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Dresdner Sportclub 1898 e.V. Abteilung Fußball | 19. April 2024

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Im Gespräch mit Rico Niederlein

17.04.2013

16 von 17 Spielen bestritt Verteidiger Rico Niederlein bisher in dieser Saison. Das Online-Team unterhielt sich mit einem der beliebtesten DSC-Spieler über seine Karriere und die derzeitige Situation in der Bezirksliga.

Online-Team: Rico, stelle dich doch bitte kurz vor.

Rico Niederlein: Ich bin 29 Jahre alt, arbeite als Webentwickler für die Saxoprint GmbH und ich spiele jetzt seit ca. 23 Jahren Fußball.

Online-Team: Wann und wie bist du zum Fußball gekommen?

Rico Niederlein: Sowohl mein Vater als auch mein Opa haben Fußball gespielt und mich mit dem Fußballfieber angesteckt. Deswegen haben mich meine Eltern im Alter von 5 Jahren zu den Minis von Dynamo Dresden gesteckt.

Online-Team: Bei welchen Vereinen hast du in deiner Karriere gespielt? Wie bist du zum DSC gekommen?

Rico Niederlein: Wie schon erwähnt habe ich mit dem Fußball bei Dynamo angefangen und dort alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen. Da ich aber gemerkt habe, dass es für die ganz große Fußballkarriere leider nicht reicht, habe ich mich schließlich der SG Dresden Striesen angeschlossen und mich darauf konzentriert, einen ordentlichen Beruf zu erlangen. Mit einem Wechsel zum DSC hatte ich schon immer geliebäugelt. Und als Harald Fischer, den ich noch aus meiner Zeit im Nachwuchs von Dynamo kannte, in der Saison 2007/2008 als Trainer den DSC übernommen hat, war dies das entscheidende Argument, diesen Wechsel auch zu vollziehen.

Online-Team: Welches waren die schönsten Erlebnisse in deiner fußballerischen Laufbahn?

Rico Niederlein: Wenn ich so zurückblicke, gibt es da fast nur schöne Erlebnisse. Angefangen schon im Jugendbereich, als wir mit Harald Fischer als Trainer Landesmeister in der D-Jugend wurden oder auch der Klassenerhalt in der B-Jugend Regionalliga. Obwohl wir in der Hinrunde fast chancenlos Letzter waren, konnten wir uns mit einem Sieg am letzten Spieltag noch retten. Im Männerbereich denke ich gern an den Wiederaufstieg mit der SG Dresden Striesen in die Bezirksklasse oder zuletzt an den Aufstieg mit dem Sportclub in die Bezirksliga zurück. Auch wenn Letzteres nicht aus eigener Kraft erreicht wurde, so war es dennoch ein wunderschönes Erlebnis, da vor dieser Saison, mich eingeschlossen, niemand wirklich an diesen Aufstieg geglaubt hatte. Abgesehen von diesen Erfolgen gibt es natürlich auch zahlreiche Spiele, an die man sich gern erinnert, wie der 5:0-Sieg bei Stahl Riesa und natürlich auch mein erstes Männertor oder mein erstes Tor für den DSC.

Online-Team: Von welchem Trainer hast du besonders viel gelernt und warum?

Rico Niederlein: Das ist schwer zu sagen, da es wirklich einige Trainer gab, die mich geprägt haben. Allen voran natürlich Harald Fischer, von dem ich im taktischen Bereich, sowohl bei Dynamo als auch beim DSC, eine Menge gelernt habe. Dann gab es da noch Bernd Piarowski, der es geschafft hat, mein Selbstbewusstsein in einer Zeit, in der ich oft verletzt war, wieder aufzubauen. Auch durch meinen Vater, Roland Niederlein, und meinen Opa, Meinhard Hemp, habe ich viel gelernt, da sie mir immer mit Rat zur Seite standen, wenn es mal nicht so lief. Und natürlich auch Boris Lucic, der mir und auch allen anderen noch taktische Defizite aufzeigt und uns so verbessert.

Online-Team: Du spielst seit fast sechs Jahren beim DSC. Gab es auch Momente in denen du über einen Wechsel nachgedacht hast? Wenn ja, warum bist du doch hier geblieben?

Rico Niederlein: Ja diesen Moment gab es und zwar in der Sommerpause vor unserer Stadtoberliga-Saison, als ein Großteil der Mannschaft den Verein verlassen hat und ich nicht daran geglaubt habe, dass wir in der kommenden Saison den Aufstieg endlich schaffen. Ich habe mich aber dagegen entschieden, weil ich den Verein nicht ohne einen Aufstieg verlassen wollte. Außerdem wollte ich Alex, Heino, Daniel und Csobbi (Anmerkung der Redaktion: Alexander Preißiger, Christian Heinrich, Daniel Forgber und Andre Csobot), mit denen ich schon lange zusammenspiele und mich auch prima verstehe, nicht im Stich lassen. Umso schöner war es, dass wir gerade in dieser Saison den Aufstieg geschafft haben, auch wenn wir am letzten Spieltag den Staffelsieg leider vergeigt haben.

Online-Team: Du hast in der ersten Mannschaft einen Stammplatz als Innenverteidiger. Spielst du gerne auf dieser Position bzw. wo würdest du am liebsten Spielen?

Rico Niederlein: Ich habe schon auf vielen Positionen gespielt, hauptsächlich aber im Defensiv-Bereich, aber ich denke am besten bin ich in der Innenverteidigung aufgehoben. Diese Position spiele ich sehr gern, auch wenn mir eine Position im Angriff auch gut gefallen würde.

Online-Team: Hast du ein bestimmtes Ritual vor den Spielen?

Rico Niederlein: Solange wir nicht verlieren, ziehe ich zu Spielen immer die gleichen Boxershorts an. Gewaschen werden die Boxershorts natürlich trotzdem.

Online-Team: Kommen wir zur aktuellen Entwicklung in der Bezirksliga. Nach dem Sieg über den Post SV in letzter Minute wurden die beiden folgenden Spiele verloren. Vor allem gegen den FSV Oppach wurde der Mannschaft fehlender Wille vorgeworfen. Worin siehst du die Gründe für die Niederlagen?

Rico Niederlein: Ich glaube nicht, dass es am fehlenden Willen lag. Viel mehr wirkte es teilweise so, als ob Einigen das Selbstvertrauen fehlte und sie Angst hatten, einen Fehler zu machen. Gerade in solchen Spielen wie gegen Oppach, bei dem jeder weiß, gegen die muss man eigentlich gewinnen. Wer aber Angst davor hat, Fehler zu machen, der fordert den Ball zu wenig und das führt wiederum dazu, dass sich jeder auf den Anderen verlässt. Wenn es dann zu wenige Spieler im Spiel gibt, die sich trauen, Verantwortung zu übernehmen, dann kann man natürlich kein Spiel gewinnen. Daran müssen wir arbeiten, weil es keinen Grund gibt, Angst vor Fehlern zu haben. Erst Recht nicht in unserem Verein und bei den tollen Fans, die auch zu uns halten, wenn es mal nicht so läuft.

Online-Team: Am kommenden Samstag kommt der Hoyerswerdaer SV 1919 nach Dresden. Im Hinspiel gab es bei einem der Staffelfavoriten ein 3:3 Unentschieden. Wie kann auch diesmal gepunktet werden?

Rico Niederlein: Wenn jeder mit dem nötigen Selbstvertrauen ins Spiel geht, jeder für den Anderen kämpft, dessen Fehler mit ausmerzt und die komplette Mannschaft bei Ballverlust nach hinten arbeitet, dann kann man gegen Hoyerswerda punkten bzw. auch gewinnen. Denn letztendlich wollen wir natürlich einen Sieg.

Online-Team: Zeitweise wurde die Leistung der Mannschaft in „Niederlein“ gemessen. Macht dich dieser Zuspruch der Fans stolz? Was denkst du, warum bist du bei den Fans so beliebt?

Rico Niederlein: Auch wenn es mir manchmal etwas unangenehm war, macht mich dieser Zuspruch natürlich sehr stolz. Und er sorgt dafür, dass ich es mir nicht vorstellen kann, diesen tollen Verein irgendwann noch einmal zu verlassen. Wie es dazu kam, kann ich natürlich nur vermuten. Ein Punkt ist sicher, dass ich mittlerweile schon zu den Spielern gehöre, die bereits seit einer ganzen Weile dabei sind. Außerdem hoffe ich natürlich, dass es unter anderem daran liegt, dass man sehen kann, dass ich versuche immer alles zu geben, auch wenn es mal nicht so läuft. Und natürlich, weil ich gern mal ein Bierchen mit den Fans trinke und dabei mit einigen ins Gespräch komme.

Online-Team: Wo siehst du den Dresdner SC und dich selbst in fünf Jahren?

Rico Niederlein: Wenn die Entwicklung im gesamten Verein weiter positiv voran schreitet, dann ist es möglich, dass man in fünf Jahren den DSC in der Landesliga antrifft. Dafür wäre der Klassenerhalt in dieser Saison natürlich ein wichtiger Schritt. Für mich selbst würde ich mir natürlich noch ein paar Einsätze in der Landesliga wünschen, sofern Leistung und Gesundheit stimmen. Darüber hinaus muss unsere Zweite natürlich auch aufsteigen. Vielleicht kann ich irgendwann auch dafür meinen Beitrag leisten.

Online-Team: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Dir und der Mannschaft viel Erfolg. Möchtest du noch etwas los werden?

Rico Niederlein: Ich möchte mich bei unseren Fans bedanken, dass sie uns in jedem Heim- und Auswärtsspiel so toll unterstützen und hoffe, dass sie dies auch weiterhin tun, gerade in den Spielen, in denen es mal nicht so läuft. Wenn wir als Mannschaft jetzt noch eine Schippe drauf legen, dann werden wir gemeinsam das Ziel Klassenerhalt erreichen. Da bin ich mir ganz sicher.

[DH]

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