Das letzte Spiel der 1. Männer im heimischen Heinz-Steyer-Stadion vorm bald beginnenden Abriss hatte einiges zu bieten: eine tolle Kulisse, feine Stimmung, eine schöne Choreo der DSC-Fans, drei Tore für den Sportclub, eine Schiedsrichter-Auswechslung und vor allem drei Punkte für die ‚Friedrichstädter Erben von Helmut Schön‘.
Der Rahmen für das Stadtduell sollte diesmal ein besonderer sein. Das letzte Spiel im altehrwürdigen Heinz-Steyer-Stadion in seiner bekannten Form ist für viele der schwarz-roten Fans ein sehr Emotionales, schließlich haben Sie hier – bis vor einigen Jahren noch mit der historischen Holztribüne viele Highlights, aber auch einprägsame Niederlagen erlebt. Die Geschichte des DSC ist seit 102 Jahren eng mit dem Stadion im Ostragehege verbunden. Hier lebt Geschichte, was auch in den teils überwucherten Stadionkurven zu sehen ist.
Das Abschiedsspiel wollen sich 555 Fans und Fußball- sowie Stadioninteressierte nicht entgehen lassen und verleihen der Partie einen würdigen Rahmen. Dies gelingt auch den Sportclub-Fans hervorragend: mit einer tollen Choreo zu Ehren des Heinz-Steyer-Stadions tragen auch sie ihren Teil zum Stadionabschied bei. Eine hervorragende Stimmung über 90 Minuten rundet das „Landesklasse-Spektakel“ ab.
Tino Wecker kann diesmal fast aus dem Vollen schöpfen. Im Vergleich zum Landespokalsieg über Marienberg rücken Torik Schütze und Aleksandar Milic für Timo Hoffstadt sowie Alexander Nodewald in die Mannschaft. Mit Anpfiff spielt der DSC klar feldüberlegen und kann sich bereits nach wenigen Augenblicken eine erste hervorragende Chance erspielen. Der starke Pascal Hänisch wird schön geschickt. Er probiert es mit einem Lupfer über SVS-Keeper Willi Blödorn hinweg, doch der Torhüter ist noch dran und kann so zur Ecke klären. Doch beim nächsten Lupfer ist er machtlos. Milic überwindet mit einem Kopfball im hohen Bogen den Sachsenwerk-Schlussmann geschickt. So steht es 1:0 für die Friedrichstädter.
Ein wunderbarer Angriffszug über die rechte Seite mit mehrfachem Doppelpass zwischen Robert Thomas und Franz Rösner landet schließlich als gechippter Ball von Thomas bei Milic, der aber nicht richtig rankommt. Den abgewehrten Ball nimmt Hänisch aus 12 Metern volley und verfehlt das Tor dabei nur knapp. Doch beim nächsten Angriffszug nach nur 17 gespielten Minuten läuft es besser. Rösner steck auf Hänisch durch, welcher zur Grundlinie marschiert, noch einmal einhakt und zurück auf Rösner spielt. Dessen Abschluss wird leicht abgefälscht und landet so perfekt im hinteren Tor-Angel.
Der Sportclub bestimmt die Partie nach Belieben. In der Folge springt ein langer Ball in Richtung leeres Tor, geht aber haarscharf über dieses hinweg. Und auch ein Lupfer von Hänisch in den Strafraum hinein kann Rösner per Kopfball diesmal nicht im Tor unterbekommen. Ähnlich ergeht es Torik Schütze, der aus rund 18 Metern Torentfernung in Richtung langes Toreck schlenzt, aber dieses hauchdünn verfehlt. Und auch die letzte Aktion des Spieles gehört den Schwarz-Roten. Nach einer Ecke on Olaf Sieradzki schließt Julius Wetzel aufs kurze Toreck ab, doch Blödorn kann zur Ecke klären.
Die zweite Halbzeit beginnt mit einer Chance für die Gäste, doch der Kopfball ist letztlich zu harmlos, um für echte Gefahr zu sorgen. Das erste richtige „Highlight“ ist dann eine Verletzung eines Schiedsrichter-Assistenten. Bei Rico Schulze reißt wohl während eines Sprints ein Band oder Muskel, so dass es für ihn nicht weitergehen kann. Wir wünschen gute Besserung und schnelle Genesung! Mit einer Ersatz-Schiedsrichterin aus der DSC-Schiedsrichterriege (Vanessa Faust) geht es nach ungefähr acht Minuten Spielunterbrechung weiter.
Die Pause tut dem Spiel nicht gut, in der Folge hat der DSC zu wenig Zugriff und Zug zum gegnerischen Tor, aber auch Sachsenwerk wird nicht wirklich gefährlich. Einzig eine Großchance mit Überzahl vorm SVS-Tor sorgt für richtige Torgefahr, doch der Wetzel-Abschuss wird geblockt. Die endgültige Entscheidung fällt dann nach 68 Spielminuten. Auf Vorlage von Milic verwandelt Franz Rösner zum 3:0 und trägt sich für ewig in die Statistik als letzter Torschütze der 1. Männer des DSC im noch nicht umgebauten Steyer-Stadion ein. Dies hätte ihm sonst nur noch Hänisch streitig machen können, doch sein Schuss zehn Minuten vor Spielende verpasst das Tor knapp. Ansonsten passiert nicht mehr viel.
Der DSC sackt völlig verdient die drei Punkte ein und gewinnt sein letztes Spiel im historischen Rund. Dies feiern Fans und Mannschaft gemeinsam und ausgiebig, so dass bei vielen der 555 Zuschauern wohl Erinnerungen für ewig gespeichert werden.
Statistik
Dresdner SC: Schouppe – Jüptner (79. Renninger), Hönle (58. Käseberg), Nguyen (69. Neukirch), Sieradzki – Thomas (39. Al Akied), Schütze, Wetzel, Milic – Rösner, Hänisch
SV Sachsenwerk: Blödorn – Vollmer, Arnhold, Herrmann, Wallies (89. Mueller) – Lücke (70. Zimmermann), Bunga, Fischer, Arnold (46. Zunk) – Zill, Hocke
Tore: 1:0 Milic (9. Min), 2:0 Rösner (17. Min), 3:0 Rösner (68. Min)
Besondere Vorkommnisse: 52. Min Verletzung Schiedsrichter-Assistent 1
Zuschauer: 555
Stimme nach dem Spiel: Julius Wetzel und Franz Rösner
Jubel nach dem Spiel