitzenfabrik
1950 wurde im Dresdner Stadtteil Dobritz die BSG Hochvakuum Dresden als sozialistische Betriebssportgemeinschaft gegründet. Nach einer wechselvollen Geschichte, die DDR-typisch mit Zuordnung verschiedenster Trägerbetriebe und den damit verbundenen Namenswechseln einherging, beschloss die Mitgliedschaft am 20.06.1990 den neuen Vereinsnamen – SV Eintracht Dobritz 1950 e.V.
Der Verein ist satzungsgemäß ein Fußballverein mit etwa 350 Mitgliedern, zwei kleine allgemeine Sportgruppen, die sich dem Volleyball verschrieben haben (kein Wettkampfbetrieb), und eine Frauengymnastikgruppe runden die Vereinsstruktur ab.
Gespielt wird auf dem 2004 gebauten Kunstrasenplatz an der Breitscheidstraße, davor befand sich an dieser Stelle ein mehr oder weniger intakter Rasenplatz, der bei der Flut im Jahr 2002 völlig zerstört wurde.
Anfahrt
Die Anfahrt (10 km) erfolgt über Stübelallee, Winterbergstraße, Breitscheidstraße bis zum Vereinsgelände. Parkplätze befinden sich direkt an der Sportanlage.
Adresse für Navigationsgeräte: Breitscheidstraße 86; 01237 Dresden
ÖPNV (ab Bahnhof Mitte)
- S-Bahn S1/S2 (Richtung Pirna) bis Haltepunkt Dobritz und fußläufig über Moränenende, Wilhelm-Liebknecht-Straße und Breitscheidstraße (etwa 1 Kilometer) bis zum Vereinsgelände
- Bus 65 (Blasewitz – Heidenau) bis Niederseidewitzer Weg und fußläufig die Zamenhofstraße etwa 50 Meter zurück bis zur Breitscheidstraße und diese dann landwärts etwa 100 Meter bis zur Sportanlage
- auch als Kombination S-Bahn bis Dobritz / eine Haltestelle Bus 65 möglich
Dobritz
Dobritz wurde 1378 erstmals als Doberwicz urkundlich erwähnt, der aus dem altsorbischen stammende Name weist auf eine entsprechende Gründung durch einen Anführer namens Dobr (der Gute oder der Gütige) hin. Der Ort bestand einst aus drei Teilen: dem älteren Gassendorf Großdobritz, dem Bauernweiler Kleindobritz sowie der im 14. Jh. zur Wüstung gewordenen Siedlung Lippen, die ganz im Süden der heutigen Ortsflur lag. Sowohl Groß- als auch Kleindobritz unterstanden verschiedenen, mehrfach wechselnden Lehnsherren. So besaßen die Herren von Bärenstein, von Rottwerndorf und von Borthen zeitweise Anteile an den Dörfern. 1582 erwarb die auf Schloss Weesenstein ansässige Adelsfamilie Bünau die Erbgerichtsbarkeit über Großdobritz, während Kleindobritz bis ins 19. Jahrhundert zum Dresdner Religionsamt gehörte.
Die Bewohner der beiden Orte, die sich erst 1839 zu einer Gemeinde zusammenschlossen, lebten vorrangig von der Landwirtschaft. Noch heute sind im Dorfkern einige Bauerngüter erhalten geblieben. Neben diesen gab es bereits im 18. Jahrhundert zahlreiche Häusleranwesen in Altdobritz und an der Pirnaer Landstraße, deren Bewohner ihren Lebensunterhalt mit Spinnen, Zwirnen und der in Heimarbeit betriebenen Strohflechterei verdienten. Erst nach 1880 wandelte sich Dobritz vom Bauerndorf zum Arbeiterwohnort, nachdem im benachbarten Niedersedlitz zahlreiche Industrieunternehmen gegründet worden waren. Hinzu kamen bis 1895 sieben große Gärtnereien, die zuvor in Striesen der zunehmenden Bebauung weichen mussten.
Bis 1910 war die Bevölkerung auf über 1500 Einwohner gewachsen, von denen fast zwei Drittel Arbeiter waren. In Dobritz selbst war als bedeutendstes Unternehmen 1884 eine Gardinenfabrik eröffnet worden, die zumeist Frauen beschäftigte. 1912 übernahm die Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur AG den Betrieb. Um die langen Arbeitswege der aus zahlreichen Orten der Umgebung stammenden Arbeiterinnen zu verkürzen, entstanden nördlich der heutigen Breitscheidstraße vor und nach dem Ersten Weltkrieg neue Wohnsiedlungen. Am 1. April 1921 kam Dobritz als Stadtteil zu Dresden.
Mannschaftsfoto
Bild: Aktuelles Mannschaftsfoto des SV Eintracht Dobritz 1950 (Quelle: SV Eintracht Dobritz 1950 – vielen Dank!)
Sonstiges
- Web: www.eintracht-dobritz.de
- Facebook: www.facebook.com/eintracht.dobritz