Interview mit Trainer Andreas Pach
28.11.2006
28.11.2006
Neun Spieltage sind gespielt, der DSC steht in der Abstiegszone, aber auch im Pokal-Viertelfinale. Grund genug, ein kleines Zwischenfazit zu ziehen und sich mit dem Trainer der 1.Männermannschaft über die sportliche Situation zu unterhalten. Dies tat dsc-fussball98.de VOR dem Spiel gegen Königswartha.
dsc-fussball98.de: Erst einmal Glückwunsch zum Einzug ins Bezirkspokal-Viertelfinale durch einen verdienten Sieg über Stahl Freital! Was war der entscheidende Schlüssel zum Erfolg?
Andreas Pach: Danke, eine schöne Momentaufnahme! Letztendlich war entscheidend, dass die Spieler im Elfmeterschießen kühlen Kopf bewahrt haben. Aber auch der diesmal an den Tag gelegte Wille war sicherlich mitentscheidend. Diesen ließen wir in den letzten Partien, so schien es zumindest, vermissen.
dsc-fussball98.de: Zuletzt gab es Stimmen, dass dem Team die nötige Kondition fehlt und es daher zum Teil nach der Halbzeitpause einbrach. War das Pokalspiel der Gegenbeweis?
Andreas Pach: Ja! Wie gesagt ist es keine Frage der Kondition, sondern eine Frage der Einstellung und des Willens. Und sicherlich auch des nötigen Glücks und des damit vorhandenen Selbstvertrauens. Konditionell, wie schon richtig gesagt, war in der Verlängerung gegen Freital eindeutig zu sehen, dass wir im Gegensatz zu den Gästen nicht abgebaut haben. Dass wir diese (konditionelle) Überlegenheit nicht in Tore umwandeln konnten, ist sicherlich zurzeit unser Manko.
dsc-fussball98.de: Wie wichtig ist der Pokal für Trainer und Mannschaft?
Andreas Pach: Sehr wichtig. Er kann, wenn man wie wir weiterkommt, das Selbstvertrauen stärken und zu einer positiven Entwicklung führen. Des weiteren gibt er immer jüngeren Spielern und Anschlusskadern die Chance, dem Trainer zu zeigen, dass sie von Beginn an spielen möchten. Spielen ist immer besser als trainieren.
dsc-fussball98.de: Haben Sie ein Wunschlos für das Viertelfinale?
Andreas Pach: Rotation Dresden oder SG Weixdorf.
dsc-fussball98.de: Mit nur 7 Punkten aus den ersten 9 Punktspielen steht die 1. Männermannschaft derzeit auf einem Abstiegsplatz. Was haben Sie sich für die nächsten wichtigen Spiele vorgenommen? Wie wollen Sie die Abstiegszone verlassen?
Andreas Pach: Sieben Punkte aus neun Spielen ist mehr als unbefriedigend – nicht nur für die Mannschaft, sondern auch und vor allem für den Trainer. Auch ich habe mich in der letzten Zeit sehr häufig hinterfragt. Ich bin jedoch zu der Überzeugung gelangt, dass wir als Team (Trainer und Mannschaft) auf keinen Fall so schlecht sind, wie wir dastehen. Es wird bzw. hat einige Umstellungen innerhalb der Mannschaft gegeben. Bei dem von mir geführten demokratisch-diktatorischen Trainerstil muss und wird nun der diktatorische die nächste Zeit überwiegen. Die Spieler, vor allem die jüngeren, brauchen noch einige Zeit und vor allem Anleitung sowie eine harte Hand, was unterschätzt wurde. Die älteren haben nicht – wie erwartet – die Führungsrolle übernommen. Mit einem angestrebten Erfolg in Königswartha und natürlich dann zu Hause gegen Wesenitztal würden wir uns aber wieder im Plan befinden.
dsc-fussball98.de: Einen Kommentar bitte zum vieldiskutierten Thema „Viererkette“!
Andreas Pach: Ich glaube darüber muss man nicht mehr diskutieren. Die Frage ist, will man eine junge Mannschaft entwickeln und weiterbringen oder kurzfristig auf Erfolg setzen und dann untergehen. Die Entwicklung im Fußball bis in die untersten Klassen geht hin zur Vierer- bzw. Dreierkette! Dass diese Viererkette, die wir spielen, im Einzelnen nicht immer so funktionieren kann wie sie soll, sollte jedem verständlich sein. Wir spielen in der Bezirksliga und haben auch einen solchen Kader dafür. Wobei man aber auch sagen kann, dass wir auf einigen Positionen besser besetzt sind als andere Bezirksligisten. Es seien nur Namen wie Christoph Baum; Ronald Zorn, Stefan Steglich und Dennis Begrow genannt. Uns fehlt es nicht an Spielern in der Viererkette, sondern an einem richtigen Knipser.
dsc-fussball98.de: Wer ist derzeit verletzt/ krank oder aus einem anderen Grund nicht einsatzfähig?
Andreas Pach: Als aller erstes zu nennen ist leider Stefan Steglich, der sich zurzeit im Krankenhaus in stationärer Behandlung befindet. Auf diesem Wege erst einmal alles Gute und wir hoffen, dass er uns schnell wieder zur Verfügung steht. Vorrangig ist allerdings auf jeden Fall die Gesundheit. Ansonsten gibt es bei fast allen immer wieder kleinere Blessuren. Zum Glück haben wir eine hervorragende medizinisch/ physiotherapeutische Betreuung, welche sehr weit über Bezirksliganiveau arbeitet. Dafür hier auch ein riesengroßes Dankeschön!
dsc-fussball98.de: Was ist mit Matthias Scholze?
Andreas Pach: Ich war sein Jugendtrainer und er war dort ein sehr talentierter Spieler. So wie mir bekannt ist, studiert er in Dresden. Spaß beiseite: Er hat sich seit Monaten nicht gemeldet. Diese Form von Charakterlosigkeit hat hier definitiv keinen Platz. Sicherlich haben wir damit aber ein Problem, was heutzutage sehr häufig anzutreffen ist.
Wir bedanken uns für das Interview und wünschen viel Erfolg für die bevorstehenden Aufgaben!
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