Website-Icon Dresdner Sportclub 1898 e.V. Abteilung Fußball

Alles Gute zum 99. Geburtstag lieber Horst!

Alles Gute zum 99. Geburtstag lieber Horst!

Bild: Spielerpass von Horst Seifert beim DSC Heidelberg

Wir graturlieren unserem ehemaligen Spieler Horst Seifert herzlich zum 99. Geburtstag. Alles Gute, ‚Saftl‘! Wir wünschen beste Gesundheit und alles Gute für das 100. Lebensjahr.

Horst Seifert, der auch unter dem Spitznamen “Saftl” bekannt ist, ist der letzte noch lebende Spieler der legendären Elf der SG Friedrichstadt. Die SG Friedrichstadt war der Nachfolger des wie auch alle anderen Vereine zwangsweise aufgelösten Dresdner Sport-Club nach dem 2. Weltkrieg. Die damalige SG Friedrichstadt-Mannschaft floh nach der als Skandalspiel gegen Horch Zwickau in die Geschichte eingegangenen 1:5-Niederlage beim Finale um die DDR-Meisterschaft zum Großteil nach West-Berlin und auch die SG Friedrichstadt wurde in der Folge von den politischen Machthabern aufgelöst.

Der Rechtsaußen wechselte im Juni 1949 zum DSC und spielte hier unter anderen gemeinsam mit Helmut Schön. In 12 Spielen erzielte der am 17.10.1925 Geborene sechs Treffer für die Friedrichstädter. Auch Seifert zog es nach dem Skandalspiel weg, wie viele andere seiner Weggefährten zunächst nach West-Berlin zu Hertha BSC/DSC und schließlich zum Dresdner SC Heidelberg, wo er bis 1968 aktiv war. Seine Fußballkarriere beendete er dann bei den Alten Herren von Bad Godesberg.

Wer mehr über die DSC-Geschichte wissen möchte, kann sich das DSC-Buch “Schwarz-Rote Leidenschaft” kaufen. Hier hat Horst Seifert ein Grußwort beigesteuert und blickt dabei auch auf die bewegenden Zeiten in Dresden, Berlin sowie Heidelberg zurück.

Ein Auszug:
“Der Sport-Club-Nachfolger, die SG Friedrichstadt, bekam dann ebenfalls Probleme, da die  Forderung bestand, dass nur eine BSG, keinesfalls eine SG, als Meister der DDR gekürt werden darf. So kam es am 16.04.1950 nach Punktgleichheit zwischen der SG Friedrichstadt und der BSG Motor Zwickau im Dresdner Ostragehege zum Entscheidungsspiel vor 60.000 Zuschauern! Mit dem Oberhaupt der DDR, Walter Ulbricht, auf der Steintribüne und dem von seiner Polit-Riege gut eingewiesenen Schiedsrichter Schmidt aus Schönebeck wurde das Spiel am 16. April zum Skandalspiel. In dessen Verlauf standen teilweise nur neun Spieler von Friedrichstadt auf dem Spielfeld. Auswechselspieler gab es noch keine. Die Betriebssportgemeinschaft Horch Zwickau besiegte die SG Friedrichstadt mit 5:1.”

Der nun 99-Jährige Seifert lebt heute und hoffentlich noch für lange Zeit in Remagen am Rhein (Rheinland-Pfalz).

Die mobile Version verlassen